In Gedanken

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Ich versuchte unauffällig zu wirken. Und als es langsam zu dämmern begann und kaum noch eine Menschenseele herumwanderte, zog ich mich in eine kleine Hütte im Park zurück.

Ich räumte meine Hosentaschen aus um zu sehen ob noch etwas brauchbares darin war. Nur Taschentücher, ein Taschenmesser, das ich immer dabeihabe, denn man kann ja nie wissen wofür man es gebrauchen könnte, ein halbleeres Feuerzeug und ein paar Tabletten, die mir halfen die Kontrolle über meine Persönlichkeiten zu behalten.

So eine brauchte ich jetzt, denn es fing schon wieder an, die Stimmen in meinem Kopf. Ohne zu überlegen schluckte ich die Pille. Es dauerte einige Zeit, doch dann war es wieder still in meinem Kopf, totenstill.

Ich blickte in die ferne. Der Himmel hatte sich mittlerweile schon völlig verdunkelt, nurmehr die Lichter der Straßenlaternen erleuchtet die Umgebung. Gelegentlich fuhr ein Auto die nahegelegenen Straße entlang, aber sonst war nichts los.

Ich blickte neben mich auf meine Sachen. Ich nahm mir das Feuerzeug zur Hand und wollte mir eigentlich etwas mehr Licht veschaffen, als sich ein mulmiges Gefühl in mir ausbreitete. Ich zündete es an. Für den Bruchteil einer Sekunde hielt ich die Flamme am brennen. Der Blick in das Feuer machte mir Angst. Sofort schossen mir die Bilder der vorherigen Stunden durch den Kopf:
Feuerzeug - Stichflamme - Schmerz - Schreie.
Ich zuckte zusammen und fasste mir an meine Wunde. Sie schien komplett vernarbt zu sein. Im Moment der Berührung spürte ich einen stechenden Schmerz, der sich durch meinen ganzen Körper zog.
Blut - Schock - Mörder
Ich starrte gegen die dunkle Wand der Hütte und fing an schwer zu atmen... Warum passierte das alles? Warum ausgerechnet mir?

Im Hintergrund spürte ich aber dennoch ein Gefühl von Zufriedenheit. War das real, oder spielten mir meine Persönlichkeiten einen Streich?

Multiple DennisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt