Artemis
„Die Göttin?” „Wer denn sonst?”
Ich konnte es kaum glauben. Ich meine ich redete hier mit einer echten Göttin! „Und jetzt komm mit” „Was ist mit Schule und meinen Freunden?” „Die werden gar nicht mitbekommen, dass du nicht da bist” Artemis winkte und aus dem Schatten trat schon wieder jemand, ICH! Oder eher gesagt eine Doppelgängerin. „Wie gesagt, sie werden es nicht mitbekommen”, sie zog mich in den Schatten. Das war heute schon das dritte Mal, das ich mitgezogen wurde.Ich hatte das Gefühl, dass wir uns drehten. Vor meinen Augen verschwammen die Farben, es sah aus wie ein Strudel. Hätte ich an Magie geglaubt, hätte ich von einem Portal gesprochen Dann wurde alles schwarz.
Ich schlug meine Augen auf und blickte in Silberne. Artemis. Ich erinnerte mich. „Wo sind wir?”, wollte ich wissen. „In der Nähe von meinem Lager natürlich” Das brachte mich auch echt weiter „Ich weiß genauso viel, wie vor deiner Antwort. Danke” , antwortete ich ironisch. „Wir sind in Schattental, meinem Stützpunkt” „Wozu brauchst du einen Stützpunkt?” Ich hatte wirklich keinen Plan, ich meine wozu brauchte man als Göttin einen Stützpunkt? Sie musste doch nicht kämpfen, oder? Musste ich kämpfen?
„Wozu braucht man wohl einen Stützpunkt?” „Ich weiß nicht, vielleicht um die Versorgung im Krieg abzusichern?” „Du hast noch viel zu lernen” „Hier ist doch kein Krieg, oder?”, fragte ich verunsichert, denn ich war mir gar nicht mehr so sicher. „Nein” Das war eine große Erleichterung für mich. „Noch nicht” Was sollte das denn jetzt heißen? Ich wurde immer verwirrter.„Wir befinden uns bloß in einer Krise” Das half mir überhaupt nicht weiter. „Wer ist wir und was für eine Krise, hier sieht doch alles friedlich aus?” Hier in Schattental sah es wirklich friedlich aus, Mädchen in Alltagskleidung liefen durch den Wald, der aus irgendeinem Grund Schattental hieß. Jungs entdeckte ich keine. „Hier schon” Irgendwie beruhigte mich das nicht. Als wir eine Lichtung betraten, entdeckte ich immer noch keine Jungs, war das hier eine ausschließlich weibliche Kultur?
„Wo sind die Jungen?”, fragte ich endlich. „Lara, ich bin Artemis, das hier sind meine Jägerinnen. Natürlich sind hier keine männlichen Wesen”, antwortete die Göttin mir wie einem kleinen Kind. Nur weil sie unsterblich war, musste sie mich ja nicht gleich wie ein Kleinkind behandeln. „Sorry, ich hatte halt keine griechische Mythologie in der Schule. Apropos Schule, da würde ich gerne wieder hin!”, meinte ich genervt. „Griechische Mythologie”, sagte Artemis schnaubend „Das ist nur Quatsch” „Aber du bist doch eine griechische Göttin?” „Nein!”, sie schrie fast. Nicht sehr laut, aber schon so, dass alle sie hören konnten und sich zu uns umdrehten. „Ich bin nicht griechisch, genauso wie alle anderen großen Götter. Aber das ist jetzt nicht wichtig. Ich werde dir später alles erzählen. Warte jetzt erst mal hier auf mich” Das kam plötzlich, erst redete sie davon, mir etwas zu erzählen und dann sollte ich warten. Aber egal dann nutzte ich die Zeit eben um mir das Lager anzuschauen.
Es gab keine Häuser, nur Pavillons, die um einen Platz aufgebaut waren. Das war wahrscheinlich der Versammlungsplatz. Jetzt bemerkte ich auch die Waffen. Vor einem besonders großen Pavillon standen zwei Ständer mit Waffen, denen ich teilweise keinen Namen zuordnen konnte. Ich sah Speere, Schwerter, Dolche, Netze und noch viele andere. Mir fiel auf, dass es sehr viele Bögen gab, aber keine Pistolen oder Gewehre. Hier kämpfte man wohl nicht mit modernen Waffen. Kämpfen. Hoffentlich musste ich das nicht. Doch ich wollte mir nichts vormachen, ich war in einem Schwerbewaffneten Lager und es herrschte offenbar eine Krise. Wofür sonst hätte Artemis mich hergebracht. Das Problem war nur, ich konnte und wollte nicht kämpfen. Komisch heute morgen hatte ich mich noch darüber aufgeregt, dass ich angestarrt worden war und jetzt machte ich mir Sorgen, darüber, dass ich wahrscheinlich Kämpfen musste. Eine Jägerin trat aus dem Pavillon hinter den Waffenständern und ich konnte einen Blick hinein werfen. Noch mehr Waffen.
Wann kam Artemis eigentlich wieder? Ich wollte endlich den Grund für das alles wissen.
Mein Blick schweifte hinüber zu einer Fläche die mit Sand bedeckt war, vermutlich eine Trainingsfläche. Da entdeckte ich auch schon einen Beweis dafür. Zwei Mädchen, die jeweils mit einem Schild und einem Schwert bewaffnet waren, gingen auf die Fläche hinzu. Dort fingen sie an sich zu umkreisen. Als die eine zu einem Schlag ausholte, ich weiß nicht ob man das mit einem Schwert so nennt, tänzelte die andere einfach aus ihrer Reichweite. Dann stieß sie plötzlich hervor und schlug mit einer solchen Kraft auf den Schild, dass der aus der Hand ihrer Gegnerin fiel und deren Arm schlaff herunterhing. Mir war jetzt klar wer diesen Kampf gewinnen würde. Doch ich wurde überrascht als die schildlose lachte und sich mit einem Salto außer Reichweite brachte. Sie ließ die andere angreifen, wobei sie sich bloß duckte, bog und sprang. Bei ihr glich es eher einem Tanz, denn sie geriet nicht einmal in Bedrängnis und stolperte nicht, sie wich nur grazil aus. Jetzt wusste ich wirklich wer gewinnen würde. Die Angreiferin konnte nicht mehr, das sah man ihr an. Ihre Bewegungen wurden immer Schleppender. Schließlich trat die Schildlose, mit ausgestrecktem Schwert, einen Schritt nach vorn. Ihre Gegnerin wollte nach hinten ausweichen, doch sie stolperte und vernachlässigte ihre Deckung. Die andere nutzte das aus in dem sie mit dem Schwert gegen ihren Kopf schlug. „Du bist tot.” „Wie immer”, antwortete die Verliererin grimmig. Sie mussten beide lachen.
„Ich bin auch 210 Jahre älter als Du. Aber du hast Potenzial” Sie versuchte ihren tauben Arm zu schütteln, was sehr lustig aussah. Sie hatte gesagt, sie sei 210 Jahre älter, das konnte doch nicht sein. Niemand wurde so alt und sah erst Recht nicht so aus wie 15. Ich erinnerte mich daran, dass sie Jägerinnen der Artemis waren. Das hatte bestimmt etwas damit zu tun.„Kommst du, Lara?” Ich war so fasziniert von dem Kampf gewesen, dass ich nicht bemerkt hatte wie Artemis hinter mich getreten war. „Ja, wie kann es sein, dass das Mädchen 210 ist?” „Penelope ist 356.” 356, dann müsste die andere ja 146 sein.„Wie geht das?” „Magie, wie gesagt ich bin eine Göttin. Sie stehen unter meinem Schutz, altern nicht und können nur im Kampf sterben” „Cool” „Du kannst dich mir anschließen wenn du willst” „Erst einmal möchte ich wissen warum ich hier bin” „Du hast Recht” Mittlerweile waren wir vor einem großen Pavillon angekommen. Artemis blieb stehen. Die Klappe öffnete sich. Ein rothaariges Mädchen kam zu Vorschein. Artemis und ich traten ein, denn sie hielt sie uns auf. Im Zelt saßen schon 5 andere, alle ungefähr in meinem Alter.
„Erfahren wir jetzt warum wir hier sind?” , ein schwarzhaariger hübscher Junge hatte gefragt. „Setz dich zu den anderen” Das war an mich gerichtet gewesen, also setzte ich mich. „Ihr alle habt etwas gemeinsam”, begann Artemis,„das was man den göttlichen Funken nennt. Ihr alle seid Kinder der großen Sechs, der Weltenherrscher. Du Nicholas” , sie guckte den Jungen der eben gefragt hatte an, „bist der Sohn des Uranos, dem Himmelsbezwinger. Maya, du bist die Tochter des Helios, dem Reiter der Sonne.” Sie schaute ein Mädchen an, das Haare hatte, die so aussahen, als würden sie brennen. Dass ihr Vater der Reiter der Sonne war glaubte ich sofort. Lucy, ein Mädchen mit brauner Haut war die Tochter der Gaia, der Weltenmutter. Das Auffällige an ihr war, dass sie dunkelgrüne Augen hatte. Ein rotblonder Junge namens Anthony war der Sohn von Hemera, der Prinzessin des Tages. Artemis blickte mich an. „Du Lara bist die Tochter der Nyx, der Nachtkönigin” Das war echt krass. Ich war die Tochter einer mächtigen Göttin. Jetzt ruhte ihr Blick auf dem letzten in unserer Runde, einem unscheinbaren hellblonden Jungen. „Du Brandon bist der Sohn von Semele, der Mondtochter”
Stille.
„Was heißt das jetzt für uns?”, wollte ich wissen. „Ihr seid die Retter unserer Welt”
DU LIEST GERADE
Tanz mit den Sternen *pausiert*
ÜbernatürlichesLara träumt sich des Nachts zu den Sternen, doch sie ahnt noch nicht, dass es dafür einen Grund gibt. Bis die Sterne sie rufen und Lara ungeahnte Kräfte erweckt. Sie muss lernen sich zu kontrollieren, ihre neue Welt voller Magie kennen lernen und ga...