Drei

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Adam und ich drehen uns langsam um.

"Scheiße man." Atmet mein Freund erleichtert aus, als er den Jungen entdeckt. Wie gesteuert stelle ich mich hinter Adam, der Typ macht mir ein wenig angst. "Ich wollte euch nicht erschrecken." Seine tiefe Stimme klingt ungewöhnlich ruhig, dennoch, sie entspannt mich ein wenig. "Was macht ihr hier?" Fragt er verwirrt. "Wir.." fängt Adam an doch findet keine Worte. "Ihr sucht nach dem Monster?" Hilft der fremde ihm auf die Sprünge und tritt aus dem Schatten, kommt auf uns zu. Ich halte meinen Atem an. Er bleibt vor uns stehen, sein Blick fällt auf mich und als sich unsere Augen treffen schnappe ich nach Luft, stolpere rückwärts und falle mit einer unsanften Landung auf dem Po. "Geht's dir gut?" Der Junge sieht besorgt aus, doch seine Augen sagen etwas ganz anderes. Adam zieht mich auf die Beine und klopft den Dreck von mir ab, da ich sichtlich nicht dazu in der lage bin. Reiß Dich zusammen, Hannah, meckere ich mit mir selber. "Was ist denn los?" Fragt Adam besorgt. Ich räuspere mich. "Spinne." Ist das erste, was mir einfällt. Adam mustert mich, geht aber nicht weiter darauf ein, wofür ich ihm dankbar bin.

"Ich bin übrigens Adam, das ist Hannah." Stellt Adam uns vor. "Harry." Sagt der Junge knapp und seine Mundwinkel zucken leicht. "Was machst du eigentlich hier?" Frage ich misstrauisch, nachdem ich endlich meine Sprache wiedergefunden habe. Grüne Augen bohren sich in meine und schnüren mir die Kehle zu. "Aus dem selben Grund, wie ihr." "Hast du keinen Schlafplatz?" Adam Mustert Harry, der außer der Kleidung, die er trägt nichts bei sich hat. "Nicht notwendig... Ich war mal bei den Pfadfindern und mein Vater war Soldat, ich habe gelernt mich der Umgebung anzupassen. Ich dachte es wäre eine schöne Gelegenheit, mein Wissen einzusetzen." Ich runzle ungläubig die Stirn und verdrehe die Augen, als ich ein leises und erstauntes "krass" von Adam höre. Er glaubt diesen Schwachsinn? "Du kannst bei uns im Zelt schlafen." Schlägt Adam vor und ich kneife ihm in die Seite. "Wasn?" Er starrt mich verwirrt an.

Harrys Augen legen sich wieder auf mich. "Schon gut. Ich werde wach bleiben und wache schieben." Sagt er entschlossen. "Gar keine schlechte Idee." Nickt der schwarzhaarige junge neben mir. "Willst du 'n Bier?" Fragt er, als ob sie sich schon seit Jahren kennen. "Nein, danke." Harrys Lippen kräuseln sich. Sein lächeln sieht ziemlich unnatürlich und erzwungen aus. Er setzt sich auf einen der Steine, an dem Teich und ich klettere Adam hinter her, zurück ins Zelt. Als ich den Reißverschluss zuziehe werfe ich noch einen Blick auf den Jungen mit den lockigen Haaren. Ich setzte mich im Schneidersitz neben Adam und seufze, als er nicht reagiert seufze ich erneut. Noch immer reagiert er nicht und ich verdrehe meine Augen. "Adam," zische ich und schlage ihm gegen die Schulter. "Was?" Fragt er gereizt, was ich ignoriere. "Du glaubst ihm doch nicht etwa?" Flüstere ich aus Angst Harry hört uns. "Warum denn nicht?" Adam spricht ebenfalls mit gedämpfter Stimme. "Das alles klingt total unglaubwürdig und ich glaube mit dem stimmt was nicht ich-" "Du spinnst. Siehst schon Geister, was? Leg dich schlafen, wahrscheinlich brauchst du einfach nur schlaf." Und mit diesen Worten beendet Adam unser 'Gespräch'. Ich lege mich hin und starre die ganze Zeit auf den Reißverschluss. Ich bewege mich nicht und grüble angestrengt darüber nach. Was wenn er für die nächsten Tage auch bei uns bleiben möchte? Adam würde ihn sogar mit offenen armen empfangen. Merkt er denn nicht, dass etwas mit ihm nicht Stimmt?

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 02, 2015 ⏰

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chase me || h.sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt