Mein schriller Wecker fing plötzlich an zu klingeln. ~ Warum musste ich den auch immer so früh stellen ~ Übermüdet machte ich dem Wecker wieder aus, und drehte mich noch einmal um. Nur 5 Minuten.... Jedoch wurde daraus leider nichts.Das laute morgendliche Geschrei meiner Eltern verhinderten meinen schönen und friedlichen schlaf.
"Du hast mir überhaupt nichts zu sagen! Ich bin nicht dein verdammtes Eigentum!" schrie meine Mom durchs ganze Haus.
Natürlich lies die Antwort meines Vaters nicht lange auf sich warten: "Ach ja?! Ich sehe das anderst! Schau dich Mal an! Eine Säuferin bist du! Ein Niemand in der Gesellschaft!"Ich verfolge das "Gespräch" nicht weiter, und zwang mich aus meinem Bett. Mit schweren Gliedern ging ich erst zu meinem Kleiderschrank, holte dort alles nötige raus, um darauf hin damit im Bad zu verschwinden.
Ich duschte eine Weile, zog mich an und schminke mich. So sah man mir die Müdigkeit schonmal nicht mehr an.
Als ich fertig bin ging ich zurück in mein Zimmer. Öffnete den Rolladen und stopfte alles was ich benötigen könnte in meinen Schulranzen. Er ist sehr schlicht. Ganz in schwarz und am Reißverschluss hat er einen Anhänger den mir Amber zum Geburtstag geschenk hatte.
Im Halbschlaf ging ich in die Küche, wo meine Eltern noch immer streiten. In dem Moment in dem ich die Türe öffnen wollte, die zu meinem Verwunderung zu war, kam mein Dad schon fast raus gerannt. Er rammte mich so hart an der Schulter das ich gegen die Wand stolperte und vor Schock zu Boden viel. Er rieß seine Jacke vom Ständer, nahm sich seine Auto-Schlüssel, und in nur wenigen Sekunden war er auch schon auf den Weg zur Arbeit. Er würdigte mich wie üblich keines Blickes.
Langsam stand ich auf. Meine Schulter tat ganz schön weh. Als ich in die Küche blickte stand dort meine Mutter, mit einem knall rotem Kopf. Ich denke das kommt von der Wut. Die Flasche die sie in der Hand hält führte sie zu ihrem Mund, und nahm einen großen Schluck. Kurz darauf schüttelte sie sich. Ich sah daß es Wodka war. Mein Blick glitt zur Spüle. Dort standen weitere leere Flaschen von Bier und Wein. Auf dem Tisch befanden sich noch Dosen, dessen Inhalt ich nicht wirklich herausfinden wollte. Und auf den Schränken und dem Boden unzählige weitere Gefäße....
Mit einem enttäuschten Blick fragte ich sie: "Hast du das ALLES alleine getrunken? Ich hatte doch gestern alle Flaschen entsorgt !?"
Meine Mutter warf mir einen Todesblick zu. Ich wusste das sie es hasste wenn man sie auf dieses Thema ansprach. Doch schon zu lange machte ich dies hier mit. Nur dieses eine Mal wollte ich eine Antwort hören. Einmal aus ihrem Mund hören, dass sie ihr Leben versaut hat. Nur einmal wollte ich die ehrlichen Worte hören: "ich habe eine Alkoholsucht ...." . Doch sie schien nicht vorzuhaben meine Frage zu beantworten.
Ich holte Luft und ergriff erneut das Wort: "Du musst aufhören so viel zu trinken .... Das ist nicht gut für deine Gesundheit !". Sie kam auf mich zu. In diesem Moment war mir klar, ich hatte eine Grenze überschritten. Weglaufen würde jetzt nichts mehr bringen, darum machte ich mich seelisch darauf gefasst.
Ein lautes klatschen durchbrach die Stille. Ich merkte wie meine Wange unangenehm warm wurde. Ich sah wie sie erneut ausholte, und noch einmal zu schlug.
Ja... Meine eigene Mutter schlägt mich. Nicht nur ein oder zwei Mal. Sie holt aus... Immer und immer wieder. Bevor sie die Küche wutentbrannt verließ, stieß sie mich mit voller Kraft nach hinten. Ich fiel erneut. Nur dieses Mal gegen die Tischkante.
Sie war noch in Hörweite als sie mir zu rief: "Du hast ja keine Ahnung! Also halt deine große Fresse und lass mich Gott verdammt in Ruhe!"Meine Augen sind mit Tränen gefüllt. Die erste Träne bahnte sich den Weg ins freie. Die zweite ließ nicht lange auf sich warten. Ich rieß mich zusammen. Ich durfte heute nicht zuspät kommen!
Nach dem ganzen Theater holte ich mir eine Schüssel aus dem Schrank und ass ein schnelles Müsli.
Ich war auch für das Essen der anderen zuständig. Das heißt eigendlich nur für das von meinem Bruder Chad. Er ist bereits 18 und ein Langschläfer. Damit wollte ich ihm eine Freude machen. Meine Mom ist nie etwas und mein Dad... Naja. Der ist ja nicht da. Ich stellte mein Geschirr weg, um Chad einen Teller mit zwei Scheiben Brod auf meinen Platz zu stellen. Dazu stellte ich im Marmelade, Käse, Wurst und natürlich das Beste ! Das Nutella ! Ich hoffe das passt ihm so.
Ein Blick auf mein Handy sagte ich müsse jetzt los, sonst verpasse ich den Bus. Ich lief in mein Zimmer, holte meinen Rucksack und zog dann im Flur meine schwarzen Chucks an. Ich liebe diese Schuhe. Mit eiligen Schritten verließ ich das Haus, und begab mich auf den Weg zur Bushaltestelle. Diese war nur 3 min entfernt und ich kam gleichzeitig mit dem Bus an. Wie es aussah musste sonst niemand hier einsteigen. Ich setzte mich allein in die vorletzte Reihe, da ich niemanden kenne.
Nach ereignungslosen 5 Minuten kam ich an der Schule an. In der Nähe des Einganges stand bereits Amber, die sich ungeduldig auf dem Pausenhof umsah.
Mit schnellen Schritten lief ich durch das Gelände, auf meine BFF zu. Mit einer stürmischen Umarmung begrüßten wir uns. Jedoch zuckte ich zusammen. Sie drückte genau an der Stelle, wo ich am Tisch hängengeblieben bin. Natürlich entging ihr dies nicht. Sie wusste sofort was passiert war.
"So kann das nicht weiter gehen!" Versuchte sie wie jedes Mal auf mich einzureden. Und wie jedes Mal senkte ich beschämt meinen Kopf und schaute star den Boden an. "Du musst etwas machen! Geh zur Polizei oder vertraue dich einem Lehrer an!". Das sagte sie alles so leicht. Ich liebte sie wirklich, nur was das Thema betraf, redeten wir aneinander vorbei. Sie versteht meine Angst nicht. Was wenn man mir nicht glaubte und mich auslachte. Vielleicht sogar deswegen Mobbte? Das kann ich an meiner neuen Schule beim besten Willen nicht brauchen. Jedoch wusste ich auch das sie Recht hatte. Ich musste mich jemanden anvertrauen der nicht mein Bruder oder meine beste Freundin war.......
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Juhuuuuuu
1024 Wörter 🌺
Das Bild oben ist Amber 😍. Wunderschön eben....🔥
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Rocabolesco
Teen FictionIch brauche sehr viel Liebe - ich will geliebt werden und Liebe schenken. Liebe ängstigt mich nicht, aber ihr Verlust schon. ~ ------------------------------- Ohne dich will ich nicht sein, ohne dich fühl ich mich so allein.~