Loving The Thrill [NaLu]

Kapitel 3

Die Mädels gossen sich noch etwas Alkohol ein, während ich den nächsten Chick Flick anmachte und mich unter die Decke kuschelte. Levy lehnte ihren Kopf auf meiner rechten Schulter ab, Erza auf meiner linken und Juvia knuddelte sich an Levy. Es war nun zwei Wochen her, dass ich Natsu gesehen hab. Meistens habe ich ihn ignoriert, um über meine Gefühle nachzudenken, doch nachdem ich mich gemeldet hatte, ignorierte er mich. Jedes Mal hoffte ich auf eine Nachricht von ihm, doch da war nichts. Während des Films wackelte ich unruhig mit meinen Füßen oder rutschte mit meinem Po hin und her, bis plötzlich mein Handy vibrierte.

Natsu.

Schnell nahm ich es vom Schoß und sah auf den hellen Bildschirm. Seine Nachricht brachte mich normalerweise zum Lächeln, doch dieses Mal wurde mir schwer ums Herz.

DragoN; 20:31 Uhr
Lucy, wir müssen reden. Bis später.

Meine Finger zitterten, als ich vorsichtig versuchte, aufzustehen, jedoch wurde ich an beiden Armen festgehalten. Ich blickte zurück und sah Levy und Erza, wie sie mir einen misstrauischen Blick zuwarfen. Nervös lächelte ich, ehe ich darum bettelte, mich gehen zu lassen. 'Mir sei etwas Wichtiges dazwischen gekommen.' Doch sie schüttelten den Kopf und stellten mich zur Rede.

"Lucy. Wir sind deine Freunde und deshalb wollten wir eigentlich nie etwas sagen, aber in letzter Zeit ist alles ziemlich krass geworden."

Geschockt sah ich die beiden an.

"W-Woher wisst-"

"Aber wir sind auch Grays Freunde. Und deshalb musst du dich entscheiden. Entweder deine Affäre oder dein Traummann?"

Meine Tränen drohten zu fallen, jedoch blinzelte ich diese weg und sah beide mit einer gewissen Kälte in den Augen an.

"Ihr wollt mir also drohen? Dass ihr es ihm erzählt? Gut! Macht es doch. Vielleicht ist es besser so, wenn ihr mir zeigt, wie ihr wirklich drauf seid."

Überrascht sah Levy mich an, während Erza nur den Kopf schüttelte.

"Lucy, wir drohen dir nicht. Wir geben dir einen Rat. Denn du machst nicht nur dich damit kaputt, sondern auch die Menschen, die du da mit hineinziehst. Sowohl Gray, als auch den anderen. Oder denkst du etwa, dass ihm das alles egal ist? So oft, wie du dich immer mit einem Lächeln auf den Lippen weggeschlichen hast. Genau wie eben gerade! Also Lucy, entscheide dich."

Meine Tränen flossen meine Wangen hinunter, doch ich war zu aufgebracht, um sie wegzuwischen.

"Ihr wollt mir also sagen, dass ich eine Hure bin und zweispurig fahre? Dass ich kein Gewissen habe?! Dass ich Gray angelogen habe und mich in Natsu verliebt habe?!"

Es herrschte eine Sekunde Stille, ehe ich realisierte, was ich sagte und meine Augen aufriss, jedoch schienen die beiden es nicht mitbekommen zu haben. Erneut ergriff Erza das Wort.

"Das haben wir niemals behauptet! Lucy, du machst dich selbst wahnsinnig! Bitte bring etwas Ordnung in dein Leben, sonst wirst du daran zerbrechen!"

Ich lachte falsch und stand wütend auf. Mein Geduldsfaden war gerissen. Genauso wie mein Urteilsvermögen. Sie hatten Recht und ich merkte es nicht.

"Das reicht! Was erlaubst du dir eigentlich, so in mein Privatleben einzudringen?! Bist du Mutter Theresa und willst alles und jeden friedlich stimmen oder was?! Ich dachte, ihr steht auf meiner Seite! Ich bin enttäuscht."

"Aber wir haben do-"

"Genug! Verschwindet! Alle drei. Wenn ich nachher wiederkomme, will ich niemanden von euch sehen."

Während mein Inneres sich vor Traurigkeit krümmt, stand ich aufrecht da und unterdrückte die Tränen, genau wie den Selbsthass und die Verzweiflung. Die Spannung war da und sie würde so schnell nicht wieder gehen.

Ich rief ein Taxi und fuhr zu Natsu, ohne mich darum zu kümmern, dass ich nur einen Pyjama trug. Der Taxifahrer verlangte Geld von mir, jedoch hatte ich mein Portemonnaie bei der Hektik vergessen und rannte in Natsus Wohnhaus, in welches der Taxifahrer mir nicht folgen konnte. Mit klopfendem Herzen öffnete ich die Tür zu seinem Apartment, jedoch nicht wie sonst vor Freude, sondern vor Angst. 

Es wird schon alles wieder gut, oder?