Ich kann mich nicht an die Geschehnisse erinnern, die nach meiner Ankunft bei meinem Freund passiert waren, da alles durch den Alkohol wie verschwommen war. Laut meinem Freund habe ich mehr Cola getrunken und bin explodiert, ich ließ alles heraus, was passiert ist, meine Gedanken und Gefühle. Ich werde allerdings nicht genauer erwähnen, was in dieser Nacht passiert ist, nur war ich froh, einen Freund an meiner Seite gehabt zu haben, der auf mich aufgepasst hatte. Wer weiß, wozu ich fähig gewesen wäre. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, erzählte mir mein Freund all die Dinge, die ich ihm in der Nacht erzählt habe. Als er mir das erzählte, lachte ich.
,,Hör mal, es tut mir so schrecklich leid, dass du dir das anhören musstest. I-Ich hatte meinen Gedankengang, aufgrund des Alkohols, nicht ganz unter Kontrolle. Ich meinte das alles nicht so.". Zumindest sagte ich ihm das, allerdings war er davon nicht überzeugt. Die Dinge, die ich in dieser Nacht ansprach, über mich und Hime-sama, er sagte, dass es schon auf einer anderen Ebene war. Er sagte auch, dass es Sinn machte. Die Tatsache, dass ich mich von anderen Mädchen distanzierte, wenn wir uns näherten. Ich lachte, spielte das klein und sagte ihm, dass alles in Ordnung sei. ,,Ich meinte es anders." sagte ich ihm.
Es war auch schon Montag und als ich zur Schule lief, schmunzelte ich über diesen Gedanken. ,,Wie viel hatte ich nur getrunken, um zu glauben, dass ich Hime-sama liebte? Ich? Und Hime-sama? Niemals. Sie ist seit Jahren meine beste Freundin und nie war ich eifersüchtig, als sie sich mit anderen Jungs traf. " dachte ich. ,,Ich habe sie öfters ihre Dates küssen gesehen und nie hatte ich so reagiert. Es war die Cola, die mich so denken lassen hat. Es bestand keine Möglichkeit, dass ich Hime-sama liebte."Ich stand an der Ziegelsteinwand unserer Schule, mit dem Rücken zum Eingang, als ich plötzlich ,,Heeeyy, Batuhan." hörte. Ich drehte mich zu ihr und sagte ,,Hey Himeeee....". Als ich sie sah, bekam ich nur schwer ein Wort heraus. Sie sah bezaubernd aus. Mein Herz schlug wie wild und mir wurde sehr warm. ,,Mist." dachte ich.
Nach dieser Nacht konnte ich ihr nicht mehr auf gleicher Höhe begegnen. Mir fielen die kleinsten Details an ihr auf und sie trieben mich halb in den Wahnsinn. Nur als Beispiel, sie neigte dazu, am Ende ihres Stiftes zu knabbern, ihre Haare hinter ihre Ohren zu legen und ihre Stirn zu runzeln, wenn ihr eine Aufgabe Schwierigkeiten bereitete. Oder wenn sie etwas von mir wollte, schaute sie mich immer mit einem Hundeblick an und lachte im Anschluss, weil sie dachte, dass sie lächerlich aussah. All diese kleinlichen Dinge würden mich in den Wahnsinn treiben. Ich hatte diese Verhaltensweisen bereits hunderttausende Male gesehen, nur schaute ich sie nun aus einer anderen Perspektive an. Die Art und Weise wie sie lief, wie sie sprach, alles, was sie tat, würde meine Herzfrequenz steigern und meine Gedanken festigen, so kitschig es sich auch liest. Jedoch würde mir schnell auffallen, dass ich solche Gedanken hegte, was mich anschließend nerven würde.
Ich und Hime-sama stritten uns nie. Für all die Zeit, die wir auf der weiterführenden Schule waren, hatten wir uns nie gestritten, aber nach dieser Nacht änderte sich einiges.
Ich fing an mich unwohl zu fühlen, wenn ich Zeit mit Hime und meinem besten Freund verbrachte. Ich fing an mich selbst dafür zu hassen, weil ich diese Gedanken mit mir herumtrug. Diese beiden waren meine engsten Freunde und hier war ich, der, der jene Emotionen fühlte und jene Gedanken in sich trug, aber das sollte ich doch nicht tun. Ich würde mich nie zwischen die beiden werfen. Ich würde nie meine Freundschaft zu Hime gefährden wollen, aber meine Gefühle für sie wuchsen nur. Es war wie ein Schalter in meinem Kopf, der nur darauf gewartet hatte, eingeschaltet zu werden und da dies nun passiert war, wollte der Schalter nicht mehr ausgeschaltet werden. Dies zog sich über die 9. Klasse (Anmerkung:ich war zu dem Zeitpunkt 16 Jahre alt), bis ins erste Halbjahr der 10. Klasse. Irgendwann wurde es mir zu viel und ich tat das damals für mich einzig Richtige. Das, von dem ich dachte, dass es helfen würde: Ich distanzierte mich von ihr und fing an mich frequenter mit meinen anderen Freunden zu treffen. Zu dem Zeitpunkt dachte ich, dass ich richtig gehandelt hätte. Ich konnte nichts dafür, dass ich solche Emotionen für sie hegte, allerdings wollte ich diese auch nicht zum Vorschein bringen um einen Streit mit meinem besten Freund zu vermeiden. Ich wollte die Gruppe nicht gefährden. Dort zu bleiben und sie, verliebt in einen anderen Typen, zu sehen, brach mir das Herz. Ich wollte diesen Schmerz nicht spüren. Somit dachte ich, dass wenn ich aus dem Bild verschwände, die Situation sich für uns alle bessern würde, nur lag ich falsch. So...falsch.