-Kapitel 7-

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Ich würde noch warten und überlegen, ehe ich zurückschreiben würde

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Ich würde noch warten und überlegen, ehe ich zurückschreiben würde. Genauso überlegte ich, ob ich es Hope wirklich verschweigen sollte. Vermutlich sollte ich es ihr sagen, wenn ich hinging. Ich meinte, so könnte sie wenigstens nicht durch Zufall dahinter kommen. Es wäre besser, auf jeden Fall. Aber ich würde es ihr nur sagen, wenn ich mir hundert Prozentig sicher war.
Da Hope noch schlief und Josua weg war, beschloss ich die Zeit, die mir noch vor der Buchvorlesung blieb, damit zu verbringen, meine Lieblingsepisoden von der Serie Friends zu schauen und Tee zu machen. Leider nur Beuteltee, da ich gänzlich zu unfähig war, die Teekräuter zusammen zu mischen, die Josuas Tee so einzigartig machten.
Irgendwann gegen halb zwölf war Hope wohl halbwegs ausgeschlafen und gesellte sich zu mir in die Küche.

Lange Zeit schwiegen wir. In dieser Zeit machte sich Hope ihr Frühstück, während ich einfach weiter Friends sah.
Irgendwann brach meine Freundin schließlich das Schweigen: „Es tut mir leid. Das Gestern...mein Verhalten meine ich."
Geschockt drückte ich auf Pause und sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen ungläubig an. Hatte sie sich gerade wirklich entschuldigt?
Sie schien sich nicht wohl in ihrer Haut zu fühlen, weswegen ich einmal tief durchatmete und sie zu mir winkte: „Dein Verhalten war scheiße.", ich schüttelte den Kopf: „Wirklich schrecklich.", dann zog ich sie neben mich auf die Küchenbank: „Aber du bist meine Freundin. Nur wenn du das noch einmal machst, bringe ich dich um!"
„Gut.", sie nickte und kuschelte sich mit ihren braunen, langen Haaren in meine Schulter: „Es tut mir leid. Gestern, das war einfach zu viel."
„Für uns beide.", bestätigte ich langsam und meinte: „Und jetzt halt die Klappe, ich will Friends schauen."

Auch wenn ich wusste, dass es falsch war, verschwieg ich ihr die Tatsache, dass Ray mir geschrieben hatte, als ich das Haus schließlich verließ und mich auf den Weg zu der Buchvorstellung begab.
Sie würde heute noch bei uns bleiben und morgen zurück nach Glasgow fahren.
Auf halben Weg beschloss ich mein Handy aus der Hosentasche zu nehmen und auf die Nachricht von Ray zu gehen. Diese lautete einfach: „Du kannst dir denken wer ich bin, hast du Lust morgen auf eine Party zu kommen?"
Er hatte mir in der Zwischenzeit nicht noch einmal geschrieben. Natürlich...warum sollte er? Ich glaubte nicht, dass er es nötig hatte, ein Mädchen mit tausenden Nachrichten zu zutexten.
Ich las mir seine Nachricht noch einmal durch. Und nochmal. Beim vierten Mal lief ich beinahe gegen eine Straßenlaterne, die mir im Weg stand.

Schließlich entschied ich mich doch zurück zu schreiben, vielleicht könnte ich ja doch Hope mitnehmen, immerhin war ich ihr das schon schuldig: „Hey Ray...wohin soll ich kommen?"
Dann steckte ich das Handy wieder weg und sah erst wieder nach, als ich vor dem Vorlesungsaal stand. Tatsächlich hatte er mir geantwortet: „Weißt du wo das Radisson Blu Hotel ist?"
Ich war mir nicht sicher, dennoch schrieb ich einfach: „Ich werde es schon finden."
„Ich warte unten bei der Rezeption um neun Uhr?", kam zu meiner Überraschung sofort zurück.
Ich nickte und kam mir dumm vor, da er mich ja nicht einmal sehen konnte.
Dann seufzte ich und schrieb: „Darf ich meine Freundin mitnehmen?"

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