Lilienfluss

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Lachend rannte ich mit meiner Schwester zum Fluss. Angekommen sprangen wir sofort in das kühle Nass. "Fang mich!", rief sie freudig. Schon war sie weg. Suchend lief ich umher. Doch finden konnte ich sie nicht. 

Der Sand war trocken, als ich am Fluss entlang rannte. Ich blickte über das endlose Grasland und dann zur Sonne hinauf. Es war schon viel Zeit vergangen. 

Wann Mutter uns wohl vermisst?

Nur noch eine Biegung, dann würde ich ihr Kunde tun. 

Plötzlich fühlte ich mich wie Stein. Dort in der Mitte des Flusses schwamm meine Schwester, bleich, wie eine Lilie. Ihre Augen zum Himmel geöffnet.  So als wollte sie nicht sehen. 

Das Trampeln wurde leiser, als sich die Wurzel des Übel entfernte. 

Eine Gazelle sprang weg.

Die Sonne schon fast hinterm Horizont verschwunden.

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