V O R W O R T

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»Es gibt drei goldene Regeln, um eine Novelle zu schreiben – leider sind sie unbekannt

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»Es gibt drei goldene Regeln, um eine Novelle zu schreiben – leider sind sie unbekannt.«

~ William Somerset Maugham.

Eines der wohl bekanntesten Zitate, die es bezüglich des Schreibhandwerkes gibt. Und für mich ist es wohl das Bedeutendste und Elementarste, was das Schreiben betrifft. Denn unsere Lieblingstätigkeit ist Kunst. Und Kunst folgt bekanntlich keinen Regeln, sondern nur alleine der eigenen Kreativität, Fantasie, Expression und Freiheit. Nun komme ich aber mit diesem "Schreibratgeber" dahin und wähle dieses Zitat. Schon ziemlich gegensätzlich, oder?

Eigentlich hätte ich auch den ersten Schreibtipp heraushauen können, wie es bei vielen Ratgebern der Fall ist. Aber es ist mir so wichtig, zuerst ein paar Dinge vorneweg zu sagen, damit die Intention zu diesem Projekt für euch ersichtlich ist. Darum lasst es mich erklären.

Die Idee dieses Projektes nahm ihren Ursprung bei einem Award, wo ich für mein aktuelles Werk ehrliche und am Anfang sehr zerschmetternde Kritik bekommen habe. Ich war wirklich am Boden zerstört, denn sie haben mir etwas genommen, auf was ich stolz war:
Meinen Schreibstil und meine Art, Geschichten zu erzählen. Der Grundstein vom Schreiben. Wow! Ich kann euch ehrlich sagen, dass diese Kritik mein 2019 stark geprägt hat. In ihrer Rückmeldung haben sie geschrieben, es sei zu viel "getellt", zu viel passiv und indirekt beschrieben worden. Am Anfang war ich wütend, blockte ab und verstand es nicht. Wieso sollte ich mich an eine solch doofe Regeln halten? Jeder kann schreiben wie er will! Der Schreibstil ist doch so individuell. 

Doch irgendwann zog ich mich an der Schreibfeder aus dem tiefschwarzen Tintenfass und habe mich mit der Thematik auseinandergesetzt. Das erste Mal seit meinen frühsten Anfängen habe ich im Internet nach dem mysteriösen "Show don't tell" recherchiert, was für die Kritiker einen ach so wichtigen Bestandteil darstellen sollte. Und hier meine Lieben entwickelte sich "Limevolie" in ein "Limachtara". Ein weiterer Schritt nach vorne in meinem Schreibhandwerk.

Rückblickend ist es für mich so unverständlich, wie ich eine solch wichtige "Regel" nicht gekannt oder beachtet habe. Dies nach sicher dreijähriger Schreiberfahrung. Denn "Show don't tell", welches bald hier behandelt wird, stellt für mich persönlich die Basis des Schreibens dar. Ein Grundverständnis, das so viel Einfluss auf die ganze Erzählweise und somit auch auf das Erleben der Leser hat.

Je mehr ich mich dann damit auseinandergesetzt habe und es so gut es ging angewendet habe, hat sich meiner Meinung nach die Qualität des Geschriebenen stark verbessert. Plötzlich wirkte alle so aktiv, nahe und spannend. Das Schreiben ging viel leichter und macht demnach viel mehr Spass. Und für mich fast das Erstaunlichste - meine Hauptcharaktere wurden mir plötzlich so unglaublich sympathisch, was früher nie der Fall war. Natürlich bereitet mir diese Regel immer noch Probleme und wie oft zweifle ich daran. Aber das ist vollkommen ok so. Denn GENAU hier setzt ein weiteres Zitat an:

"Regeln sind hier um gebrochen zu werden."

Lange Rede, kurzer Sinn:

Dies ist kein Schreibratgeber, sondern eine Schreibhilfe. Wie der Name schon sagt, verfolge ich mit diesem Projekt euch mit den Beiträgen zu inspirieren und neue Blickwinkel aufzuzeigen. Es geht mir um den Austausch, die Diskussion, weswegen ich euch ebenfalls dazu ermutige, eure Gedanken, Meinungen und Erfahrungen in den Kommentaren teilt. Die hier aufgeführten Tipps sind nicht in Stein gemeisselt, sondern lediglich Werkzeuge, die euch helfen sollen. Wenn es sich also nicht richtig anfühlt, dann braucht ihr es auch nicht. Denkt nicht, nur weil es ein Rat ist, muss er auch umgesetzt werden. Sie bedeuten in keiner Weise, was nun "richtig" oder "falsch" ist. Denn Schreiben kennt keine Regeln (ausser Grammatik und Rechtschreibung natürlich). Und das Wichtigste: Es sollte ein Tanz sein voller Leichtigkeit und Unbeschwertheit sein.

Was ihr also erwarten könnt:

Bunt durcheinander gewürfelte Beiträge mit Tipps und Tricks zu allen möglichen Schreibthemen. Sei es zu verschiedene Handlungsstrukturen, Charakterentwicklung, Worldbuilding oder Schreibstil. Ich bemühe mich, die Beiträge jeweils vertieft und aus verschiedenen Sichtweisen zu betrachten.

Als letztes muss noch gesagt werden, dass ich kein Meister bin und das Schreibhandwerk perfekt beherrsche - im Gegenteil. Aber wieso nicht das Gelesene und meine eigenen Erfahrungen damit zusammenfassen und mit euch teilen? Deshalb sind auch eure Meinungen, Tipps und Erfahrungen sehr gerne in den Kommentaren gesehen. Natürlich auch Fragen, Kritik und Tipps an mich selber.

Ich bin so gespannt auf den Austausch und die damit verbundene Vielfältigkeit, die das Schreiben ja genau so speziell und magisch machen.

So lasst uns übers Schreiben diskutieren und uns gegenseitig helfen und inspirieren!


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