Percabeth

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Anabeth POV
Na toll, zweite Stunde, Mathe und Ms Jill. Perfekter Montag. Noch fünf Tage bis zu den Weihnachtsferien. Das bedeutet, noch fünf Tage bis ich Percy sehe. Das dauert ja noch eeeeeewig! Plötzlich riss mich Michelle, meine überaus nervige Banknachbarin, aus den Gedanken: „Anni, wir bekommen gleich die Klausuren zurück! Was ist denn heute mit dir los?" „Was soll den mit mir los sein?! Bei den Göttern!", fauchte ich versehentlich zurück. Schon tat es mir leid. "Genau das! Bitte, sag's mir! Bitte, bitte, bitte!", bettelte sie und damit sie nicht weiter nervte (denn ich wusste, dass sie es tun würde), erzählte ich es ihr. Ich erzählte von meinen unglaublich quengeligen Stiefbrüdern, von der Tatsache, das erst in fünf Tagen Ferien war und davon, dass ich meinen Kumpel Percy treffen würde. Ich wünschte einfach, dass er nicht nur ein Kumpel sein würde. Ich war vierzehn und seit zwei Jahren hatte ich schon heimlich Gefühle für ihn entwickelt. Seine meeresgrünen Augen, sein neckendes, aber auch wundervolles Lächeln, seine schwarzen, strubbeligen Haare und sein Körper... in meinen Augen war er einfach perfekt. Aber davon erzählte ich Michelle natürlich nicht! Die nächsten Stunden vergingen wie in Zeitlupe und erschöpft trottete ich nach dem Gong nach Hause. In meinem Zimmer nahm ich mir ein Buch und schmiss mich sofort aufs Bett. Als ich schon die Hälfte des Buches gelesen hatte, hörte ich plötzlich eine mir allzu bekannte Stimme: "Hey, Neunmalklug!" Halt...das war mein Algenhirn! "Percy!", rief ich aufgeregt und drehte mich um, doch meine Aufregung verpuffte. Dort stand nicht Percy, dort war eine Irisnachricht. Naja, Hauptsache ich sah ihn wieder. "Anni? Weißt du eigentlich wo ich bin?" "Nein, sag!" "Aus dem Weg nach...", doch dann brach die Irisnachricht ab. Ich konnte die Tränen nicht zurückhalten. Wieso? Alle können ein glückliches Liebesleben führen, aber ich nicht! Mit geröteten Augen und starken Kopfschmerzen gab ich es auf, weiterzulesen und ging schlafen. Wie vermutet, träumte ich von meinem Algenhirn.

*Zeitsprung: Nächster Tag*

Percy POV
Ich konnte es noch immer nicht fassen, das die Irisnachricht so plötzlich gestoppt hat! Wir waren so eben im Hafen angekommen und ich machte mich bereit, zu Anabeth zu fahren und sie zu überraschen. Ich konnte ihren Gesichtsausdruck kaum erwarten! Also sprang ich in das nächstbeste Taxi und befahl ihm, zu Anabeths Adresse zu fahren. Nach einiger Zeit kamen wir an, ich bezahlte und lief zur Tür, als mir etwas auffiel: ich hatte die Blumen an Bord vergessen! Mist, dann muss ich wohl welche kaufen!, dachte ich beleidigt. Zum Glück gab es direkt nebenan einen Gartenshop, der aber schlechte Erinnerungen in mir weckte. Um sicherzugehen, guckte ich schnell auf das Namensschild. Zum Glück steht da nicht Tante Em, sondern Calrsa Bulnemdalen? Diese Blöde Legasthenie! Nach drei Minuten entzifferte ich schließlich Claras Blumenladen. Die Rosen kosteten $3,90 und mit dem Strauß verließ ich immer noch aufgeregt den Laden. Neunmalklugs Vater hat ihr einen freien Schultag organisiert, er war der einzigste, der von meinem Besuch wusste. Als ich zur Klingel lief, drückte ich automatisch den Knopf, wo Chase drauf stand. Hallo? Ertönte Anni. "Äham, hier ist eine Lieferung für Sie!", rief ich mit verstellter Stimme. In Ordnung, kommen Sie rein! *dzzzzzz! Ich machte die Tür auf, ging die Treppen hoch wo sich der nervige Gesichtsausdruck blitzschnell zum ungläubigen wendete. "Percy!", schrie sie, fiel mir um den Hals und küsste mich. Ja, richtig gehört, sie küsste mich! Nicht als ob ich das schlimm fände. Ich fand es großartig, insgeheim hatte ich nämlich mehr als nur Freundschaft für sie gehabt(?). Also erwiderte ich den Kuss. Als wir uns lösten, lief Anabeth rot an. "Ich, also i-ich wo-wollte nicht...", stotterte sie, doch ich unterbrach Anni: "Nicht!", legte mir den Finger kurz an die Lippen und küsste sie erneut. Wir lösten uns erneut und ihre Augen leuchteten. "I-ich wollte dir noch e-etwas sagen!". Mit diesen Worten zog sie mich in die Wohnung in ihr Zimmer, schloss die Tür hinter ihr und als wir uns aufs Bett setzten, fing sie erneut an: "Ich...Ähm... ich ha-habe schon immer...naja... mehr als Freundschaft für dich empfunden. Wahrscheinlich magst du mich jetzt nicht mehr oder so..." sie brach ab, ihre Augen füllten sich mit Tränen und ich man sie in den Arm. „Natürlich, Neunmalklug! Ich hatte genau das selbe, nur anders herum. Als du mich geküsst hast...naja, da kam in mir das Glücksgefühl hoch und es war, als wäre mir eine schwere Last abgenommen worden.", flüsterte ich und merkte, wie ich ein bisschen rot wurde. „Eigentlich sollen Jungs doch immer den ersten Schritt machen, Algenhirn...", murmelte sie etwas erleichtert. Da musste ich grinsen. Sie hatte ja recht, wie immer!

Percabeth One-ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt