Kapitel 2 - Das Symbol

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Man musste kein Genie sein um zu bemerken, dass etwas nicht stimmte. Aber wieso ausgerechnet jetzt? Eigentlich müsste Rose sich auf ihre Reise freuen doch stattdessen plagten sie diverse Gedanken. Gedanken darüber, was der Auslöser für diese Situation war. Eins war klar - das kam nicht von heut auf morgen, nein! Das hat schon seine Hintergründe. Und diese mussten jetzt zum Vorschein gebracht werden.

"Aber ich würde mich ganz gerne mit Großmutter unterhalten. Ist das ein Problem?"

Rose versuchte ihre Mutter zu manipulieren. Wer würde schon sagen, dass es ein Problem darstellt?

Offensichtlich hat sie die Rechnung ohne Blake aufgemacht!

"Ehrlich gesagt, schon. Es ist schon spät. Morgen ist ein langer Tag du musst noch einiges erledigen. Vergiss auch nicht dein Arzttermin. Das ist sehr wichtig."

"Wir gehen dann jetzt besser."

Emma umarmte sie fest und drückte ihr, unauffällig etwas in die Hand. Einen kleinen Zettel.

Die restlich Gäste verabschiedeten sich und sobald alle weg waren, rannte Rose in ihr Zimmer. Ihre Neugierde hatte sie schon halb aufgefressen. Langsam entfalltete sie den Zettel auf dem ein Symbol zu sehen war.

Es war ein Halbmond mit den Initalien L N. Wofür das stand, wusste sie nicht.

Ein grelles Licht fiel ihr mitten ins Gesicht. So schlecht hatte sie lange nicht mehr geschlafen. Es war noch relativ früh, also hatte sie genug Zeit zu duschen und sich zu entspannen. Unter der Dusche fiel ihr plötzlich etwas ein. Sie beeilte sich und stieg schnell aus der Dusche. Wie eine Irre fing sie an ihr Zimmer zu durchstöbern.

"Wo ist es?", murmelte sie immer wieder.

Ihr Schmuckkasten war schon zur hälfte ausgeräumt und da fand sie es.

"Oh mein Gott!"

Als sie noch ein kleines Kind war hatte sie eine Kette, mit diesem Symbol geschenkt bekommen. Von Großmutter Emma. Sie zog sich schnell ein paar Klamotten über und durchsuchte das Internet nach hinweisen. Alles was sie darüber fand stand auf Norwegisch. Davon verstand sie nicht viel.

"Merkwürdig.."

"Allerdings. Es ist schon 11Uhr und du bist noch gar nicht runter gekommen", beschwerte sich ihre Mutter.

"Was, schon so spät? Ich war so in Norwegen vertieft entschuldige. Ich komme jetzt runter."

Sie wartete bis ihre Mutter nach unten ging, packte die Kette in ihre Tasche und fuhr den Laptop runter. Den Zettel nahm sie ebenfalls mit.

"Vorsicht ist besser als Nachsicht" murmelte sir.

"Guten Morgen."

"Guten Morgen Rose. Soll ich dich zum Arzt begleiten?"

"Oh, nein Dad das brauchst du nicht ich bin doch schon Groß."

Ihr Vater lachte traurig.

"Miss Rose Wellington bitte", rief die Krankenschwester sie auf.

"Setzen sie sich, der Arzt kommt gleich."

Still nahm sie platz und wartete und wartete. Nach einigen Minuten kam Doctor Hunter endlich.

"So sind sind also hier für die N/L Impfung. Einmal den rechten Arm frei machen bitte."

Und schon war die dünne Spritze in ihrem Arm drin.

"Autsch."

"War doch gar nicht so schlimm. Es kann sein, dass sie Kopfschmerzen bekommen werden. Das ist aber ganz normal. Lassen sie sich vorne eine Tablette mitgeben.

Er stand auf und gab ihr die Hand.

"Alles gute."

"Auf Wiedersehen."

Ihr Arm schmerzte, was ihr das Auto fahren nicht gerade erleichterte. Sie hatte das Gefühl das plötzlich alles lauter wurde, intensiver. Das grün der Bäume, der Himmel und das Hupen der Autos.

Alles hat seine Schattenseiten.

Das Radio spielte verrückt, in ihrem Kopf schwirrten irgendwelche Wörter und Namen die sie zum ersten mal hörte. Sie verlor kurz die Kontrolle über das Auto, schaffte es aber noch rechtzeitig das Lenkrad umzulenken. Sie parkte irgendwo um sich kurz zu entspannen.

"Was war denn das ?"

Plötzlich setzte sich jemand neben sie.

"Du solltest dein Auto abschließen. Ich bin Andrew."

Er streckte ihr die Hand aus, zog sie jedoch schnell wieder zu sich weil sie ihn wie versteinert anschaute.

"Hast du mich verfolgt? Bist du ein Stalker ??!"

"Nein, und nein."

"Und woher kennst du überhaupt meine Mutter? Wieso kenne ich dich nicht? Jeder scheint dich zu kennen außer mir."

"Der Zeitpunkt war davor noch nicht gekommen, dass du mich kennen lernst."

"Ach wirklich? Und du entscheidest für mich?" "Nein, so sind die Regeln." "Regeln? Wofür?"

"Kannst du noch fahren?" Er ignorierte ihre Fragen komplett.

"Eh ja ich denke schon." "Gut. Dann fahr jetzt los ich erkläre dir den Weg unterwegs."

"Und was ist mit.." "Fahr einfach."

Es gefiel ihr überhaupt nicht wie er mit ihr sprach aber sie war so Neugierig das sie darüber ausnahmsweise hinweg sah.

Nach etwa 15 Minuten kamen sie an.

"Willkommen in meinem zu Hause" Zu ihrem Erstaunen stellte sie fest, dass er nur einige Straßen von ihr weg wohnte. Und trotzdem hatte sie ihn zuvor noch nie gesehen weder in der Schule noch hier.

Sie folgte ihm unauffällig in die Lobbby und schließlich in seine Wohnung. Seine Wohnung war sehr geräumig und hatte ein riesiges Fenster von dem aus man Manhattan anschauen konnte. Sie blieb eine Weile vor dem Fenster stehen genoß den Ausblick. Sie wusste jetzt schon wie sehr sie Manhattan vermissen würde. Sie war hier aufgewachsen und teilt sehr schöne Erinnerungen mit diesem Ort. Aber es war ja nicht so, dass sie nie wieder zurück kommen würde. Trotzdem hatte sie angst, dass Norwegen ihr besser gefallen könnte.

"Hast du den Brief von Emma bekommen."

Ihre Augen fielen direkt auf Andrew der bereits auf seinem Sofa saß und nicht gerade entspannt aussah.

"Woher weißt du von dem Brief?"

"Damit du es nachvollziehen kannst muss ich von Anfang an alles erzählen. Könnte sein, dass es einige Zeit in Anspruch nimmt. Aber ich denke du wirst mich direkt verstehen. Ich habe da so eine Vorahnung."

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