Ich erinnere mich noch genau an den Tag, an dem ich eine Chance bekam mein Leben endgültig zu verändern. Meine Mutter rief mich zu sich in die kleine alte Küche und hielt einen weißen Umschlag in der Hand. Ihr Gesicht war rötlich angehaucht und ihre Augen waren gefüllt mit Tränen. Geschockt starrte ich sie an. „Ist es das, was ich denke?", fragte ich. Sie nickte mir zu, worauf ich sie liebevoll umarmte. „Herzlichen Glückwunsch, mein Hase." Vorsichtig streichelte sie meinem Kopf und drückte mich sanft an sich heran, sodass ich ihren Herzschlag spüren konnte. Es war nun soweit. Ich habe die offizielle Bestätigung das ich, Elena Scott, an die Juilliard gehen durfte. Mein Kindheitstraum wird endlich in Erfüllung gehen. Sobald meine Mutter und ich uns gelöst hatten, verlief alles sehr schnell. Das Koffer packen, der Abschied und die darauf folgende Abreise. Es zerriss mir mein Herz, als ich meiner Mutter den letzten Kuss auf die Stirn geben konnte und ihren Duft das letzte mal riechen konnte. Aber es gab kein zurück mehr. Sie schenkte mir noch eine letzte Umarmung und hauchte mir ein „ich hab dich lieb" ins Ohr, ehe ich in den Zug ging und die Türen sich schlossen.
Ich musste einige Male blinzeln, um das Bild meiner Mutter loszulassen. Die ganze Fahrt über dachte ich nur an meinen Abschied. Wie würde meine Mutter nun zurecht kommen? Sie hat doch nur mich .. Plötzlich ertönt eine laute Stimme durch die Lautsprecher und verkündet, dass wir nun in New York halten würden. Ich bin total aufgeregt, wodurch mein Herz nun das Zehnfache an Geschwindigkeit besitzt. Sobald ich meine Koffer in die Hand nahm, stand ich auf und ging zur Tür, die sich schnell öffnete. Mein erster Schritt in New York. Ich spüre förmlich, dass mich dieser Ort verändern würde. Wie ein nicht abgeholter Gast, stehe ich mitten auf dem Bahngleis und lasse alles auf mich einwirken. Ich kann gar nicht beschreiben, wie glücklich ich bin! Nach einem langen Moment, setzte ich meine Reise fort. Schließlich musste ich noch ins Studentenwohnheim und dazu müsste ich ein Taxifahrer finden. Es ist ziemlich schwer mit den Koffern durch den Hauptbahnhof zu laufen und noch dazu aufzupassen, niemanden anzurempeln. Doch wie aus dem nichts, spürte ich etwas hartes an meinem Oberkörper. Gerade in letzter Sekunde konnte ich mich noch halten und rettete mich vor dem dreckigen Boden. Entgeistert blicke ich den Typen hinterher. Was für ein Blödmann! Nicht mal stehen bleiben kann er. „Eine Entschuldigung wäre angebracht," rief ich laut. Doch seine einzige Reaktion bestand darin, dass er die Hand hebt und wieder senkt. Innerlich koche ich vor Wut. Doch ich darf mich jetzt nicht weiter aufregen. Ich atme tief ein und aus und versuche mich wieder auf das eigentliche zu fokussieren.
„Dann herzlich Willkommen in New York! Pass gut auf dich auf." Ich grinse den Taxifahrer an und bedanke mich, während ich meine Koffer vor mich hinschiebe. Gespannt schaue ich auf die Juilliard und muss noch mehr Grinsen. So lange habe ich auf diesen Moment hingearbeitet und nun ist es soweit. Ich bin hier und kann endlich was aus meinem Leben machen und all das schlechte endlich entfernen.
Aufgeregt klopfe ich an die dunkelbraune Zimmertür, aus der laute klassische Musik förmlich dröhnt. Stark schlucke ich. Wie soll ich denn mit jemanden zurecht kommen, der nicht mal die Musik auf eine normale Lautstärke hören kann? Vorsichtig drücke ich den Türgriff hinunter und betrete das Zimmer. Es ist vollkommen lichtüberflutet und so ordentlich, dass es schon funkelt. So schön hatte ich mir das Zimmer nicht ansatzweise vorgestellt. An den beiden Seiten des Zimmers, stehen große Betten und zwei Schränke. Sehr modern, wie ich finde. Man müsste meinen, dass die Universität so teuer bezüglich der Zimmer ist. Nachdenklich schaue ich mich weiter um und entdecke eine wunderschöne Stimme, die aus dem Badezimmer ertönt. Das laufende Wasser hört plötzlich auf und der Gesang auch. Plötzlich öffnet sich die Tür und vor mir steht eine große, rothaarige Frau mit nur einem Handtuch begleitet. Ihr Augen sind aufgerissen und schauen mich erst schockiert und dann entspannt an. „Oh tut mir leid!," sagt sie laut und dreht die Musik leiser. „Normalerweise höre ich die Musik leiser und stelle mich nicht halbnackt vor." Sie lacht und zieht mich in eine Umarmung. Sobald sie sich gelöst hat, schaut sie mich ausgiebig an. „Ich bin Charlie." „Elena," stellte auch ich mich vor.
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Nothing but you
FanfictionWir vergessen zu lachen, nehmen nur den vergangenen Teil unseres Lebens war. Wir schätzen die Liebe nicht mehr und leben in unserem Pessimismus einher. Bestimmt werden wir von alten Erinnerungen. Tag ein, Tag aus. Sie drehen ihre Kreise in unserem...