Denn du fehlst

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Ich laufe durch das Tor und biege die zweite Kreuzung rechts ab. Ich kenne den Weg, ich könnte ihn blind laufen. Als ich stehen bleibe, blicke ich auf den Stein: 12.04.2017. Heute vor einem Jahr habe ich Tommy verloren. Ich lege den Blumenstrauß auf sein Grab. Mir laufen die Tränen übers Gesicht. Ich glaube nicht, dass ich je wieder so arg jemanden lieben kann wie ich Tommy geliebt hab. Er war der perfekte Freund. Lebensfroh, hilfsbereit, lustig, er war einfach immer für mich da. Ich fange an zu schluchzen. Wir wollten dieses Jahr in den Sommerferien zusammen nach Neuseeland fliegen. Wir hatten so viele Pläne, doch da kam uns das Leben dazwischen. In 2 Monaten wären wir 4 Jahre zusammen gewesen. In unseren fast 3 Jahren haben wir sehr viel zusammen erlebt. Es war immer wunderschön mit ihm. Trotz unserer schönen Zeit, muss ich am Meisten an unser letztes Treffen denken. Wir haben gestritten und wie wir gestritten haben. Es war ein Streit, welcher bestimmt wieder gut ausgegangen wäre, aber so war es nicht, er ist an diesem Abend gestorben.
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Als ich wieder zuhause bin, krame ich eine Kiste unter meinem Bett hervor. Diese Kiste enthält alle Erinnerungen, welche ich noch von Tommy besitze. Die Polizei hat mir viel weggenommen, denn was an diesem 12. April vor einem Jahr passiert ist, wurde nie aufgeklärt. Anscheinend ist er in den Graben gefahren. Alle Leute schiebten es sofort auf den hohen Alkoholkonsum, doch ich wusste das dies nicht der Fall war, da er an diesem Abend nichts getrunken hatte, was später auch die KTU bestätigte. Eine weitere Vermutung war, dass ein anderes Auto ihn so gerammt hat, das er von der Straße abkam und dann Fahrerflucht begang. Doch bis heute sind keine Beweise dazu aufgetaucht, niemand hat zu dieser Zeit ein weiteres Auto in der Nähe gesehen und es hat sich auch niemand gestellt. Wenn dies der Fall war und die Person nicht einfach feige weg gefahren wäre, vielleicht hätte sie Tommys Leben retten können, doch diese Person ist weggefahren und dafür hasse ich sie.
Doch meine Vermutung ist, dass dieser Unfall etwas damit zutun hat, was an diesem Abend geschehen ist. Ich bin schuldig. Ich habe ihn in den Tod geleitet, wegen mir ist er in den Graben gefahren.
Diese Vermutung und das dazugehörige Schuldgefühl hab ich noch keinem anvertraut, aber ich weiß das dies die Wahrheit ist, denn an diesem Abend hab ich mich zu einem Biest entpuppt.