Schon lange saß A vor dem Fernseher, sie war bereits um 6 aufgewacht, bis auch Elizabeth wach wurde.
Müde und mit Schlaf in den Augen schlurfte diese ins Wohnzimmer und gähnte ausgiebig. Sie murmelte:"Morgen, A..." und unterstrich dies mit ein paar Schmatzern.
A schenkte ihr gar keine Beachtung, zu fokussiert war sie auf Spongebob Schwammkopf, welcher fröhlich im Fernsehen rumsprang.
Und während Elizabeth das kleine Mädchen betrachtete, welches in ihren Klamotten auf der weichen Couch saß und zwischendurch fröhlich kicherte, konnte Elizabeth nicht anders, als ein Ziehen im Herz zu fühlen, denn sie musste daran denken, wie sehr A sicherlich ihr Zuhause vermisste.Elizabeth ging in die Küche, um das Frühstück vorzubereiten. Heute gab es etwas ganz simples, Toast.
Mit Nutella und Käse, sowie Salami.
Ein paar Minuten später war das Frühstück, welches die junge für ein Gourmet-Gericht hielt, fertig.
Auch dieses Mal starrte A nur voller Ekel das, was vor ihr auf ihrem Teller lag, an. Ihr Blick ging hoch zu der jungen Frau, die ihr gegenüber saß.
"Das esse ich nicht", würgte A hervor.
Also gab es nur Toast mit Nutella und ohne Käse und Salami für das kleine Mädchen.Das Knallen der Autotür hallte in dem dunklen Parkhaus, als Elizabeth und A eine Stunde später aus dem Auto stiegen, um für das kleine Mädchen Klamotten zu kaufen.
Mit großen Augen wanderte der Blick von A rum, während sie sich den dunklen, muffeligen Ort anguckte. Die Verwirrung stand ihr im Gesicht geschrieben, als sie Elizabeth anguckte und fragte:"Wo sind wir hier?" Elizabeth guckte noch verwirrter zurück, sich wundernd, wie das mysteriöse Mädchen nicht wusste, was ein Parkhaus ist.
"Wir sind in einem Parkhaus... Hier stellt man seine Autos ab, während man es nicht benutzt.""Ah."
Ein wenig später waren sie in der großen Mall angelangt. Die Decke bestand aus großen Fenstern, die die ganze Mall in ein helles Tageslicht hüllte. Der Boden bestand aus hellem Mamor, auf dem die Schritte der vielen Menschen, die am shoppen waren, hallte. Ein Geschäft reihte sich ans nächste. Mitten im Gang standen vereinzelt ein paar kleine Buden, an denen Handyhüllen, Spielzeuge und anderer Kleinkram verkauft wurde. Besonders gut gefielen Elizabeth immer die kleine Fruchtbar in der Mitte der Mall, die frischgepresste Smoothies verkaufte, die Kunstgalerie, die monatlich ihre Ausstellung änderte und die Kunstwerke von Bewohnern der Stadt ausstellte und das kleine Eiscafe, das das beste Eis in ganz Deutschland verkaufte.
In regelmäßigen Abständen standen Palmen in großen Blumentöpfen, die eine urlaubmäßige Atmosphäre erschufen. Zwei Rolltreppen führten zum zweiten Stock, der genau so aussah wie das EG.Elizabeth nahm As kleines Händchen in die Hand, damit die beiden sich nicht im Gewusel verlierten. In dem Moment fühlte sich Elizabeth so, als hätte sie eine Tochter.
Circa eine halbe Stunde später waren die beiden fertig mit dem Einkauf. Basic Klamotten waren das einzige, was sich Elizabeth leisten konnte. Sie verdiente nicht viel in ihrem Beruf als Bürohelferin. Trotzdem war es genug für A. Stolz betrachtete der Braunschopf ihr Werk, sie hatte die Klamotten so günstig gekriegt und sogar noch ein wenig was von ihrem Budget übrig.
"Wie wäre es, wenn wir zur Fruchtbar gehen? Die Smoothies da sind himmlisch!"
Es war merkbar, dass A keine Ahnung hatte, was ein Smoothie oder eine Fruchtbar war. Trotzdem war sie neugierig, also nickte sie.
Die ganze Zeit war es auffallend, wie oft sich das kleine Mädchen mit großen Augen, die Verwirrung ausstrahlten, umguckte. Elizabeth konnte nicht anders, als sich darüber ein wenig zu wundern.
Ihre Gedanken wurden davon unterbrochen, dass sie bei der Fruchtbar angekommen waren.Der süßlich leckere Geruch von frischen Früchten umhüllte die Fruchtbar und sorgte dafür, dass man ganz viel Spucke im Mund hatte und der Magen knurrte. Über der Fruchtbar konnte man von einer großen Karte sich aussuchen, was man wollte. Es gab allerlei frische Smoothies, Fruchtsalate in lustigen Kombinationen und Yoghurte und Quarke mit allerlei verschiedenen Früchten und mehr.
"Gibt es irgendwas, was du haben willst?", fragte Elizabeth das kleine Mädchen neben ihr, welches konzentriert das Menü studierte und dann, ohne ihren Blick abzuwenden, antwortete:"Was nimmst du denn?"
"Hmm...", Elizabeth spitzte die Lippen "Ich glaube ich nehme den Smoothie Nr. 24 in Groß, also den mit Erdbeeren, Mango, Himbeere und Granatapfel."
A nickte. "Dann nehme ich das auch."Elizabeth bestellte schnell die Smoothies und setzte sich danach an einen kleinen Tisch, der zur Fruchtbar gehörte. A wollte lieber bei der Fruchtbar stehen bleiben und guckte neugierig zu, wie der Mitarbeiter die Früchte in einen Mixer schmiss und einen Saft hinzukippte und dann den Mixer anmachte.
Ein paar Minuten später brachte der Mitarbeiter die Smoothies zum Tisch. Grinsend lief A ihm hinterher und setzte sich auf den Stuhl gegenüber von Elizabeth. Sie fing direkt an zu schwärmen:"Das war sooo cool, wie der Mann die Smoothies gemacht hatte! Das war wie Magie, er hatte alles in dieses Gerät getan und dann war es dieses Getränk!" Elizabeth lachte nur und freute sich über As Niedlichkeit. Diese nahm gerade einen großen Schluck durch den Strohhalm und grinste dann Elizabeth an:"Woah, das ist so lecker! Ich liebe die Fruchtbar!" In ein paar Sekunden hatte sie den großen Smoothie ausgetrunken.
"Also-", Elizabeth stützte ihren Kopf auf ihren Händen ab und guckte A mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck an. "A, vermisst du nicht dein Zuhause?"
Die Angesprochene rutschte auf ihrem Stuhl rum und guckte sich nervös um."Nein."
Elizabeths Gesicht verdüstete sich und sie murmelte:"Aber woher kommst du? Es fühlt sich an, als wärst du aus dem Himmel gefallen. Niemand weiß was von dir. Du musst doch irgendwoher kommen, du musst doch deine Familie und dein Zuhause vermissen."
A guckte sie lange an. "Ich weiß nicht, woher ich komme. Und ich weiß nicht, wer und wo meine Familie ist. Aber im Moment fühlt es sich an, als wärst du meine Fami-"Sie wurde davon unterbrochen, dass der Fruchtbar-Arbeiter da war, damit Elizabeth bezahlen konnte. Lächelnd gab sie ihm das, sowie 2€ Trinkgeld und dann stand sie auf und hielt A die Hand hin.
"Komm, wir gehen nach Hause."Kurz bevor sie bei der Treppe angekommen waren, fiel A ein Laden auf. Es war eine kleine Gärtnerei. Sie zog an einem Zipfel von Elizabeths Shirt und guckte sie mit Hundebabyaugen an. "Können wir da reingehen?" - "In die Gärtnerei?" - "Ja." - "Klar, wenn du willst."
Sie gingen rein. Der Laden war voll von verschiedenen Pflanzen, einer Auswahl an Substraten und mehr.
Interessiert lief A durch den Laden und guckte sich um. Elizabeth zog sie an ihrer Hand hinter sich her."Kann ich ihnen helfen?", kam eine Stimme hinter Elizabeth. Sie drehte sich um und guckte einem großen Mann, der etwa so alt war wie sie an. Er war bestimmt einen Kopf größer als sie. Sein dunkelbrauner, glatter Pony fiel ihm in die mandelförmigen Augen. Er lächelte charismatisch und ein Grübchen bildete sich auf seiner linken Wange. Er trug die hellgrüne Mitarbeiterkleidung, was hieß, dass er hier arbeitete.
Freundlich lächelte Elizabeth zurück:"Jap, ich suche eine pflegeleichte Pflanze für sie." Und guckte runter zu A an ihrer Hand.
Der Gärtner nickte und folgte ihrem Blick und fragte das kleine Mädchen:"Du willst also eine Pflanze?" Zur Antwort gab es ein Nicken. "Hmm, wie wäre es mit einem Kaktus?" Wieder nickte A. Er zeigte auf einen in einem Regal:"Wie wäre es damit?"
Grinsend freute sich der Blondschopf:"Jaa, der ist so niedlich!"
Elizabeth schielte auf das Preisschild, er kostete nur 5€, war also echt nicht teuer. "Darf ich ihn haben? Bitte!",fragte A Elizabeth. Noch bevor Elizabeth 'ja' sagen konnte, sprach der Gärtner:"Es ist ein Geschenk für dich, du kannst es haben."Elizabeth wollte dankend ablehnen, doch der Gärtner bestand darauf. Überschwänglich bedankte sich Elizabeth und danach ging es schon nach Hause.
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Das Mädchen aus dem Himmel
Teen FictionAls ein kleines Kind plötzlich in dem Wohnzimmer der Büroarbeiterin Elizabeth König auftaucht, kann diese ihren Augen nicht trauen. Das mysteriöse Mädchen mit dem skurillen Namen 'A' entpuppt sich jedoch als die große Veränderung in Elizabeths Lebe...