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Für den Bruchteil einer Sekunde vernahmst du keine Laute mehr deiner Umwelt. Wie angewurzelt standest du beinahe schon erstarrt hinter Jungkook, während dein Kopf langsam zu verstehen schien, dass Taehyung nun die Wahrheit kannte. Und nicht nur Taehyung wusste es nun, sondern bald auch die ganze Schule, nachdem Jungkook die Neuigkeit förmlich ins All gebrüllt hatte.

„Jungkook, Hör auf!" Namjoon und Hoseok sprinteten eilig zu ihrem Freund, welcher gerade ausholte, um Taehyung eine zu verpassen. Schnell hoben die beiden jungen Männer ihren, in Rage gebrachten Freund, fest und zogen ihn von Taehyung weg. Wie ein Irrer  schlug Jungkook um sich herum, um sich zu lösen. „Lass mich los. Ich werde diesen Gott verdammmten..."

„Was ist hier los?" Eine tiefe Stimme polterte über den Schulhof, weshalb die Augen der Schüler sich von dir und den beiden Jungen lösten. Ein älterer Herr im Anzug und mit einem strengen Gesichtsausdruck hatte sich seinen Weh durch die Meute gebahnt und blickte euch alle wütend an. „Der Unterricht hat begonnen. Ab mit Ihnen in Ihre Klassenzimmer oder ich verpasse Ihnen allen eine Woche Nachsitzen" Rektor Ryu blickte die Schüler warnend an, wodurch sie die Schülermenge ziemlich schnell löste. Namjoon und Hoseok brachten den fluchenden Jungkook wieder Richtung Schule. Taehyung, Yoongi und du wart nun die letzten die noch auf Schulhof aufzufinden waren. Yoongi hatte sich zu Taehyung gekniet, um sicher zugehen, dass noch alles an ihm dran war. Langsam hin Taehyung seinen Blick und sah in deine Augen. „Y/N ich..." Du wolltest es nicht hören. Er würde sagen das es ihm leid tat. Das wolltest du nicht hören. Du brauchtest kein Mitleid, nicht jetzt. Ohne weiter auf seine weiteren Worte zu hören, drehtest du dich um und ranntest vom Schulgelände. Du wolltest einfach weg von dort. Weg von Jungkook. Weg von Taehyung.

Mit Tränen in den Augen schlosst du die Haustür zu eurem Apartment auf, ehe du die Tür ins Schloss fallen liest. Deine Schlüssel flogen im hohen Bogen auf die Kommode in eurem Flur und deine Tasche landete unachtsam in einer der Ecken. Tränen überströmt ranntest du den Flur entlang, ehe du in deinem Zimmer ankamst und dich auf dein Bett schmießt. Unaufhaltsam bahnten sich die salzige Flüssigkeit aus deinen Augen und durchnässte das Kopfkissen, in welches du dein Gesicht drücktest.

So sollte das ganz und gar nicht ablaufen. Wieso hatte Jungkook sich nicht zusammen reißen können? Hatte er nicht darüber nachgedacht, wie sehr er dich damit vor der ganzen Schule demütigen würde? Spätestens morgen würden alle mit dem Finger auf dich zeigen und dich beschimpfen. So hattest du die alles nicht vorgestellt. Du hättest es Jungkook nicht erzählen dürfen. Insgeheim war dir doch bewusst gewesen, dass es kein gutes Ende nehmen würde, würde er von Taehyung erfahren.

Taehyung...

Deine Gedanken schweiften zu dem liebevollen Wuschelkopf. Seine Worte hatten dich mehr als verletzt, das stand fest. Doch sein Blick vorhin gab dir zu wissen, dass es ihm leid tat. Es tat ihm leid. Wieder dieses Mitleid. Schluchzend setztest du dich etwas auf und fuhrst dir durchs Haar. Gerade warst du mehr als nur froh darüber, dass Seokjin noch im Büro war. Würde er dich so sehen und erfahren was passiert war, würde er zuerst Jungkook und dann wahrscheinlich Taehyung köpfen.

Durch die vielen Tränen die du vergosst schmerzten deine Augen etwas, weswegen du diese langsam zu fielen liest, um dich etwas von diesem Tag auszuruhen.

Aufgeweckt wurdest du durch den nervigen Ton eurer Haustürklingel, weswegen du genervt aufseufztest. Gerade wolltest du wirklich niemanden um dich haben, sich die Person vor der Tür schien keine Anstalt zum gehen zu machen, weswegen du dich widerwillig aus dem Bett hievtest. Kaum hattest du die Tür geöffnet, wolltest du sie schon wieder zu schlagen. Doch der Fuß des Wuschelkopfes hatte sich zwischen Tür und Angel gedrückt, so das es dir schwer viel die Türe zu schließen. Verunsichert blickte er dich mit seinen dunklen Augen an. „Können wir reden..?"

Stumm saßt ihr neben einander auf deinem Bett, während dein Blick auf deine Finger gerichtet war. Diese Stille war die mehr als nur unangenehm, doch du konntest dich nicht dazu aufraffen, ihn an zusehen. Das leise Rascheln das von der Person neben dir ausging ließ dich neugierig werden, weswegen du zu deiner Rechten blicktest. Stumm hob er dir das Ultraschallbild entgegen, welches du ihm langsam abnahmst. „Jimin hat es mir mitgegeben...", murmelte er etwas und sah daraufhin in deine Augen.

„A-also stimmt es...? Ist das... ist das... unser Baby?" Das Wort unser beruhigte dich etwas. Taehyung blickte dich verunsichert an. Auch für ihn war diese ganze Situation neu und es schien, als würde er noch nicht wissen, wie er reagieren sollte. „Ja... du bist der Vater...", murmeltest du, während du ihm in die Augen sahst. Langsam nickte der junge Mann neben dir und legte den Kopf etwas in den Nacken, um alles du verdauen.

„Wir... wir kriegen das schon hin, ja?" Langsam drehte sich dein Kopf zu Taehyung, der dich mit einem sanften Lächeln anblickte. Vorsichtig nahm er deine Hände in seine. „Du bist nicht alleine, ja? Ich bin bei euch. Ich werde... mir einfach einen Nebenjob suchen, damit wir schonmal etwas sparen können. Du bist nicht allein, okay?"

Lange blicktest du dem Jungen mit dem Wuschelkopf in die Augen. Er meinte es tatsächlich ehrlich. Er würde sich und euer Baby nicht im Stich lassen, sondern bei euch sein und dich unterstützen. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen, während sich wieder Tränen ans Tageslicht bahnten. Schniefend fielst du den Jungen um den Hals und drücktest dich eng an ihn.

Überrumpelt versteinerte Taehyung etwas bei deiner Umarmung und blickte sich etwas hilflos um. Seine Erfahrungen mit Mädchen beschränkte sich auf die gemeinsame Nacht mit dir, bei welcher er dazu noch betrunken war. Unsicher was zu tun war, hob er langsam die Arme und legte diese um deinen schmächtigen Körper, ehe er dich sanft an sich drückte. Seine Nähe ließ dich wohlfühlen, weshalb du deinen Kopf sanft gegen seine Schulter schmiegtest. Zärtlich strich dir der Junge über den Hinterkopf und atmete ruhig.

Das Räuspern im Türrahmen ließ euch beide jedoch auseinander schreiben. „Stör ich?"

pregnant by the nerd | k.th. x reader |Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt