1》Ab in den Flieger und auf die Malediven

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Aufgeregt schaute ich zu dem Flugzeug vor mir hoch. In wenigen Augenblicken würde ich mit meiner besten Freundin Tiffany auf die Malediven fliegen. Nach zwei Stunden Warten in dem überfüllten Flughafen war ich erleichtert, endlich in das Flugzeug einzusteigen.

Tiffany und ich suchten unsere Plätze. Der Platz am Fenster war bereits von einem Jungen in ungefähr unserem Alter besetzt. Er sah etwas niedergeschlagen aus und warf uns nur einen kurzen Blick aus seinen olivgrünen Augen zu, bevor er wieder aus dem Fenster guckte. Ich setzte mich neben ihn und Tiffany ließ sich auf dem Platz am Gang nieder. Nach der Ansage startete das Flugzeug und ich suchte mit Tiffany nach Gesprächsthemen, damit die Zeit schnell vergehen würde. Wir redeten über die Schule und über einige Jungs, die Tiffany toll fand. Ich gehörte nicht zu den Menschen, die sich schnell verliebten, ganz im Gegensatz zu meiner besten Freundin.

Nach einiger Zeit wurde unsere Route von Turbulenzen unterbrochen. Weitere Gedanken machten wir uns darüber jedoch nicht. Sowas war ja ganz normal. Doch als dann ein Alarmton losging, wurde uns klar, dass die Lage ernster war, als wir angenommen hatten. Tiffany und ich fielen uns in die Arme. Wenn wir sterben würden, dann gemeinsam. Aber wirklich realisieren konnte ich den Gedanken nicht. Wir nutzten die Sicherheitsvorkehrungen des Flugzeugs, um doch zu überleben. Ich konnte förmlich mein Leben an meinen Augen vorbeiziehen sehen, als plötzlich alles schwarz wurde und das Flugzeug auf der Wasseroberfläche aufschlug.

Wo bin ich? Hatte ich überlebt? Was war mit Tiffany und den anderen Menschen im Flugzeug? Waren sie noch am Leben und in der Nähe?

Ich schaute mich um, um herauszufinden, wo ich gelandet war. Die Sonne blendete und um mich herum sah ich nichts als Sand und Palmen. Es war warm und ich konnte die Wellen in der Nähe rauschen hören. Waren das schon die Malediven?

Plötzlich schob sich ein rundliches, von braunen Haaren umrahmtes Gesicht in mein Blickfeld.

"Tiffany", begrüße ich sie erleichtert und umarmte sie. Ihre Brille hatte sie verloren und sie sah genauso verwirrt aus, wie ich mich fühlte, aber ich war einfach nur froh, sie am Leben zu sehen.

"Weißt du, wo wir sind?", fragte ich, nachdem wir uns aus der Umarmung gelöst hatten.

"Nein, woher sollte ich auch?", erwiderte sie ratlos und schaute sich um.

"Zoey! Tiffany", rief im diesem Moment jemand aus der Ferne. Ich wandte mich um und erkannte den Jungen, der den Flug über neben uns gesessen hatte. Woher kannte er unsere Namen? Und wie hieß er überhaupt? Der Junge kam zu uns herüber. Seine dunkelbraunen Haare hingen ihm zerzaust in die Stirn. Er hatte auch Schmutz auf seiner gebräunten Haut. Für diesen Teint würden einige Mädchen töten.

"Wer bist du?", fragte Tiffany etwas unhöflich. "Und woher kennst du uns?"

"Ich hab im Flugzeug neben euch gesessen und eure Namen mitbekommen. Ich bin Muko."

"Hallo Muko", begrüßte ich ihn. "Unsere Namen kennst du ja schon. Weißt du, wo wir sind? Ich hatte erst gedacht, dass wir vielleicht schon auf den Malediven sind."

Er schüttelte den Kopf. "Die Malediven sind das hier definitiv nicht, da komme ich nämlich her."
Das erklärte sein ausländisches Aussehen.

"Aber wo sind wir dann?", fragte ich ratlos.

"Das ist jetzt nebensächlich. Wir sollten erstmal die Insel erkunden, wenn wir hier überleben wollen."
Damit hatte er Recht.

Mit ein paar Menschen, die unser Schicksal teilten und auch in dem Flugzeug gewesen waren, begannen wir, uns die Insel genauer anzusehen.
Sie war ziemlich überschaubar. Man konnte von einer Seite bereits die andere sehen. Abgesehen von den Palmen gab es absolut nichts auf der Insel, auch keine anderen Menschen außer denen, die den Absturz überlebt hatten. Außerdem war weit und breit nichts in Sicht, wenn man aufs Meer hinausschaute. Wir waren also irgendwo im nirgendwo gestrandet. Hatten wir vielleicht sogar eine neue Insel entdeckt?

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