Prolog

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,,Tschüss Mum. Tschüss Dad." Rufe ich.
,,Tschüss Prinzessin. Wir sehen uns heute Abend." Erwidert Mum und steigt gefolgt von Dad in das Auto ein. Mit quietschenden Reifen fahren sie von dem Grundstück. Meine Haushälterin Chayenne und ich gehen zurück ins Haus. Ich gehe direkt in mein Zimmer und schließe die Tür geräuschvoll hinter mir. Danach lege ich mich auf mein Bett, schnappe mir mein iPad und gucke meine Serie weiter. Nach Stunden klopft es an der Tür und ich höre Chayennes Stimme.
,,Lina deine Eltern kommen bald wieder..." ihren restlichen Satz bekomme ich nicht mehr mit weil ich auf die große Uhr über meinem Schreibtisch schaue. ,,Bald" ist übertrieben. Es sind noch bestimmt 5 Stunden, dennoch antworte ich:,,Ja ich komme" und öffne die Tür. Ich folge ihr die Treppen  hinunter und gehe direkt in die Küche. Chayenne hat ihren berühmten Auflauf gemacht. Sie setzt sich zu mir und isst ebenfalls. Während ich kaue, denke ich über Gabrielle nach. Er ist mein Zwilling. Das ist jedoch auch das einzige Merkmal. Wir sehen beide unterschiedlich aus. Während ich blonde Haare und blaue Augen habe und somit nach meiner Oma komme, hat er dunkelbraunes Haar und grüne Augen und sieht unseren Eltern sehr ähnlich. Er hat bei einem Freund übernachtet und kommt gleich wieder. Genau in dem Moment klingelt es an der Tür. Chayenne steht auf und kurze Zeit später kommt sie mit Gabrielle im Schlepptau wieder. Auch er nimmt sich etwas zu Essen und beginnt. Nach dem Mittagessen geht jeder in sein Zimmer und beschäftigt sich. Am Abend kommen unsere Eltern wieder und wir essen gemeinsam. Mum bringt mich ins Bett und küsst mich zum Abschied auf die Stirn.

Ein lauter Schrei reißt mich aus dem Schlaf. Ich öffne verwirrt die Augen und sehe mich um. Ich steige aus meinem Bett und schaue aus dem Fenster. Flammen brennen lichterloh und zerstören alles, was sie erfassen können. Ich erleide Panik und fange an zu weinen. Plötzlich wird meine Zimmertür aufgerissen und ein Feuerwehrmann in einem Schutzanzug betritt den Raum. Er hebt mich hoch als würde ich nichts wiegen und rennt mit mir auf dem Arm ins Freie. Draußen treffe ich auf meine Mutter. Sie hält Gabrielle im Arm, während mein Vater telefoniert. Er brüllt regelrecht ins Telefon. Ich verstehe jedoch nichts davon. Der Feuerwehrmann setzt mich auf dem Boden ab und verschwindet. Plötzlich geht alles schnell. Polizisten tauchen auf und befragen uns. Ehe man sich versieht ertönen Schüsse. Kurz darauf geht meine Mutter zu Boden. Mein Dad folgt ihr fast zeitgleich. Ich sehe mich hektisch um und schaue einem Pistolenlauf geradewegs in die Augen. Eine vermummte Gestalt mit Eis-blauen Augen sieht mich an und drückt dann ab. Ich sehe die Kugel auf mich zu rasen und mache mich auf meinen Tod gefasst. Ich schließe meine Augen und atme noch einmal ein. Dann trifft sie mich...

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