prolog

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„Sag mal hörst du mir eigentlich zu?" Fassungslos schaute mich Lucas, unser Oberstreber an. „Hallo-ho? Jemand da? Die Projektarbeit fertig sein muss. Eine Woche. Wir angefangen noch nicht!" Ich schaute ihn entgeistert an, soviel „Humor" hätte ich ihm echt nicht zugetraut. Ich war so überrumpelt, dass mir nicht besseres einfiel, als ihn mit „Ich nicht sein Meister Yoda" und „schreib mir eine SMS, du hast doch meine Nummer" an unseren Spinden stehenzulassen.

„Also ich hab ja schon immer gesagt, dass der cringe ist. Worüber macht ihr euer Projekt?", fragte meine beste Freundin Melissa. „Er wollte sooo so gerne über irgendwelche Mumien berichten. Ich hab natürlich zugestimmt, unter der Bedingung, dass er die Texte ausarbeitet. Und siehe da, ich denke das wird." Ich grinste sie an. „Boah Chloé, du Fuchs", sie guckte mich völlig bewundernd an und wusste wie dämlich das aussah. Wir fielen beide in einen Lachkrampf. Als Melissa anfing, vor Bauchschmerzen fast zu heulen, musste ich nur noch mehr lachen. Als wir uns wieder beruhigt hatten, begleitete ich sie noch zu ihrem Spind, um ihre Jacke zu holen. Wir bildeten nämlich eine Art Fahrgemeinschaft zur Schule und zurück. Mal mit meinem Auto, mal mit ihrem. Unsere Absätze klackerten auf dem Beton unseres Schülerparkplatzes. Ich ließ einen Henkel meiner Tasche über die Schulter gleiten und fing an, während der Laufens meinen Autoschlüssel zu suchen. „Argh mist, hätte ich ihn heute früh mal lieber ordentlich aufgeräumt.." murmelte ich. Eine gefühlte Ewigkeit später hielt ich meiner besten Freundin triumphierend dem Schlüssel unter die Nase. Wie jedes Mal rollte sie mit den Augen, als sie meinen Einhornanhänger vor ihrem Gesicht baumeln sah. Sie fand das „Ding", wie sieh es nannte, schrecklich albern. „Los Chloé, ich frier mir den Arsch ab!" quengelte sie. „Chill mal, der fällt schon nicht ab!" gab ich schmunzelnd zurück.

Lissa murmelte etwas unverständliches und stöhnte übertrieben, als sich meine Sitzheizung bemerkbar machte. Ich steckte den Schlüssel ein und startete den Motor. Es piepte kurz und mein Handy verband sich via Bluetooth. Ich gab den Sprachbefehl für Beyoncés' „Single Ladies".

„ALL THE SINGLE LADIES; ALL THE SINGLE LADIES!!" schrien wir aus voller Seele, wir waren komplett in unserem Element. So passierte es auch, dass ich das Unübersehbare übersah. Wir sahen nur noch das große schwarze Auto vor uns, konnten nur noch schreien, dann kam der Aufprall.

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Ich spürte wie ich aus dem Wagen gezerrt wurde, Leute sprachen, ich wurde erneut abgelegt, irgendein Motor startete sich, doch ich driftete wieder ins Reich der Dunkelheit.

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⏰ Last updated: Feb 04, 2019 ⏰

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Chloé - the elementsWhere stories live. Discover now