Herzlich Willkommen!

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Ich sitze gerade im Zug, höre Musik und sehe der Natur zu, wie sie an mir vorüber zieht. Heute beginnt wieder der Schulstress. Ich hatte mir erneut überlegt, wieso ich mir das Studium antun sollte. An all dem waren auch ein bisschen meine Eltern Schuld. 'Hoffentlich sind nicht nur Idioten in meinen Kursen', denke ich mir. Mein Leben ist kompliziert und verrückt zugleich. Noch eine Stunde dann würde ich da sein. Vielleicht würde ich neue Freunde finden. Ich würde aber auch wieder in Mathe abkacken. So wie das bei mir üblich ist..

~eine halbe Stunde später~

Ein Typ mit blonden Haaren zur Seite gestylt setzt sich neben mich. Er könnte bestimmt in einem Tanzfilm mitspielen. Oder er könnte der Held der Nächte sein, der die Frauen rettet. Ich weiß nicht warum aber ich stelle mir jede Person in einem Film vor und welche Aufgabe beziehungsweise welche Rolle er oder sie spielt. Ja ich weiß ich bin ein bisschen durchgeknallt. Aber hey! Lieber durchgeknallt als stinknormal. Ich sehe zu dem Jungen rüber. Er ist etwa in meinem Alter. Vielleicht ein oder zwei Jahre älter als ich. Ich schaue ihn kurz an und bemerke seine dunkelblauen Augen. Sie erinnern mich an das Meer. Sie sind wunderschön. Ich werde leicht verlegen und schaue schnell zur Seite, um nicht aufzufliegen. Doch leider zu spät. Er schaut mich kurz an und lächelt. Ich drehe so schnell ich kann meinen Kopf zur Seite.

~eine weitere halbe Stunde später~

Ich öffne meine Augen. 'Bin ich etwa eingeschlafen?'Ich richte mich auf und schaue aus dem Fenster, welches etwas verschmiert ist, da eine Flüssigkeit langsam die Scheibe hinunterfließt. Ich runzle die Stirn. 'Habe ich gesabbert? Oh mein Gott' Ich nehme sofort ein Taschentuch zur Hand und putze meine am Fenster klebende Spucke weg. „Und? Gut geschlafen?" Ich merke, dass die Stimme von dem Jungen neben mir kommt und antworte verlegen ohne ihn dabei anzusehen: „ja.. danke..". 'Das kann auch nur mir passieren..'In zwei Minuten muss ich aussteigen. Hoffentlich steigt er nicht mit mir aus. Ich stecke mein Kabel von meinen Kopfhörern in mein Handy. Ich lasse meine Lieblingsplaylist laufen. Come break me down, bury me bury me. I am finished with you. Look in my eyes. You're killing me, killing me. I am finished with you. Dieses Lied ist von 30 seconds to mars. Es heißt: "The kill". Dieses Lied ist wunderschön und traurig zu gleich. Ich denke das ist auch der Grund warum ich dieses Lied mag. Ich stecke mein Handy und meinen Geldbeutel in meine Lederjacke, da ich bald aussteigen muss. Der Typ neben mir steht auf und läuft zur Türe. Ich folge ihm. Als ich nach ihm aussteige, kommt ein Mädchen auf mich zu. „Hallo, welches Wohnheim?", fragt sie mich direkt ohne sich vorzustellen. „Balcon Street", antworte ich knapp. „Also gut. Du musst da entlang. Dann rechts und danach die zweite links. Falls du irgendwelche Fragen oder Anregungen hast..." Sie drückt mir eine Visitenkarte in die Hand „...Ich wohne in diesem Wohnheim dort vorne. Falls du Lust hast, ich bin die Chefin in einem Basketball Club. Wir nehmen nächsten Mittwoch um 17:00 Uhr neue Mitglieder auf. Schau doch vorbei wenn du willst. Falls du..." Ich unterbreche sie „Ich denke ich habe alles. Danke" „Viel Spaß dir!", ruft sie mir hinterher, als ich versuche so schnell es geht weg zukommen. Dieses Mädchen hat mich an eine Barbie erinnert. Blonde, lange Haare, T-Shirt mit Ausschnitt, diese Stimme.. Als ich noch einmal nach hinten schaue, sehe ich den Typen, der vorhin neben mir saß. Er umarmt die Barbie. Sie sehen vertraut aus. Also lag ich richtig: Der Held der Nächte, der die Frauen klärt. 'Haben die sich gerade geküsst?' Uff. Ich reiße meinen Kopf nach vorne. Ich reibe meinen Kopf. „Autsch!.." Ich bin gegen eine Laterne gelaufen. Ich reibe erneut meinen Kopf und laufe noch etwas benommen weiter. Als ich ankomme, bleibe ich kurz stehen und betrachte mein Wohnheim von außen. Ich schließe meine Augen um den Moment nur für einen kurzen Augenblick lang besser genießen zu können. 'Hallo neues zu Hause, denke ich, lächle leicht, öffne meine Augen und steige die Treppen meines neuen zuhause hoch. Das erste Stockwerk ist hinter mir. Nun auch das zweite. Und das dritte.. Meine Laune verschlechtert sich je höher ich komme. Als ich nach gefühlten Tagen endlich im 6ten Stock angekommen bin, bin ich verschwitzt und zupfe an meinem T-Shirt, um mir frische Luft zu zu wedeln. Ein Mädchen kommt mir entgegen. „Alles okay? Wir haben es doch gerade mal Frühling und nicht Hochsommer.", sagt sie und grinst mich an. Ich keuche ihr nur entgegen: „Diese.. Treppen..". „Bist du etwa die ganzen Treppen hoch gelaufen?", fragt sie mich als würde man das nicht sehen. Ich nicke nur als Antwort. „Du.. weißt aber schon, dass es auch einen Aufzug gibt oder?", fragt sie mich noch einmal. 'Hat sie gerade von einem Aufzug geredet? Es gibt einen Aufzug?' Ich seufze und schaue genervt auf den Boden. Sie lächelt und nickt kurz. „Ich verstehe. Also der Aufzug ist hinter der Ecke rechts", erklärt sie mir während sie in eine Richtung zeigt. „Danke", sage ich leicht lächelnd. 'Es ist bestimmt gut sich mit jemandem an zu freunden. Ich kenne hier noch niemanden.', denke ich und füge hinzu: „Ich bin übrigens Layla." „Ich bin Mia.", antwortet sie und lächelt mich an, als würden wir uns schon ewig kennen.

Alles kompliziertWhere stories live. Discover now