Überall war Blut.
An den Wänden, auf dem Boden, überall sickerte die dunkle Flüssigkeit in die einzelnen Ritzen zwischen den Tempelsteinen und bildete paradoxe Muster. Es war wie damals. Alle waren tot. Um mich herum sah ich wieder dieses unendliche Flammenmeer von damals. Die Trümmer, die die armen hilflosen Menschen meines Dorfes zerquetscht hatten. Die gnadenlos wütenden Flammen, die ohne Erbarmen jeden mit sich nahmen, der ihnen in den Weg kam. Ich hörte erneut die schrecklichen Schreie, wollte mir die Ohren zu halten, doch sie verstummten nicht. Nein, sie schienen noch lauter zu werden, in meinem Kopf von überall wider zu schallen. Ich presste mir die Hände an die Schläfen, während meine Augen sich traumatisch weiteten und dicke Tränen daraus hervortraten. Ich wollte das es aufhörte, ich wollte, dass das alles wieder rückgängig gemacht wurde, ich wollte nicht, dass sie alle tot waren.Meine Augen erfassten in ihrem irren umher schwenken einen kleinen, auf dem Boden zusammengerollten Haufen. Davor lag ein weiterer, leopardenfarbener. Mithra...Aria...auch als ich mich weiter umblickte erkannte ich Azra, Mirza...ja sogar der kleine Sohn von Azra und Aris lag reglos auf dem Boden.
Wer war hierfür verantwortlich? Wer hatte all meinen Freunden und Untertanen dieses schreckliche Unheil angetan? Wer...wer...wer?! "WER IST HIERFÜR VERANTWORTLICH?!" schrie ich erbost in den Raum hinein, wodurch sich meine gewaltige Macht erneut entfaltete. In weiter Ferne lösten sich unruhige Wellen aus dem Meer und schreckten die unbeschwerten Meereslebewesen auf. Die Erde begann unter mir zu erzittern, ein Sturm zog auf, doch all das war mir egal. Ich wollte wissen wer das getan hatte und ich war wütend. Das ich weggegangen war, mir so viel Zeit gelassen hatte und auf denjenigen, der es gewagt hatte diese heiligen Wesen zu töten.
Plötzlich spürte ich eine zuckende Bewegung vor mir. Es war nicht viel, doch ich hatte sie gesehen. Es war...der Sohn von Azra. Dende. Sofort war ich bei ihm und begann seine Wunden zu heilen. Er war meine letzte Hoffnung, sie waren nicht alle gestorben. Er war übrig. Nach einer unendlich scheinenden Weile öffnete er zögerlich seine Augen und sah ängstlich zu mir auf. Er war gewachsen, ging mir inzwischen sicherlich bis zur Hüfte, auch wenn ich nur wenige Tage abwesend gewesen war. Dende versuchte nach hinten zu rutschen, doch ich hielt ihn sanft auf und lächelte ihm entgegen allem was ich gesehen hatte warm an. "Es ist alles in Ordnung Dende. Ich bin es Shirose. Mach dir keine Sorgen es wird alles gut. Aber jetzt erklär mir erstmal was hier los ist." redete ich ihm vorsichtig ins Gewissen. Er brauchte eine Weile, doch als er mich erkannte kam er laut weinend auf mich zugestürmt und stürzte in meine Arme. Ich ließ ihn gewähren. Er hatte Schreckliches mit ansehen müssen. Auch wenn es zugegeben wirklich schwer war meinen Zorn über das Geschehene zurück zu halten. Niemand. Wirklich NIEMAND hatte das Recht meinen Freunden so etwas anzutun.Ich war in Gedanken versunken und blickte zornig auf den Platz. Man sah, dass sie sich definitiv nicht kampflos ergeben hatten. Sie hatten sich tapfer wie eh und je ihren Feinden gestellt. Ich bekam nicht mit wie Dende einige Schritte zurückging und sich erschöpft auf den Boden fallen ließ...solange nicht bis er sein Wort erhob. "Er hat mich nicht ohne Grund am Leben gelassen." begann er zögerlich, wobei er das Bild der Schlacht vor seinem inneren Auge zu haben schien. Schnell drang ich in seinen Geist ein und sah mir an was geschehen war. Ich war mir sicher, dass er es so wollte.
Ich sah Mithra und die anderen. Wie sie sich dem Feind verwirrt stellten und ihn zur Rede stellten. Plötzlich fielen sie einfach um, ihnen wurde das Leben entzogen. Einer nach dem anderen fiel, bis nur noch Dende übrig geblieben war. Selbst Azra hatte nichts ausrichten können. Ich achtete nicht auf denjenigen der ihnen das antat, bis er sich mit seinen anmaßenden Worten an Dende wandte. "Ich werde dich am Leben lassen. Glaub nicht, dass ich gnädig bin. Nein, du wirst genauso leiden wie alle anderen, aber es wird eine Frage der Zeit sein, bis zu stirbst. Wenn ihr Glück habt kommt SIE ja rechtzeitig und rettet dich. Du kannst IHR auf jeden Fall eine Nachricht von mir ausrichten...Ich hoffe ihr gefällt ihr Willkommensgeschenk." Ich sah ihn mir genau an. Graue, lange Haare, eine offene Robe, die seine durchtrainierte Brust zeigte. Eine schwarze Hose und...eine Kette mit dem Zeichen Jashins. Meine Augen funkelten wütend, als ich ihn erkannte. Eine Rage, die ich nie zuvor in mir gespürt hatte fing an zu brodeln und zu wachsen in meinem Inneren. Über uns zog sich ein stürmisches Gewitter zusammen und die Welt wurde in dunkle Wolken gehüllt. "JASHIIIIIIIIN! DAS. BEDEUTET. KRIIIIIEG!" schrie ich wütend wobei eine Druckwelle von mir ausging, die den Kleinen einige Meter nach hinten geschleudert hätte...wenn sich nicht ein aus Licht bestehendes Schutzfeld um ihn gebildet hätte. "DU WIRST ES BEREUEN. DU WIRST ES BITTER BEREUEN AUCH NUR EINEN DEINER DRECKIGEN, UNREINEN UND UNWÜRDIGEN FÜßE IN MEINEN TEMPEL GESETZT UND MEINEN FREUNDEN IHR WERTVOLLES LEBEN GENOMMEN ZU HABEN!" brüllte ich weiter, wobei der Tempel um uns herum erzitterte.
DU LIEST GERADE
Destiny - Battle of Gods [Naruto Fanfiktion | PAUSIERT]
Fanfiction||Teil 2 der Reihe "Destiny"|| Shirose kehrt zurück zur Insel Andia, doch dort entdeckt sie etwas, dass sie sich in ihren schlimmsten Träumen nicht hätte vorstellen können.