Chapter 3: Urlaub im Grünen

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Hey ihr Leute! 

Ich melde mich auch mal wieder... War im Urlaub und so ;) Viel Spaß beim Lesen!

Sicht Kedos: 

Ich hatte es schon mitbekommen. Es ging durch die ganze Schule. Einer der Schüler wurde von einem Prüfer geschlagen. Genauere Angaben wie Namen, Zeit oder Grund waren zwar nicht bekannt, aber es existierten die kuriosesten Theorien: Es seien Dner und Herr Bergmann gewesen, Luca und Frau Bergström, Patrik und Herr Bergmann, und noch viele weitere mögliche, und unmögliche, Kombinationen. Aber die häufigsten Namen waren tatsächlich Felix und Herr Bergmann. Ich hoffte inständig, dass das nicht stimmte. Und wenn es doch so sein sollte, dann doch bitte wenigstens nicht wegen der Hanf-Geschichte. Denn wenn das rauskäme… Ich wäre ruiniert, genau wie alle anderen, die für Herr Bergmann arbeiteten. Er würde den Maulwurf suchen, finden und töten. Und der Maulwurf war nun einmal ich. Ich schwebte also in Lebensgefahr… Ach was! Ich schüttelte den Kopf. Was sind schon Gerüchte? Worte sind Schall und Rauch, wie unser „Arbeitgeber“ zu sagen pflegte. Diese Redeweise benutzte er immer, wenn einer von uns etwas falsch gemacht hatte. Und dann folgte eine heftige Ohrfeige, weshalb wir es immer vermieden, etwas falsch zu machen. Mir war noch nie ein Fehler unterlaufen, weder in meiner ersten Position als Gärtner, der nur bewässern musste, genauso wie an meinem jetzigen Platz, dem höchsten: ich musste die Lieferungen kontrollieren. Bei Bergi gab es eine bestimmte Rangfolge: ganz unten die Gärtner, dann die Läuser, die die Pflanzen rein halten sollten, dann die Buller, die aufpassen mussten, das wir nicht entdeckt wurden, direkt danach die Dealer, die Lieferungen austauschten oder annahmen, und dann, als fast letztes, also direkt unter dem Herrn, der alles überwachte, kam ich als Prüfer. Bis dahin war es relativ viel Arbeit gewesen, viele Stunden harter Arbeit. Am gefährlichsten war mit Abstand der Job als Dealer, denn man lief immer Gefahr, von hinten erschossen zu werden, oder man wurde überfallen, als Geisel genommen… War alles schon vorgekommen. Aber nicht bei mir. Ich hatte den schwarzen Gürtel in Karate und konnte mich dementsprechend gut durchsetzen.  

Sicht Herr Bergmann: 

Verdammt. Jetzt hatte ich die Schulleitung am Hals. Ich erinnerte mich an damals, als das schon einmal ein Thema war. Damals hatte ich „zu viel Zeit mit YouTube“ verbracht… Wenn die wüssten, dass das die Anfänge meiner Hanfplantage waren… Ich lachte bitter. Jetzt hockte ich hier vor meinem Pc, grade in der Dimension zwischen meinen drei Welten. Hier dachte ich viel zu viel nach… War nicht in der Halle, war nicht am Aufnehmen, nicht in der Schule. War irgendwo dazwischen gefangen. Hatte zu viel Zeit und kam auf Sachen, die ich in die hintersten Teile meines Hirns verbannt hatte. Inzwischen hatte ich mit YouTube, Unterricht und natürlich der Hanfsache so viel Geld angehäuft, dass ich problemlos zwei der Jobs aufgeben könnte und trotzdem bis an mein Lebensende in Saus und Braus leben. Ich war mehrfacher Millionär, meiner Steuerberaterin hatte ich einen Lottogewinn angegeben. Und doch konnte ich mit nichts aufhören… Würde ich keine Videos mehr machen, würden mich meine Nicht-Mitarbeiter der YouTuber ausfragen und dann käme alles raus. Außerdem würden meine Fans mich vielleicht stalken…  

Mit der Schule konnte ich ja auch schlecht aufhören, wie sollte ich das bitte erklären? Ich musste mir also irgendwas überlegen, denn auch wenn ich jede Menge illegales Zeug machte, so lagen mir meine YouTube-Kumpels und auch vor allem meine Zuschauer doch irgendwie am Herzen… 

Sicht Al: 

Er sah süß aus, wenn er schlief. Er sah eigentlich immer süß aus, aber wenn er schlief, halt besonders. So… unschuldig, irgendwie. Als ob er kein Wässerchen trüben könne. Was nun genau bei ihm und Herr Bergmann vorgefallen war, dass wusste ich immer noch nicht. Noch lange wälzte ich mich im Bett herum, ohne einschlafen zu können. Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus und tapste in die Küche, um mir ein Glas Milch mit Honig zu machen. Das hatte mich als Kind schon immer beruhigt. Das Licht ließ ich aus, um Felix nicht zu wecken. Doch mir fiel trotz der Dunkelheit ein weißer Briefumschlag auf unserem schwarzen Holztisch auf. Neugierig, meine Milch in der Hand, ging ich hin und nahm ihn vorsichtig. Ich wollte wissen, für wen er bestimmt war, stellte meine Tasse ab, und schaltete das seichte Licht unserer kleinen Lampe ein. Das sollte nicht auffallen. Doch der Umschlag war weiß. Also hielt ich ihn gegen das Licht, um wenigstens die Umrisse des Inhalts zu ermitteln. Es war nichts zu erkennen, also nahm ich ihn vorsichtig in die Hand um ihn zu öffnen.   

Sicht Kedos: 

Verdammt... Es war doch bereits 10 nach 11! Und um viertel vor elf hatte er mich treffen sollen. Genau das hatte ich ihm doch in den Brief geschrieben, den ich ihm auf den Küchentisch gelegt hatte. Dank Bergi konnte ich problemlos in seine Wohnung gelangen. Ich hatte so viele Zweitschlüssel… Würde ich wollen, könnte ich in jedes einzelne Haus in ganz Köln. Doch ich wollte nicht. Das einzige, was ich in diesem Moment wollte, war, zu wissen wo dieser verdammte Junge blieb! Immer wieder starrte ich auf meine Uhr, als würde Dner dadurch schneller kommen. Da traf mich ein Gedanke: Felix lebte doch mit seiner Freundin, dieser… Al oder so zusammen! Was, wenn sie den Brief gefunden hatte? In Gedanken schlug ich mir gegen die Stirn. Hatte ich doch vergessen, den Umschlag zu beschriften. Ich fluchte und machte mich wieder auf den Weg zu meinem Chef. 

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 06, 2014 ⏰

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