Ich schlug meine Augen auf und blickte auf die Uhr. 1 Uhr nachts! Ich sollte schon längst schlafen, aber ich konnte nicht. Ich starrte an die Zimmerdecke. Alles hatte sich geändert seit Lucas da war. Wir hatten ihn zu uns aufgenommen, nachdem seine Eltern bei einem Autounfall gestorben waren. Komischerweise hatte ich seit er hier war jede Nacht Albträume oder wachte in der Nacht auf. Wahrscheinlich bildete ich mir das alles nur ein aber der Gedanke daran ließ mich zusammen zucken. Lucas war um die 6 Jahre alt und sprach außer mit seiner Puppe so gut wie nichts. Irgendwie tat er mir leid, er hatte nie Anschluss zu anderen Kindern gefunden. Er hatte ein schmales und zartes Gesicht mit rosigen Wangen und wuscheligem blondem Haar. Lucas sah aus wie ein Engel, wären da nicht seine Augen - sie wirkten beinahe schwarz, so als ob sie die Finsternis der Nacht aufgesogen hätten, wie die Pupillen eines Insekts, bedrohlich, böse.
Auf einmal hörte ich ein Wimmern und ein Poltern. Ich merkte wie mir heiß und kalt wurde, mein Herz fing an zu pochen. Jetzt hörte ich Schritte, als ob sie auf mich zukommen würden, immer und immer lauter. Schweiß trat mir auf die Stirn und meine Hand begann zu zittern. "Lucas? Bist du das?", stammelte ich. "Lucas das ist nicht witzig!" Versuchte ich völlig unerschrocken zu klingen doch ich war mir sicher dass ich mich dadurch nurnoch umso mehr verunsichert anhörte. Keine Amtwort. "Lucas?" Stille. Grässliche Stille.
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Das Waisenkind
HorrorProlog Gedankenverloren starrte ich aus dem Fenster, dicke Regentropfen prasselten an die Scheibe und der Wind peitschte an die Tür. Ich vernahm einen leichten Luftzug und spürte wie sich meine Nackenhaare aufstellten. Ein Gefühl der Unbehaglichkei...