Eins

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Es ist das Leben welches uns Tag für Tag vor eine harte Probe stellt. Die Nachbarin, die immer zu laute Musik hört, die durch das ganze Treppenhaus schallt, die Eltern die unangekündigt vor der Haustür stehen, da sie ja nur noch mal nach ihrem Kind sehen wollten, die Vermieterin, die pünktlich einen Tag bevor die Miete fällig wird, eine Email schreibt, um daran zu erinnern, dass die Miete am nächsten Tag auf ihrem Konto sein muss und das obwohl die Miete bis jetzt immer pünktlich auf dem Konto war, der Ehemann, der seine Ehefrau betrügt und die immer wieder schreienden Kinder, die nach mehr Aufmerksamkeit streben. Es ist das Leben, welches uns immer wieder vor Herausforderungen stellt und es ist unsere Aufgabe, diese zu lösen. Eine Aufgabe, die uns leicht an unsere Grenzen bringen kann oder darüber hinaus unser Leben verändern kann. Denn nicht jede Aufgabe endet mit einem glücklichen Ende oder wie es in Filmen heißt mit einem Happy End. Manchmal frage ich mich daher, wie es sein kann, dass es Menschen gibt, die glauben, dass am Ende alles gut werden wird, auch wenn das bedeutet, dass etwas "Schreckliches" als etwas "Positives" bewertet wird oder wie Mark Forster in seinem Lied sowieso zu sagen pflegte: "Egal was kommt es wird gut sowieso. Immer geht eine neue Tür auf irgendwo". Bedeutet das nun also, dass wenn etwas Schreckliches passiert automatisch auch eine neue Tür aufgeht? Dann wäre meine Tür ein Leben ohne meinen geliebten Nicholas und auch wenn ich diese Tür öffnen musste, wusste ich nicht, ob ich es schaffte sie lange offen zu halten ohne den Wunsch sie direkt wieder schließen zu wollen. Vielleicht irgendwann, aber heute noch nicht. Aber am besten kläre ich euch erst einmal darüber auf, um was es hier eigentlich geht.

„Ich lasse dich gehen. Halt dich nicht fest
Verlier nicht den Mut, der dich gehen lässt.
Es ist nun Zeit, für dich zu gehen, um frei zu sein.
Ich lass dich gehen. Halt dich nicht fest
Verlier nicht den Mut, der dich gehen lässt.
Es ist nun Zeit ,für dich zu gehen, um frei zu sein"

Im Hintergrund erklingen die leisen Töne des Liedes die erste Träne fällt. Mehrere Tränen rollen mir die Wange herunter, während ich den Worten des Pfarrers zuhöre.

Meine Augen sehen immer wieder zu dem offenen Sarg, in dem sich nur seine leere Hülle befindet. Dabei kann ich ein schluchzen nicht unterdrücken, so schwer ist das alles für mich. So unbegreiflich fühlt es sich an zu wissen, dass die Person, die einem alles bedeutet hat, plötzlich nicht mehr da ist. Nie wieder in der Küche steht und Kaffee kocht. Oder mich einfach in den Arm nimmt und mir sagt wie sehr er mich liebt. Dass er sich ein Leben ohne mich nicht mehr vorstellen kann.

Erneut beginne ich zu schluchzen und diesmal bricht alles aus mir heraus. Meine Tränen laufen wie ein Wasserfall aus meinen Augen und benetzen mein T-Shirt.

„Mrs. Philipps möchten Sie noch ein paar Worte sagen?"

Fragend sieht mich der Pfarrer an.

Während ich anfange zu sprechen, sehe ich in die Augen der Menschen, die ihn genauso sehr vermissen wie ich. Seine Schwester und seine Mutter liegen sich weinend in den Armen. Andere wiederum sehen mich erwartungsvoll an, während sie versuchen ihre Tränen zurückzuhalten.

„Nicholas war ein ganz besonderer Mensch für mich. Unser kennenlernen war kein gewöhnliches kennenlernen, wie viele jetzt vielleicht denken. Wir haben uns in der Schule kennengelernt, genauer gesagt in der fünften Klasse. Richtig angefangen hat das ganze aber erst vor genau zwei Jahren, als er angefangen hat mir Briefe zu schicken. Briefe in denen er mir von sich und seinem Leben erzählte und mir erklärte, wieso er gerade mich gut fand. Ich weiß, er hätte gewollt, dass ich euch die Geschichte unserer Liebe erzähle. Daher fange ich einfach mal an... Es fing an am...

Hey meine Leser,

ich habe die Geschichte nochmal überarbeitet und ja...

Das kam dabei raus.

Ich weiß es ist kurz, aber ich arbeite schon an dem ersten Kapitel.

Lots of Love Selinasworld <3

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