Kapitel 2

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Wir kommen bei meinem Zimmer an. Ich öffne die Tür und sehe einen sehr großen Raum. Es stehen zwei große Betten, bereits mit Bettzeug ausgestattet,  zwei Kleiderschränke und andere Kleinigkeiten für die sich niemand interessiert darin. Jacob hat uns wohl ein gutes Hotel ausgesucht.
Ich gehe ein paar Schritte vorwerts & stelle meine Koffer an der Wand ab.

"Ich muss jetzt gehen" höre ich eine Stimme sagen, die mich aus meinen Tagträumen in die Realität zurückholt.

Ich drehe mich um.
"Ok Ciao" antworte ich. Val dreht sich um und möchte gehen. "Valerian ?" rufe ich ihn nochmal zu mir. Er sieht mich an und wartet drauf dass ich weiter spreche. "Danke" sage ich.

Er nickt und geht.
Ein seltsames Gefühl kommt in mir hoch. Als wäre unsere Begegnung kein Zufall gewesen.

Auf einmal wird die Tür geöffnet. Ilyda kommt mit den anderen herein.

"Na ? Spaß gehabt ?"

"Das Meer ist der Hammer! Schande über dich, dass du nicht mitgekommen bist. Das Wasser ist richtig erfrischend und komischerweise waren am Strand nicht mal so viele Leute. Du hast echt was verpasst.. Wir gehen gleich wieder los, willst du jetzt mitkommen?"

"Ich weiß nicht.. ich denke nicht, Sorry."
"Ich sag dir, das wirst du bereuen!" sagt sie mit einem Lächeln im Gesicht.

Ilyda wirft ihre Taschen auf das andere Bett, verabschiedet sich von mir und saust wieder davon.

Was mache ich jetzt? Die Stadt besichtigen ? Alleine? Nein.
Ich krame ein altes Buch aus meiner Tasche und stopfe mir meine Kopfhörer mit meinem Handy in die Hosentaschen.

Ich weiß nicht wohin ich gehe. Ich lasse mich einfach.. treiben.. folge meinem Gefühl oder so'n Scheiß. Aus dem Hotel hinaus, ein paar mal nach links einbiegen, dann wieder rechts, bis ich irgendwann vor einer kleinen Waffel-Bude stehe. Die Tür wird geöffnet und eine Dame stürmt ihren Nervensägen, welche für gewöhnlich als Kinder bezeichnet werden würden, nach. Okay, da ich sowieso nicht weiß, was ich heute noch mit meinem Leben anfangen soll, betrete ich den Laden.

Sieht ganz süß aus hier, etwas altmodisch, aber das ist auch genau mein Geschmack was Möbel betrifft. Es gibt nicht viel Platz, der Tresen passt jedoch mit den Tischen, Stühlen und Bänken perfekt hier hinein.

Ich gehe zwischen den Tischen einen Gang entlang und dann eine Treppe hinauf. Irgendwo in einer Ecke suche ich mir einen ruhigen Platz an dem ich jetzt den Rest des Tages verbringen möchte. Ich setze mich, schlage eine Seite des Buches auf und fange an zu lesen.

 "Möchtest du etwas bestellen?" fragt mich eine bereits vertraute, männliche Stimme.
Ich blicke auf und sehe in die wunderschönen braunen Augen von Valerian.
"Mystery Boy! Verfolgst du mich?" sage ich mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht.
Er schüttelt den Kopf und erklärt mir, dass er ein paar Jobs macht, um seine Finanzen klären zu können.
"Um auf deine Frage zurück zu kommen, Val, ich habe gerade kein Geld dabei, also nope, ich bestelle nichts." erkläre ich ihm.
Er nickt und geht. Nett. Ich schaue ihm nach, bis er hinter dem Tresen durch eine Tür in die Küche verschwindet. Interessant, er sieht nicht aus als hätte er es nötig arbeiten zu gehen. Aber abgehoben sieht er auch nicht aus. In meinen Gedanken vertieft, schüttle ich meinen Kopf und verschlinge die Seiten wieder.
Wenige Minuten später blicke ich allerdings wieder auf, weil ich vor mir ein großes Glas mit einem Erdbeershake stehen sehe. Und da sind sie wieder. Diese Augen in denen ich mich gerne jede Minute verlieren würde.

"Ich sagte doch, ich habe kein Geld. Willst du mich damit Foltern?" frage ich Valerian vorwurfsvoll.
Er schüttelt den Kopf und erwidert "Nein" (ein unfassbar tolles Lachen*-*) "Der geht aufs Haus."
"Wieso?"
"Ich will mal nett sein. :)"
Nach einem Nicken von meiner Seite herrscht erstmals eine kurze Stille, die von dem Satz "Ich habe morgen frei, würdest du mir die Ehre erweisen und mit mir Essen gehen ?" unterbrochen wird.
"Klar, gerne. Ich bin um 14:00 Uhr hier." sage ich zu.

Wir reden noch ungefähr eine viertel Stunde, er macht sich wieder an die Arbeit, ich trinke meinen Shake und mache mich wieder auf ins Hotel.

"Es ist doch amüsant wie sich das ganze an einem Tag entwickelt hat." Denke ich mir und betrete mein Hotelzimmer.

Zu meinem Glück brauche ich keine 3 Kilo Make-Up im Gesicht um halbwegs gut auszusehen und kann schlafen gehen ohne mich vorher abschminken zu müssen. Es dauert auch nicht lange und ich falle in einen tiefen Schlaf.

Plötzlich reißt mich ein schrilles Gequietsche aus meinem Tiefschlaf.
Ilyda.

"Ahhhhhhh!! Oh mein Gott!!! Ew Ew Ew!!!"
schreit sie.
"Ilyda was brüllst du hier so rum ?! Mach mich nicht aggressiv Mädchen!"

"Es tut mir so leid Riley aber das ist ja wohl die ekelhafteste Spinne die ich jemals gesehen habe!!" rechtfertigt sie sich. 

"Ist das dein Ernst ?? I mean are you for real?? Ich will schlafen!" brülle ich sie an.
Sie sieht mir ängstlich in die Augen und dann wieder auf die Spinne, die allerdings nicht mehr am gleichen Platz sitzt. Und wieder, Gekreische. 

Ich springe auf, laufe zu Ilyda & packe sie an den Schultern. "Komm runter! Das Ding hat dir nichts getan! Ich verpiss mich jetzt, lass die Spinne Spinne sein.." sage ich und verschwinde aus der Tür. 

Und weil ich so lost bin schlendere ich wieder die Gänge entlang und öffne irgendeine Zimmertür in unserer Etage und lege mich in das nächstbeste Bett. Plötzlich habe ich ein Dejavu, da das was als nächstes kommt, mich sehr an das Buch "irgendwo zwischen Liebe und Hass" erinnert. Meine Taille wird von zwei kräftigen Armen umschlungen. Was soll man anderes erwarten, ich liege in einem Jungszimmer, fuck. Jetzt ist die Frage.. soll ich unauffällig verschwinden und wieder zu Ilyda gehen, die höchstwahrscheinlich immer noch am verzweifeln ist wegen einem Weberknecht, oder soll ich einfach weiter schlafen.. Viel Zeit um darüber nachzudenken bleibt mir nicht, da sich der Körper hinter mir ein wenig aufrichtet und sich an seinem rechten Unterarm abstützt. Ich drehe meinen Kopf in Richtung muskulöses Kerlchen und blicke in ein eisblaues Augenpaar. Mit leicht zugekniffenen Augen sehe ich, ein bisschen abwesend, weil ich noch viel zu müde bin, dem Bettbesitzer ins Gesicht, jedoch erkenne ich ihn nicht. Weder er noch ich sagen ein Wort, bis ich mich dazu entschließe mich aus dem warmen Bett zu rollen.

"Kann es sein, dass du im falschen Zimmer bist?" werde ich gefragt.
"Weiß nicht.. vielleicht bist ja du im falschen Zimmer." antworte ich, woraufhin ich mir echt gerne eine reingehauen hätte. Wer sagt sowas denn? 

 "Naja, den Klamotten und den anderen Sachen nach zu urteilen, bin ich mir eigentlich ziemlich sicher, dass ich im richtigen bin."

Just A Random Teenie StoryWhere stories live. Discover now