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Nayara

Meriah schaute mich mit großen Augen an. Sie war überrascht, dass ich für sie gestimmt hatte.

Jeden Freitag in der Woche gingen Helena, Frederico, Merdita und ich ins Kino. Eigentlich durfte man erst ab 16 Jahren mit uns mitkommen, aber seit kurzem waren Frederico und meine Schwester Meriah ein Paar. Deswegen wollte er, dass sie ab sofort mitkommen durfte. Helena wollte das nicht, aber alle anderen wollten dies. Meriah war erst 15, aber benahm sich schon wie eine 17 Jährige.

Weswegen sie uns angrinste, als sie das erfuhr. Sie war überglücklich. Das war ich damals auch, als ich endlich mitkommen durfte.

Heute würden wir in den neusten Kino Film gehen. 'Wahrheit oder Pflicht'. Es war ein Horrorfilm und ich hasste diesen Genre, aber alle anderen wollten das schauen. Wenn es ein Horrorfilm wäre der nicht allzu krass wäre, dann würde es okay sein, aber der Film war echt eine Nummer zu groß für mich. Es ging um eine Gruppe von Teenagern, die das Spiel Wahrheit oder Pflicht spielten.

Allerdings erwacht dann das Spiel zum Leben und von jedem dieser Teenager, gab es sozusagen ein Doppelgänger. Diese stellten Aufgabe und wenn man diese nicht machte, musste man sterben.
Ich wollte den Film nicht schauen, aber wie immer musste ich mich überreden lassen. Das war so typisch für mich.

Mit meinen 1,67 Metern bei 17 Jahren würde man schätzen, dass ich schüchtern wäre. Denn ich hatte braune, blonde wellige und dazu lange Haare. Meine blauen Augen hatte ich von meinem Vater, aber in meiner frühen Kindheit hatte ich grüne Augen und blonde Locken. Dazu hatte ich nun leider eine recht helle Haut, da meine Haut sehr lange brauchte um Farbe anzunehmen. Außerdem wog ich gerade mal 45kg, was ich als zu wenig empfand, aber ich konnte da nichts für. Ich konnte so viel essen wie ich wollte, ich nahm trotzdem nicht zu. Das hasste ich einfach an meinem Körper. Ich sah sehr zurückhaltend aus, aber ich war genau das Gegenteil.

Mein Kleidungssil würde ich teilweise als brav und mädchenhaft beschreiben, aber ich trug auch ganz gerne mal brauchfreie Sachen. Wenn ich erwachsen wäre, würde ich mir ganz gerne ein kleines Tattoo am Schulternblatt stechen lassen.

Naja genug zu mir, denn meine Schwester eilte schon zur Wohnungstür. Die anderen standen bereits draußen. Es war am regnen draußen, weswegen ich mir meine weißen Sneaker anzog. Dann schnappte ich mir meine schwarze stoffjacke und zog sie schnell über mein weißes Top. Außerdem hatte ich noch einen schwarzen Faltenrock an und meine silberne Kette, die ich immer trug. Ohne die würde ich nicht aus dem Haus gehen oder schlafen. Sie war die letzte Erinnerung, die ich an meine Mutter hatte.

Ausnahmsweise hatte ich mich heute stärker geschminkt. Also hatte ich nun Mascara, dunklen Lidschatten und dunkelroten Lippenstift aufgetragen.

Da ich das Outfit sehr mochte, hatte ich vorhin viele Bilder davon geschossen, von denen ich eins auf Instagram posten wollte. Ich liebte diese App, denn ich konnte so viele heiße Jungs stalken wie ich wollte. Außerdem machte ich öfters Screenshots, wenn ich ein Bild sah mit einem Jungen, den ich attraktiv fand. Wer machte das schon nicht?

Ich schmiss die Tür hinter mir zu und ging zu den anderen ins Auto. Das Pärchen saß vorne, weswegen Helena, Merdita und ich hinten saßen.

Wir drei Mädchen kannten uns schon seit der ersten Klasse. Unsere dicke Freundschaft fing damit an, dass ich mein Etui zuhause vergessen hatte und Merdita mir einen Stift lieh. Als der Tag vorbei war fiel mir allerdings auf, dass ich den Stift noch immer hatte. Also sagte ich das meiner Mutter und sie fuhr mich zu ihr, damit ich ihr den Stift geben konnte. Aber als ich da war, öffnete mir nicht Merdita die Tür sondern Helena. Die beiden waren schon da befreundet gewesen und somit lernte ich auch sie kennen. Wir hatten uns immer wieder getroffen, bis wir dann nicht mehr ohne einander konnten. Ich konnte immer auf sie zählen, wenn ich Probleme hatte oder einfach nur ihre Gesellschaft wollte.

Seine Augen, die mich ins Verderben zogen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt