Orientierung

S c h u l e // 2

Um ehrlich zu sein, war ich im Unterricht nie wirklich anwesend. Meistens dachte ich über komplett unwichtige, sinnlose Themen nach oder erfand Geschichten in meinem Kopf. Vorallem jetzt, am ersten Schultag nach den Sommerferien. Wir waren nun in der neunten Klasse, dass hieß neue Klassenlehrer, also neue Vorträge über Gott und die Welt.

Ich saß neben meiner besten Freundinn, Evelyn. Sie starrte ebenso leer nachvorne, wie ich es tat. Ich schaute mich um, über die Ferien hatten sich manche so gar nicht verändert, andere wiederum hatten sich fast komplett verändert, vom äußerlichen jedenfalls. Die meisten sahen jedenfalls einfach älter aus, das hat man ihnen auch am Körper deutlich angesehen.

Endlich als meine neuen Klassenlehrer, Herr Hein und Herr Kaisen den Raum verließen war Pause.

"Na, wie waren deine Ferien?" Evelyn wendete langsam ihren Kopf in meine Richtung.

"Hmm, Netflix hat mich ziemlich oft gefragt ob es mir gut geht." erwiderte ich schulter zuckend, sie lachte kurz und nickte erfreut.

Alle unterhielten sich und ich drehte mich um, dort saßen die meisten Jungs, sie lachten.

Mike erwiderte meinen Blick und nickte mir grinsend zu, ich lächelte, drehte mich dann aber direkt wieder um. Irgendwie hatte mich das nervös gemacht. Um unseren Tisch haben sich nun auch ein paar Leute versammelt. Ich begann ein Gespräch mit Evelyn und Paula und wir redeten über ihren Urlaub, bis unser Geschichtslehrer rein kam. Die stimmung war dadurch nicht im Keller, nein, er war eigentlich ganz cool und sein Unterricht war abwechslungsreich.

Den ganzen Unterricht über hörte ich Mike und Niclas, seinen besten Freund, direkt hinter mir  lachen. Das klang ganz süß weil sie nunmal im Stimmbruch waren und man das zumindest bei Niclas sehr stark zu hören bekam.

Nach der Stunde unterhielt ich mich mal wieder mit Evelyn, bis Mike sich einen Stuhl von der Reihe vor uns holte, in zu uns drehte, sich darauf nieder ließ und uns lächelnd, mit seinen grauen Augen anschaute. Sein Kopf war auf seinen Händen gestützt die wiederum auf der Stuhllehne lagen.

"Was ist n mit dir los?" fragte Evelyn lächelnd

"Ich hab Stranger Things jetzt durch." er schien sehr erfreut darüber, er hatte nämlich immer noch dieselbe Stellung.

"Ich kanns immernoch nicht fassen, dass du die größte Standard Serie bis jetzt nicht angeschaut hast." sagte ich lachend.

Er fuhr sich erfreut durch die schwarzen wellen, die ihm davor leicht ins Gesicht fielen.

"Ich weiss, deswegen wollt ich sie ja nicht schauen." er zwinkerte mir zu "Ich bin ja nicht so einer."

Einer seiner Freunde rief ihn, bevor ich noch etwas hätte sagen können. Er stand auf nickte uns zu und ging durch die Tür raus zu seinen Freunden.

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