Aufbruch

873 23 7
                                    

Bestanden. Nun steht meiner Karriere als internationaler Rechtsanwältin fast nichts mehr im Wege. Ich freue mich wie ein Honigkuchenpferd als ich vom Ergebnis erfahre und tippe schnell die Nummer meiner Mutter in den Telefonapperat. Sie wird sich unheimlich freuen. Sie war den ganzen Weg über dabei und nun habe ich es geschafft. Ich weiß nicht ob ich es ohne ihre Hilfe geschafft hätte. Vielleicht, aber sicher nicht so gut.

Sie nimmt ab und geht dran. Ich erzähle ihr das ich alles bestanden habe und alles echt gut geklappt hat. Die Freude ist ihr durch den Hörer hindurch anzumerken. Ich muss sie unbedingt mal wieder besuchen. Sie fehlt mir. Sehr. Mehr als ich am Anfang gedacht hätte. Seit ich nach Hamburg gezogen bin, habe ich sie ein Paar mal gesehen. Die meiste zeit telefonieren wir nur. Sie arbeitet auch, hat wenig zeit. Ich verstehe das.

Meine Mutter hat wieder geheiratet seit die sich von meinem "Vater" getrennt hat. Ich weiß nicht was ich von der Entscheidung halten soll. Ich habe ihn nicht wirklich kennengelernt, er machte einen ziemlich groben Eindruck, ich weiß nicht ob das Wort treffend ist, doch er kam so rüber. Ich glaube er ist komplett das Gegenteil von meinem Dad. Ich will mich nicht in die Beziehungen meiner Mutter einmischen - doch ich habe das Gefühl ich muss sie beschützen. Denn ich will das sie glücklich ist. Nach allem was sie durchgemacht hat.

Ich sage ihr wie lieb ich sie habe, wie sehr sie mir fehlt und das es mir gut geht, lege auf und gehe in mein Wohnzimmer. Mir gegen viele Dinge durch den Kopf. Was jetzt? Wie fange ich am besten an. Werde ich hier wohnen bleiben? Was bringt die Zukunft?

Ich sitze auf meinem alten Sofa und habe mein Kissen fest an mich gedrückt. Das erste Mal fange ich wirklich an mir Sorgen zu machen. Aber das ist glaube ich, ganz normal oder? Plötzlich klingelt es. Perplex durch meine Gedanken schaue ich mich um, schlage mir dann die Hand vor den Kopf weil ich erst jetzt realisiert habe das jemand geklingelt hat. Ich schlürfe in meinen überdimensionalen Schlappen an die Tür und sehe durch das Guckloch nach draußen, öffne dir Tür.

"Hey! Tamy wie geht es dir?" Sie stürmt an mir vorbei. "Und..hast du schon gepackt? Ich bin ja dermaßen aufgeregt!!" Packen. Ach du Scheisse. Stimmt. Der Flug. Morgen. "Oh ähm..ja, gut das du kommst. Ich dachte vielleicht könntest du mir helfen und mich beraten welche Kleider für den Strand am Besten sind." Rette ich mich aus der Situation und umarme sie zur Begrüßung.

Ich freue mich sehr dass Anne mit mir reist. Ich mag sie sehr. Wann immer ich schlechte Laune habe muntert sie mich auf. Sie ist das komplette Gegenteil von mir, doch wir ergänzen uns perfekt.

Nachdem ich mit ihrer Hilfe meinen Koffer zu Ende gepackt habe gehen wir ins Wohnzimmer und stoßen mit einem kleinen Sekt an und freuen uns auf die Reise.

Ich war schon öfters in Madrid. Doch es ist unheimlich lange her. Ich war einmal 2 Monate lang dort und habe versucht alles zu erkunden. Was auf Grund des schlechten Wetters nicht ganz klappte. Das möchte ich dieses Mal unbedingt nachholen. Ich möchte so viel wie möglich sehen und erleben.

Ich weiß nicht ob Anne so auf Erkundungstouren steht. Ich glaube sie ist eher der Typ der sich den ganzen Tag in die Sonne knallt und exzessiv versucht Braun zu werden, oder versucht spanischen Jungs zu gefallen. Was sie bestimmt hinbekommt, sie sieht sehr gut aus und bei Ihrer Größe könnte sie als Model durchgehen. Ich dagegen bin ein Zwerg. Ich muss schmunzeln. Ich mag sie. Mit ihr kann man über alles reden und ich bin froh das ich sie habe.

Wir reden noch ein bisschen und genießen den Abend, dann verabschiede ich sie und wir gehen nochmal durch wie wir das Morgen machen und um wie viel Uhr sie mich dann abholt.

Ich schließe die Tür, gehe ins Bad und mache mich bettfertig.

Nach kurzer Zeit schlafe ich ein und wache viel zu schnell durch das klingeln meines Weckers wieder auf.

Ich beeile mich und stolpere aus dem Bett. Wortwörtlich. Ich wäre fast am Nachttischfuss hängen geblieben und hätte mir wahrscheinlich noch 4 Stunden vor dem Flug den Fuß gebrochen. Das passt zu mir ich bin der Tollpatsch in Person.

Ich gehe ins Bad, putze mir die Zähne und schminke mich leicht. Nur Mascara und Rouge. Damit ich nicht ganz so aussehe wie eine Leiche. Meine Haare lasse ich offen.

Ich sehe auf das Display meines Handys. Anne hat mir eine Nachricht geschickt.

Hey!

Freue mich schon so!! Bis gleich!!

Anne

Ich freue mich auch, ich bin eine Ewigkeit nicht mehr Geflogen.

Wie immer gehe ich in die Küche, trinke eine Tasse Kaffee und beiße in mein Crossaint, schnappe mir dann den Koffer und Steige in das Hupende Auto vor dem Haus ein.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 14, 2014 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Unerwartete Begegnung (Cristiano Ronaldo)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt