00.~ 𝓟𝓻𝓸𝓵𝓸𝓰

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00.~ Prolog

≽Levi Rivaille Ackermann Pov.≼

- Mitras, Mauer Sina,

10. April, Jahr 1912...

Vor dem Schiffshafen, der fast bis zum Erbrechen voll war, bewegten sich Autos, Lastwagen und Pferdekutschen langsam durch die dichte Menschenmenge. Die klagenden und verärgerten Rufe der vielen Menschen, die in der kühlen Frühlingssonne zusammengedrängt waren, wurden dadurch übertönt. Im Wasser davor, trieb das riesige Schiff, das heute zu seiner Jungfernfahrt aufbrechen und somit zum ersten Mal auf See gehen würde.

Die RMS Paradise, welche auch den Namen; 'Das Schiff der Träume', trug.

Ich befand mich in einem der Autos, die sich langsam den Weg durch die Menschenmasse bahnte. Als wir schließlich zum Stehen kamen, wurde neben mir die Türe geöffnet und ich bekam die leicht gebräunte Hand meines Verlobten entgegen gehalten, die mir helfen sollte, aus dem Wagen zu steigen. Ich beschloss, rein aus Protest, die Hilfe zu verweigern und stieg alleine aus dem Auto. Dabei traf mein kalter und ausdrucksloser Blick, sein aufgeschlossenes und warmes Lächeln sowie seine karibisch blaugrünen Augen, die mir zunächst freudig entgegenfunkelten, bevor dies ins Wanken geriet.

Ich schenkte ihm keinerlei Beachtung, stattdessen ließ ich meinen Blick erstmals über das große Schiff und die Umgebung gleiten.

Es erhob sich weit über die Reling hinaus und dessen schwarz- und dijonfarbenen Schornsteine hoben sich wie die Säulen eines großen Tempels gegen den blauen Himmel.

Der Tag war kühl, mit Temperaturen, die ein oder zwei Grad unter dem Aprildurchschnitt lagen. Aber trotz des lebhaften Nordwestwinds herrschte eine Atmosphäre voller Aufregung und allgemeiner Schwindelgefühle. Während ich dort stand, wurde ich Zeuge davon, wie sich die Menschen tränenreich zum Abschied umarmten oder auf den Decks darüber winkten und Freunden sowie Familie gute Reisewünsche zuriefen.

Es war für viele Menschen hier ein Tag trauriger Abschiede, aber auch ein Tag voller Neuanfänge.

"Oh. Es ist beeindruckend.", summte die süße Stimme meiner Mutter hinter mir, die kurz nach mir, mit der Hilfe meines Verlobten, aus dem Auto gestiegen war.
"Es ist geradezu außergewöhnlich. Findest du nicht auch, Rivaille, mein Schatz?"

Natürlich war meine Mutter von dem riesigen Luxusdampfer vor uns begeistert. Ich hingegen war das überhaupt nicht, im Gegenteil. Schon bei dem bloßen Gedanken daran, dass ich dort rauf musste, verdrehte sich mein Magen.

Ich empfand eine tiefe Abneigung gegen dieses Schiff.

"Ich bitte dich, Mutter. Die Paradise ist nicht größer als die St.Maria.", antwortete ich mit monotoner, beinahe schon gelangweilter Stimme.
"Im Vergleich zur St.Maria ist das hier doch nicht einmal ein richtiges Schiff, sondern bloß ein albernes, kleines Fischerboot."

Ich erlaubte mir die spöttische Bemerkung, als Impuls für eine kleine Provokation.
Schuld an dieser Miesere war nämlich mein Verlobter, da er glaubte, mich mit so einem Schwachsinn beeindrucken zu können. Doch da hatte er sich aber gewaltig in den Finger geschnitten und insgeheim hoffte ich, dass er elendig daran verbluten würde.

"Liebling, mach keine schlechten Witze. Du magst vielleicht andere Dinge verspotten, aber nicht die Paradise!", schmunzelte der Braunschopf amüsiert.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 31 ⏰

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Zwei Herzen & ein Traum von Freiheit//➺Eruri❀}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt