Kapitel 1

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Negan,

ich weiß nicht wie ich den Brief anfangen soll. Wenn du ihn liest, bin ich schon längst weg. Es hat sich so vieles geändert. Du hast dich geändert seitdem du der Anführer der Saviors geworden bist. Ich will keine Gruppe zugehören, indem ein Anführer schreckliche Dinge tut. Ich kann meine moralischen Werte nicht einfach ausschalten. Ich bin mit Dwight, Sherry und Tina gegangen. Bitte suche uns nicht. Ich weiß nicht ob wir es draußen schaffen werden, aber hier zu bleiben ist schlimmer als draußen zu sein.

Lilly


Wir liefen seit einigen Stunden durch den Wald. Ich fragte mich, ob er den Brief gelesen hatte und wie seine Reaktion war. Negan und ich sind kein Paar. Kurz nach dem Ausbruch der Seuche, hatten wir uns kennengelernt. Seitdem war ich an seiner Seite. Ich weiß noch, wie wir Zuflucht in dem alten Fabrikgebäude, das jetzt Sanctuary heißt, gefunden hatten. Als wir neu waren, war Derek noch der Anführer. Man konnte ihn eigentlich nicht als Anführer bezeichnen. Er hat den Leuten alles durchgehen lassen. Deshalb hat Negan mit ein paar Verbündeten die Gruppe übernommen. Seit diesem Zeitpunkt hatte er sich geändert. Er hatte Regeln aufgestellt, wenn diese jemand brechen würde, würde diese Person hart bestraft werden. Wir mussten auf die Knie gehen, wenn er den Raum betrat und antworten, dass wir alle Negan waren. Ich erkannte ihn nicht wieder, deshalb verneinte ich seine Frage ob ich seine Frau werden will. Er war mit der Antwort nicht zufrieden. Er hatte sie akzeptiert, aber mich seitdem immer meine Entscheidung spüren lassen. Er holte sich eine andere Frau. Nicht nur Eine, sondern gleich Fünf. Zudem hatte ich einer der schlechtesten Jobs, die die wenigsten Punkte brachten. Ich konnte damit leben, einen schlechten Job zu haben, aber ich konnte nicht mit ansehen, wie er Leute mit seinen Baseballschläger den Schädel einschlägt oder Leute mit einen heißen Eisen verletzt.

„Du solltest nicht so viel darüber nachdenken",rissen mich Sherrys Worte aus meinen Gedanken. „Ich hoffe sie finden uns nicht.", flüsterte ich. Ich konnte nur erahnen was passieren würde wenn Negan uns finden würde. „Schnell versteckt euch. Ich glaube da kommt einer von Negans Männer.",flüsterte Dwight uns von hinten zu. Mein Herz schlug automatisch höher. Sherry, Tina und ich versteckten uns hinter einem Baum. Dwight versteckte sich etwas weiter weg. Wir sollten den Mann zu uns lenken, damit er ihn von hinten überwältigen konnte. Der Mann mit der Armbrust kam immer näher. Er war nun an den Baum wo wir uns versteckten. Wir hoben unsere Hände und kamen aus unseren Versteck raus. „Du hast uns gefunden!", schrie Sherry. „Wir haben verdient, was wir genommen haben!",verteidigte ich uns. Dwight schlich sich von hinten ran und schlug den Mann nieder.

Es war schon Abends geworden. Wir hatten ein Lagerfeuer gemacht. Der  Mann war immer noch bewusstlos.„Er muss vom Außenposten kommen.", räselte Dwight. Sherry durchwühlte seine Tasche. Dort war eine Armbrust. „Weißt du wie man die benutzt?", fragte sie. „Ja, zum jagen mochte ich sie nie." „Was ist unser Plan?", wollte ich wissen. „Wir holen Patty und müssen nie wieder so leben wie jetzt.", sagte Dwight. „Wir sollten schlafen. Es wird ein langer Tag morgen.", sagte Tina. Sherry, Tina und ich legten uns schlafen. Bevor ich mich hinlegte, zog ich meine Strickjacke aus und legte sie dem Fremden um die Schulter.

Am nächsten Morgen weckte uns Dwight. Er ging zu dem Fremden hin und weckte diesen auch auf. Ich lief zu ihm hin und nahm meine Strickjacke wieder. Während ich mich runterbeugte lächelte ich ihm leicht zu. Ich glaubte nicht, das er einschlechter Mensch war. Das sagten mir meine Menschenkenntnisse. Ich glaubte, dass jeder einen guten Kern hat. Negan hatte mich immer damit aufgezogen und mich für naiv gehalten. Doch das war mir egal.

Ich packte die Sachen zusammen und lief vor. Ich sah das die anderen hinter mir waren. Sherry reichte gerade eine Wasserflasche rum. Tina sah nicht so gut aus. Ich befürchtete sie würde bald umkippen. Sherry reichte die Flasche an dem Fremden.„Hier, du darfst nicht umkippen." Er nahm sie aber nicht. Ich nahm die Flasche und hielt sie ihm vor die Nase. „Bitte." Erschaute mich kurz an und nahm sie dann und trank den Rest aus. Ich lächelte leicht und lief weiter. „Du siehst wir sind anständige Leute. Wenn wir fertig sind, dann lassen wir dich frei. Jeder hat einen anderen Ehrenkodex. Wenn dir danach ist auf die Knie zu gehen, dann mach es. Uns ist nicht danach.  Weiter geht's!", forderte Dwight ihn auf.

She belongs to him (Negan)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt