Es ist einfach

Prolog

Manchmal, selten, fast nie und doch zu oft erinnerte Tim sich schmerzlich an dieses eine Gespräch aus dem Teamspeak.
Diese Worte die er Stegi eigentlich lieber ins Gesicht gesagt hätte.
Nicht zu seinem grell leuchtenden Monitor.
Nicht in die Leere seines Zimmers, aus der nur sein Mikrofon Stegi die paar Silben aufnahm zuschickte, damit seine Lautsprecher ihm diese drei Wörter vor die Füße spuckten.
Das alles hatte dem „Ich liebe dich" seine Wirkung genommen.
Aber das tat nichts zur Sache, denn diese Worte stießen auf Unerwiderung.
Stegi hatte relativ geschockt reagiert.
Auf eine so unvorbereitete Art und Weise das Tim im dem Moment meinte Wut verspürt zu haben.
Stegi hatte noch nie auch nur einen Gedanken daran verschwendet Tim mehr zu mögen als einen Freund. Trotz all der lächerlichen Fanfictions, der kreativen Fanarts oder den Kommentaren von Shippern.
Das war frustrierend,  herzzerreißend und es war so viel mehr.
Damals war ihre Freundschaft für einige Tage auf Eis gelegt worden, bis sie sich dann auf ganz komische und verklemmte Weise ausgesprochen hatten.
Das war jetzt schon 3 Jahre her und eigentlich schon fester Bestandteil der Vergangenheit.
Sie pflegten eine strikte „Bromance" und irgendwann hatten sie dann auch wieder Stexpert Witze reißen können, ohne das eine ekelhafte Stille entstand.
Doch eines Tages hielt Stegi es auf einmal für eine grandiose Idee, da in Tims Türrahmen aufzutauchen.
Und eines Tages war heute.
Mit einem vorsichtigen Lächeln auf den Lippen und den Worten „Happy Birthday Tim."
Und auf einmal war es egal, wie oft Tim sich gesagt hatte, die Liebe die er zu Stegi verspürt hätte, wäre eh nur ein Hirngespinst gewesen, der schon längst nichts mehr mit der Gegenwart zu tun hatte. Denn Tim war seiner Liebe zu Stegi gnadenlos verfallen.
In diesem Augenblick wusste er das all das ihn auf ein Weiteres verletzen würde. Und trotzdem musste er sich darauf einlassen.
Stegi hatte einen Hauch Nervosität auf seinen viel zu schönen Augen liegen gehabt.
„Kann ich rein?"
Tim hatte stumm genickt. Er war zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich in der Verfassung gewesen von seinen Stimmbänder Gebrauch zu machen. Er erinnerte sich noch ziemlich genau daran, dass Stegi unsicher ein Päckchen aus seinem Rucksack gefischt hatte um es ihm vorsichtig in die Hand zu drücken.
Tim hatte über die Nervosität seines besten Freundes gelächelt. Einfach so.
„Wolltest dieses Jahr Versandkosten sparen, hm?", hatte er gesagt und dann gab es einige Sekunden die sich für Tim so furchtbar intensiv angefühlt hatten. Durch diesen Blickaustausch wusste Tim jetzt, wie schön der Farbverlauf in Stegis Augen war.
Tim war nicht dämlich und er wusste, dass er entweder nie aufgehört hatte ihn zu lieben, oder drauf und dran war es erneut zu tun.