Misstrauisch beäugte das Tierchen die Gestalt mit dem Essen in der Hand. Noch immer hielt es das Essen, an was es nicht herankam, im Maul.
Als sie näher kam, begann es zu knurren. Trotz dem Essen in ihrer Hand und dass sie vorhin auf ihn gehört hatte, war Vorsicht geboten. Wer wusste, was sie mit ihm anstellen würde?„Na komm, dummes Ding. Das wird dir gut tun, versprochen.“ Katie kam sich verdammt blöd vor, wie sie da gerade versuchte das Wesen anzulocken und es zu füttern. Irgendwann hätte es sicher auch das Plastik durchgebissen bekommen, aber darauf wollte sie es nicht anlegen. Nicht, dass es das auch noch fraß und dann starb und sie dann seine Artgenossen attackieren würden, wie es vorhin Jack attackiert hatte.
Da das Wesen jedoch nicht reagierte, seufzte sie nur und griff sich einen Teller von der Spüle. Darauf legte sie das Fleisch und stellte alles zusammen vor dem grünen Tier auf den Boden.
Um ihm Raum zu geben, ließ sie ihn alleine und schmiss sich auf ein Sofa im Nebenzimmer. Gelangweilt schaltete sie den Fernseher ein. Neugierig zappte sie durch die Kanäle und blieb auf einem hängen. Stumm machte sie es sich gemütlich und schaute fern.
„Guten Tag, meine Damen und Herren. Wir unterbrechen diese Sendung für eine Eilmeldung!“
Katie schlug auf ein Kissen ein. Wirklich jetzt? Dabei lief ein Film von Marvel!
„Vor etwa drei Stunden gab es ein Erdbeben in der Eifel, Region Wittlich. In Mitte dieses Gebiets tat sich eine etwa zehn Meter lange Erdspalte auf. Die Breite beträgt ungefähr sechs Meter. Die Polizei, weitere Einsatzkräfte der Feuerwehr und freiwillige Helfer sichern das Gebiet und kümmern sich zur Zeit um Geschädigte des Erdbebens. Alle Häuser im Umkreis von 10 Kilometern werden evakuiert. Wir bitten Sie inständig Ruhe zu bewahren und sich wachsam zu-“
Durch ein lautes Krachen wurde Katies Aufmerksamkeit vom Fernseher zurück zur Küche gelenkt.
„Scheiße!“ Erschrocken sprang sie auf und starrte auf das kleine, springende Etwas, was gerade den Kühlschrank erkundete und auseinander nahm.
Schnell lief sie hinüber und hockte sich vor den Kühlschrank. „Komm da raus, du Biest!“ Panisch griff sie in das Abteil, in dem das Reptil saß, hinein und wollte ihn packen.
Fauchend wich es aus und huschte weiter nach hinten. Wieso mussten diese Kühlschränke auch so riesig sein?
Matt ließ sich Katie nach hinten fallen. Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Sie hätte einfach einen Lehrer bitten können, dass er das Biest runterholen sollte. Jetzt würde es ihre gesamte Wohnung auseinandernehmen.
Das schuppige Tier war zwar wirklich nicht sonderlich groß, doch stellte es so unglaublich viel Mist an, dass es niemand glauben würde.
Erschöpft schloss Katie die Augen. Sollte es doch machen. Sollte es doch die Wohnung auseinander nehmen. Sollte es doch die Menschheit unterwerfen. Ihr war es dann auch wieder egal.Kurz bevor Katie in der Müdigkeit versank, konnte sie noch etwas kaltes, schuppiges an sich spüren. Es rollte sich auf ihrer Brust zusammen und atmete gleichmäßig ein und aus. Dieses Verhalten war extrem einschläfernd, weshalb sie ihre Augen nicht mehr öffnen konnte und tatsächlich ohne eine weitere Regung einschlief.
***
Geweckt wurde sie von dem Geräusch einer sich öffnenden und schließende Tür.
Gähnend öffnete sie die Augen und sah sich um. Sie lag auf dem Boden und grummelte, da ihr Nacken sie gerade umbrachte.
„Katie! Was wird das denn? Du kannst doch nicht den Kühlschrank offen lassen und davor einfach pennen!“
„Was hast du denn jetzt?“ Nochmal gähnte die Blondine und richtete sich langsam auf.
„Das ganze Essen wird schlecht! Pass doch auf, wo du schläfst!“ Beide Mädchen musterten sich. Schließlich seufzte die Schwarzhaarige und schloss murrend den Kühlschrank: „Wieso bist du überhaupt schon hier? Du hattest doch Schule, oder nicht? Außerdem mach demnächst den Fernseher aus. Du bist echt das Letzte!“
„Ja, Mann ey, du nervst.“ Katie sah sich verschlafen um. Wieso hatte sie überhaupt hier geschlafen? Was war denn losgewesen?
„Was ist denn hier passiert?!“, ertönte plötzlich das Geschrei von Nixi. Aufgeschreckt sprang Katie auf. Ihr fiel es wie Schuppen von den Augen. Sie hatte dieses Reptil mitgebracht. Nur wo war es? War es etwa im Wohnzimmer bei der Couch gelandet?
Schockiert über diesen Gedanken rannte sie zu Nixi ins Wohnzimmer. Sie erkannte, wie die Grünäugige eine Katze in den Armen hielt. Es war eine weiße mit struppigem, langem Fell. Es war zwar die Katze von Nixis großem Bruder, doch gab er das Tier immer bei Nixi ab, wenn er weg musste.
Sie sah zwar sonst normal aus, doch zitterte am ganzen Körper. Hatte die Echse sie vielleicht durch die Gegend gejagt? Wo war das komische Vieh überhaupt?
„Pass doch mal auf die Katze auf! Du hast, wenn du hier wohnst, auch darauf zu achten, was die macht!“ Grimmig stapfte sie mit der Katze im Arm durch den Flur in ihr Zimmer.„Oh Freck, Mann. Was geht denn bei der wieder falsch? Also echt mal.“ Seufzend fuhr sich Katie durch die Haare. „Jetzt zu dir, kleine Echse! Wo bist du?“
Aufmerksam studierte sie den Raum, denn das Vieh musste ja da sein, sonst hätte die Katze wohl kaum so ausgesehen.
„Komm raus, du kleines Biest! Wo bist du denn schon wied- Ah! Verdammt!“ Plötzlich spürte sie ein bekanntes Gewicht auf ihrer Schulter und wurde kurzzeitig zur Seite runtergezogen.
„Na klar, jetzt kommst du wieder so an! Ist doch nicht wahr.“ Grimmig starrte sie den grünen Kopf mit den kleinen Hörnchen neben sich an. Erst jagte er eine Katze und dann auch noch sowas. Das war inakzeptabel.
„Gewöhn dir an, dich besser zu benehmen, sonst kommen wir beide noch in Teufels Küche!“ Als Antwort bekam sie ein leises Schnurren, was wohl eher noch ein Danke, für das Essen war.
Niedergeschlagen hob sie den kleinen Fratz in ihre Arme: „Ich bring dich jetzt raus, sonst stellst du noch sonst was an!“
Verblüfft hielt sie inne. Das Tier ließ sich von ihr anfassen und hatte eben auch keine Krallen in sie hineingejagt. War es vielleicht durch das Fleisch handzahm geworden? Das war doch unmöglich, oder?
Als Beantwortung ihrer Frage bekam sie ein lautes Gurren und das schuppige Wesen verschwand zurück auf ihre Schulter.
„Was? Nein! Komm zurück! Nicht auf die Schulter! Ich muss dich doch wegbringen!“
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Age of Reborn
FanfictionWenn es mit einem kleinen, unscheinbaren Schrecklichen Schrecken anfängt und bis zu einem Nachtschatten weitergeht, ist es dann in Ordnung zu sagen, dass die Menschheit am Arsch ist? Wenn plötzlich, aus dem Erdboden hinaus, Drachen kommen und die Be...