Saidan

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~Saidan, über dem die Götter den Krieg erklärten. Konflikte bahnen sich an.

Kattūu sah zu, wie die letzten Gäste im Planetarium verschwanden. Die Worte seines Onkels hallten in seinem Kopf nach und machten ihn ganz unruhig. In seinem Blick hatte etwas gelegen, dass beinahe so aussah, als . . . als hätte er Angst.  Außerdem hatte seine Migräne jetzt richtig zugeschlagen. Sein ganzer Schädel pocht. Am besten, er sucht sich irgendwo ein ruhiges Plätzchen. ''Tja, dann haben wir jetzt wohl das Vergnügen miteinander'', ertönt eine Stimme. Er drehte sich um und sah Drey. Er hockte auf dem Geländer, dass das leicht kegelförmige Dach des Vorführungsraums umgab. Er ist groß. Der Blick seiner dunklen Augen ruhte träge auf Kattūu. Sein Pony ragte unter einer Cappy hervor. Wahrscheinlich versuchte er, als Skater durchzugehen. Sein Bodyguard stand wie aus Stein gemeißelt gut einen Meter neben ihm, die Hände hinter dem Rücken. Gesicht und Hals des Mannes waren mit Granatsplitternarben übersät. Solange Kattūu Drey kannte, hatte er für ihn gearbeitet. Und wann immer sie sich getroffen hatten, hatte Drey damit angegeben, dass sein Bodyguard früher einmal Kommandeur bei der französischen Fremdenlegion gewesen war -- bevor er an die Spitze der französischen Militärpolizei aufgestiegen war. Gerne prahlte er auch damit, wie viele feindliche Soldaten und ''Verbrecher'' Florou schon getötet hätte. Kattūu hatte seine Zweifel, was davon man glauben konnte. In jedem Fall hinterließ es einen bitteren Geschmack in seinem Mund. Er konnte sich nicht daran erinnern, Dreys Leibwächter auch nur ein einziges Mal lächeln gesehen zu haben. ''Das sehe ich anders.'' 

''Du solltest dich glücklich schätzen. Ein Haufen uralter Profs, die über Wissenschaft schwafeln -- Lieber schaue ich Farbe beim Trockenen zu.''

''Deine Meinung'', entgegnet Kattūu. ''Ich finde das rein zufällig spannend.'' Drey lacht laut. ''Ich habe einmal versucht, mir die Sendung von deinem Onkel anzuschauen. Bin eingepennt und drei Tage lang nicht mehr aufgewacht.'' 

''Sehr witzig.'' Sein Kopf dröhnt. ''Warum bist du dann überhaupt hier? Musst du nicht irgendwelche Computerspiele zocken? Oder unschuldige Tiere jagen?'' Drey tat so, als würde er mit einem Gewehr einen Fasan vom Himmel holen. ''Schön wär's. Ich glaube, Lionel hofft, diese Nerds könnten mich irgendwie inspirieren oder so. Als ob ich gerne so wäre! Nichts für ungut.'' 

''Dann bin ich also ein Nerd?''

''Lass mich überlegen . . . Ist Wasser nass?'' Kattūu schüttelt nur den Kopf. Er hatte keine Lust, sich zu streiten. Stille breitet sich aus. Nach ein oder zwei Minuten sah er auf die Uhr. Der Vortrag würde bald beginnen. ''Kannst du nicht stillhalten?'', fragt Drey. Erst jetzt merkte Kattūu, dass er ununterbrochen mit dem Fuß gewippt hatte, und hörte auf. Er musste unbedingt verstehen, was sein Onkel gemeint hatte. All die komischen Dinge, die er gesagt hatte. Wenn er doch nur den Vortrag hören könnte! Kattūu trat an das Geländer und lehnte sich darüber. Von hier aus konnte man auf den abfallenden gewundenen Gehweg blicken, der das Planetarium umgab. Der beleuchtete Pfad führte unter anderem zu einem Notausgang im hinteren Teil des Gebäudes. Bewacht wurde er lediglich von einem Angestellten des Observatoriums. Ob ich da vielleicht reinkommen könnte?  Kattūu fand die Vorstellung schrecklich, von dem Vortrag ausgeschlossen zu sein, während Thai dabei war. Er  war nicht mal Mitglied der Royal Society -- nur jemand mit großen Taschen und guten Beziehungen. Als würde ausgerechnet ich die Rede stören oder so. Er musste diesen Türsteher irgendwie ablenken und dann den Notausgang öffnen. Langsam drehte er sich zu Drey um. ''Drey. Wie wäre es, wenn du mir dabei hilfst, mich in den Vortrag zu schleichen? Das wäre sicher lustig.'' Drey kratzt sich am Kinn. ''Ähm, wie wäre es . . . ? Nein, danke, ich passe.'' Kattūu beißt die Zähne zusammen. ''Hast du Schiss, Thai könnte wütend werden?'' Drey schaut ihn finster an. ''Als ob!'' Er blickt Richtung Tür und überlegt. ''Florou könnte dich locker da reinbringen'', sagt er schließlich und sieht ihn frech an. ''Aber nur unter einer Bedingung: Ich komme mit.'' 

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⏰ Last updated: Jan 18, 2019 ⏰

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Kenryoku no sōzokujinWhere stories live. Discover now