Pirates

•6•

POV Sanha

Eunwoo kommt genau auf mich zu, weshalb ich mich unbewusst kleiner mache. Irgendwie mach mir dieser Typ Angst. Ich meine mehr Angst, als die anderen Piraten.

"Hör auf so neugierig zu sein. Das geht dich alles nichts an!" Knurrt er, wobei seine Aura gefühlt noch dunkler wird, wenn das überhaupt möglich ist.

Ich nicken schnell, mit der Hoffnung, er ist damit zufrieden und entfernt sich wieder etwas von mir. Er schaut nicht noch einmal prüfend an, geht dann aber tatsächlich auf Abstand.

"Du hat MJ genug geholfen. Geht die Sauerei auf dem Deck entfernen und wenn du Glück hast, bekommt du auch etwas zu Essen! Moonbin bringt dich dann wieder ins Loch. Ich habe keine Lust dich weiter anschauen zu müssen!" Als er das sagte werden meine Augen immer größer.

"A-aber ich d-dachte ich muss n-nicht mehr da h-hin..." Stotter ich.
"Tja falsch gedacht. Und jetzt beweg dich! Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit." Da ich Angst hatte, dass er Aggressionsprobleme bekommt, gehe ich, wie mir gesagt wurde, mit ihm zurück aufs Deck. Alles steht noch an seinem Platz. Die Putzsachen, der umgekippte Eimer und die große Pfütze.

Ich Stelle den Eimer wieder aufrecht hin, nehme mir den Schwamm in die Hand und fange an zu schrubben. Schnell bemerke ich, dass schrubben eine schlechte Idee ist, da sich das Wasser nur weiter verteilt. Also versuche ich mit dem Schwamm das Wasser auf zu saugen und es dann in den Eimer zu pressen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit habe ich es dann auch geschafft das ganze Wasser zurück in den Eimer zu bekommen. Jetzt sitze ich alleine auf dem Deck und warte was passiert.

*Was soll ich denn jetzt machen? Es ist so langweilig... Villeicht sollte ich einfach das Deck zu Ende schrubben bis dieser Moonbin kommt und mich in die Zelle bringt.*

Der Gedanke, wieder zurück zur Maus zu müssen, macht mir jetzt schon Angst. Ich nehme mir den Schwamm wieder in die Hand und mache weiter sauber, mit der Hoffnung, dabei nicht an die Maus denken zu müssen.

POV MJ

Nachdem Eunwoo und Sanha raus gegangen sind, habe ich die Suppe weiter gekocht. Es mussten nur noch die Zutaten in den Topf und alles kochen. In der Zeit fing ich schon einmal an die Küche zu säubern und den Tisch zu decken. Ab und zu probiere ich etwas von der Suppe, um sagen zu können ob sie schon fertig ist. Es dauert ziemlich lange bis alles durchgekocht ist, doch nach einiger Zeit kann ich den Topf von der Flamme nehmen und ihn auf den Tisch stellen.

Ich gehe aus dem Raum und steuere genau auf die Tür von JinJin zu. Diese öffne ich und sage ihm schnell, dass essen fertig ist. Auch den anderen sage ich noch bescheid und gehe letzten Endes wieder in die Küche. Als auch der letzte der Mannschaft da ist, wünschen sich alle einen guten Appetit und fangen an zu essen.

"Was machen wir jetzt eigentlich mit dem Prinzen?" Fragt Rocky. Neugierig schaue ich JinJin an, denn auch ich würde das gerne wissen.
"Hm... Gute Frage. Also wenn er schon hier ist, dann kann er ja auch etwas helfen. Hier sollte dringend Mal wieder sauber gemacht werden und beim Kochen kann er auch helfen." Antwortet JinJin, doch irgendwie bin ich damit nicht zufrieden.

"Und wo wird er schlafen? Im Kerker kann er ja wohl kaum bleiben. Und außerdem finde ich, dass er nicht die ganze Zeit arbeiten sollte. Er hat heute schon fast das ganze Deck geschrubbt und mir auch schon beim Kochen geholfen. Und etwas zu essen oder trinken hatte er heute, glaube ich, auch noch nicht. Auch wenn er unsere Geisel ist, braucht er Nahrung." Sage nun ich mit der Hoffnung, dem kleinen etwas helfen zu können.

"Warum sollte er denn bitte nicht im Kerker schlafen können?" Fragt mich JinJin daraufhin nur und schaut mich mit hochgezogen Brauen an.

"Er hat Angst vor Ratten und anderen Krabbeltieren. Außerdem hat Eunwoo gesagt, dass er nicht mehr da schlafen muss, wenn er das Deck schrubt." Beantwortet Rocky an meiner Stelle.
"Ich habe gar nichts gesagt!" Knurrt Eunwoo leise, aber bedrohlich.

"Wenn er Angst vor diesen Tieren hat, können wir ihn erst Recht nicht da unten lassen. Da sind unmengen an Spinnen und Ratten. Er würde das da nicht einen Tag aushalten!" Entgegne ich jetzt. Und nun kann mich keiner mehr umstimmen. Ich werde diesem Jungen auf alle Fälle helfen.

"OK. Also wenn du möchtest, kannst du dich um den kleinen kümmern. Dann musst du ihm aber auch Aufgaben geben. Wegen dem schlafen musst du Mal schauen. Ich glaube wir haben nichts an Bord, das man als Bett benutzen kann. Aber fürs erste könne wir die Tiere aus dem Kerker holen und etwas Stroh auf die Kisten, als Bett legen." Der Vorschlag gefällt mir eigentlich ganz gut. Aber trotzdem kann er nicht die ganze Zeit im Kerker schlafen. Da muss ich mir unbedingt etwas überlegen, aber für diese Nacht muss Sanha es da unten noch aushalten.

Danke für's lesen<3