Während Tim sich ernsthaft fragte, wie man sich eigentlich nicht Hals über Kopf in diesen Blondschopf verlieben konnte und ein weiteres Kribbeln an Tims Bein Stegis Knie an seinem ankündigte, beschloss er seinem inneren Feuer, seinen Regenbogengefühlen nachzugeben.
„Stegi, wir müssen reden."
„Das klingt ja echt ernst." ,meinte Stegi und lachte zögerlich.
Tim musste lächeln, war innerlich allerdings immer noch der festen Überzeugung jetzt herauszufinden, was das hier sollte.
„Stegi, was machst du eigentlich hier?", fragte er dann recht ernst und Stegi schaute erstaunt von seinem Fernseher weg und pausierte das Spiel.
„Wie? Ich komm dich besuchen weil du Geburtstag hast!"
„Ich hab jedes Jahr Geburtstag, und bis jetzt hat es doch auch immer gereicht mir irgendwelche Geschenke zu schicken und mir im TS beim Auspacken zuzuhören."
Stegi zögerte. Eine blonde Strähne fiel ihm vor die Stirn und Tim hätte tatsächlich den Reflex gehab, sie ihm wegzustreichen, hätte Stegi da nicht angefangen zu reden.
„Ich dachte 3 Jahre nachdem das passiert ist, du in mich verliebt warst,"
Stegi räusperte sich angespannt bevor er weitersprach. Ihm war das alles sichtlich unangenehm.
„Ich wollte dich damals besuchen kommen, aber dann kam das Ganze und ich hab's erstmal aufs Eis gelegt, aber jetzt ist das Ganze ja vorbei und ich dachte wir erweitern den Horizont unserer Freundschaft."
Autsch.
« Verliebt warst. »
« Jetzt ist das ganze ja vorbei »
Es war herzzerbrechend, hoffnungszerstörend und das zweite Mal, das Stexpert zum Scheitern erklärt worden war, und das wieder einmal von Stegi selbst. Auf einmal fragte Tim sich, ob Stegi schon oft irgendwelche jungen Frauen abserviert hatte. Und gleichzeitig wusste er, dass das nicht vergleichbar war. Stegi war heterosexuell und stand damit auf Frauen und wenn ein hübsches Chrissy-Double ihm Gefühle gestand, dann war das etwas ganz Anderes, als ein Tim der dasselbe tat. Zwar hatte Stegi mit Tim nie über sein alltägliches Liebesleben gesprochen, aber Tim war sich sicher, dass Stegi nicht hergefahren war, weil es drei Jahren her war, dass das passiert war. Da war etwas anderes. Jemand anderes.
„Stegi, du hast eine Freundin.", stellte Tim dann leise fest und der Angesprochene zuckte zusammen.
„Was? Ich-"
Dann zuckte er die Schultern und lächelte.
„Na ja, eigentlich daten wir nur und verbringen noch eher freundschaftlich Zeit miteinander."
Zu sehen wie Stegi auf einmal lächelte und eine andere Person als er der Grund dafür war, machten Tims eingesetzte Herzwehen wirklich nicht besser. Stegi hatte noch nie mit „wir" noch nie benutzt um von einem Mädchen zu schwärmen. Autsch.
Wir, waren immer Tim und Stegi gewesen. Stexpert. ByStegi und McExpert. So hatte Tim zumindest immer gedacht. Und es tat ihm weh, zu sehen wie lange er diese Lüge gelebt hatte.
„Ach so." meinte Tim mit zögerlicher Stimme, die verdächtig leise war, aber Stegi schien das garnicht zu bemerken.
Natürlich, dachte Tim.
Stegi konnte Tims Verhalten garnicht vernünftig einschätzen, weil sie sich scheinbar nicht kannten. Woher also sollte Stegi denn also wissen, dass Tim emotional gerade an einem Punkt war, an dem Andere schon heulend in der Ecke lägen.
Verkrampft schloss Tim seine Hand fester um den Controller.
„Also, eigentlich wollte ich dir das nicht direkt sagen. Ist ja auch nicht so wichtig, ne? Ich mein, ich fang ja jetzt nicht an sie mit unseren Ts zu schleppen oder sogar hierher."
Tim fiel aus allen Wolken, als er tatsächlich realisierte, dass Stegis Grund hier zu sein seine Freundin war. Oder sein Date, was auch immer, aber es änderte nichts daran, dass mögliche romantische Gefühle von Stegi für Tim in den Minusbereich sanken.
Auf einmal übernahm Tims Rationalität die hundertprozentige Kontrolle über sein Denken. Und jetzt war Tims einziges Ziel möglichst viel Abstand von Stegi zu bekommen. Ein guter Anfang war es da schon mal ihn aus der Wohnung zu bekommen.
„Stegi, ich denke du solltest jetzt gehen.", meinte er ruhig und schaltete den Fernseher aus.
„Wie bitte?"
Für einige Sekunden starrte Stegi still auf den ausgeschalteten Fernseher. Er schaute zu Tim, und wieder auf den Fernseher. Der Moment an dem er zu kapieren schien, ging durch seinen ganzen Körper. Jegliche brüderliche Art pellte sich von seiner Ausstrahlung. Er wirkte verspannt.
„Tim, das ist doch jetzt nicht dein Ernst? Du..?"
Stegi ließ seinen Controller achtlos auf die Couch fallen und fuhr sich durch die blonden, vollen Haare um kurz darauf stumm in Tims Gesicht zu starren.
Stegi hatte immer noch die blonde Strähne vor seiner Augenbraue baumeln. Wie hypnotisiert starrte Tim sie an, denn er konnte jetzt nicht in seine verletzen grünen Augen schauen. Er fühlte sich immer unwohler und hatte das Bedürfnis mit einem Kopfsprung aus dem Fenster zu verschwinden, auch wenn er im dritten Stock wohnte.
„Stegi du hättest nicht auftauchen sollen.", murmelt er leise, doch hätte er gewusst was ihn nach dieser Aussage erwartete hätte, hätte er das vermutlich nie gesagt.
„Woher soll ich das denn wissen?", fing Stegi an und seine Stimme überschlug sich beinahe.
„Drei Jahre Tim, drei Jahre hattest du um dich zu entlieben oder was auch immer. Warum können wir nicht einfach mal abschließen mit der Kacke?"
Stegi hatte vermutlich keine Ahnung was er damit in Tim auslöste, schließlich war Tim immer der neutrale gewesen an dem alles abgeprallt war. Für Stegi gab es nur diesen einen Tim, den humorvollen netten Tim der wie ein Fels in der Brandung stand und von nichts erschüttert wurde. Von dem Tim, der ihn liebte und gerade emotional am Abkratzen war, wollte Stegi ja scheinbar nichts wissen. Und dann brach Tims rationale Fassade und im Raum waren nur noch ein wütender und verzweifelter junger Mann, und einer mit gebrochenem Herzen und überschrittener Frustgrenze.
Stegi sprang auf, lief eine Ehrenrunde durch die Küche und starrte Tim über den Tresen hinweg an.
Er sucht Abstand, stellte Tim fest und wieder splitterte es in ihm.
Dieser schritt jetzt in den Flur und schlüpfte irgendwie in seiner Turnschuhe.
Tim war ihm gefolgt, in einer Hand hielt er Stegis Strickjacke.
Mit offenen Schnürsenkeln stand Stegi im Türrahmen und blickte Tim in die Augen. Dieses Bild brannte sich in Faser und Blut. Sein Gesichtsausdruck sprach von Wut, seine Haltung von Unsicherheit. Tim hielt ihm seine Jacke hin, doch da stürmte Stegi schon die Treppe herunter.
Tim fühlte sich Elend.
Stegi hatte nicht nur Tims Jogginghose geklaut.

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Es ist einfach
FanficEs gibt zu vieles das einfach ist. Stegi gehört nicht dazu. ----------------------------- Der Einfachheit halber keine lange Beschreibung ;P