Serena + Nate || „You're a witch, aren't you?"

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„Words are easy, like the wind; faithful friends are hard to find

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„Words are easy, like the wind;
faithful friends are hard to find."

Serena's P.o.V

Der Himmel strahlte in einem hellen blau und hin und wieder zwitscherte der Gesang eines Vogels durch den vorsommerlichen Tag. So schön der Tag allerdings sein mochte, im inneren des Mädchens, welches durch die Straßen wanderte, tobte ein Sturm.

Dabei hatte es bloß mit einer kleinen Auseinandersetzung mit ihrer Mutter angefangen, doch schließlich hatte es damit geendet, dass Serena versehentlich die Vorhänge in Brand gesetzt hatte. Daraufhin war ihre Mutter völlig ausgerastet, „Serena Miya Parker, du löscht auf der Stelle dieses Feuer." hatte sie gesagt, doch Serena hatte nicht den blassesten Schimmer, wie sie das anstellen sollte, sie wusste ja nicht einmal wie sie es entfacht hatte. Sie war wütend aus dem Haus gestürmt, immerhin hatte sie das doch nicht mit Absicht getan, es war einfach so passiert. Doch noch während sie sich umgedreht hatte, war das Feuer erloschen.

Oft hatte ihre Mutter ihr erzählt, dass ihre Familie väterlicherseits etwas anders war, als normale Menschen und sie vielleicht ebenfalls. Sie schien recht zu behalten, oft genug geschahen schlicht unerklärliche Dinge im Leben des sieben jährigen Mädchens, für die sie keine Antwort hatte. Auch war sie sich bewusst, dass ihre Mutter keineswegs böse deswegen war, sondern wohl eher etwas überfordert.

Serena hatte nicht gemerkt, dass sie im Kreis gelaufen war und nun wieder auf der Wiese vor ihrem Haus stand, auf der sich ein kleiner Spielplatz befand. Tief atmete das Mädchen ein, um sich zu beruhigen und hatte sogleich einen Einfall. Im Schatten einer hohen Hecke hockte sie sich in das warme Gras und sammelte einige Blätter Laub zusammen, welche noch vom letzten Herbst übrig geblieben waren. Die Ausbeute legte sie auf einen Haufen und starrte diesen mit höchst konzentriertem Blick an; sie wollte es nochmal tun.

Doch nichts geschah, nicht einmal Rauch stieg von den trockenen Blättern auf und ließ die junge Hexe enttäuscht aufstöhnen.

„Du wirst schon noch lernen, wie du es kontrollieren kannst." Die Stimme ließ Serena erschrocken herumfahren, im selben Moment gingen hinter ihr die Blätter lichterloh in Flammen auf. Der Rauch stich ihr in die Nase, während sie den seltsam gekleideten Jungen mit Haaren in der Farbe von Honig vor ihr musterte, „Du bist eine Hexe, oder?" fragte er.

Hilflos zuckte Serena mit den Schultern und starrte in die Flammen hinter ihr, „Wenn sowas für Hexen normal ist..."

„Mir sind schon schlimmere Sachen passiert." erwiderte er und streckte seine Hand nach ihr aus, „Ich bin Nathan."

Sie ergriff die Hand des Jungen, der im selben Alter, vielleicht etwas jünger als sie zu sein schien und murmelte, „Serena."

„Ehrlich gesagt, habe ich schon immer den Verdacht gehabt, dass du eine bist." gab er zu, „Du bist eben anders, als die Kinder, mit denen ich dich hier oft sehe."

„Komisch, dich habe ich hier noch nie gesehen." erwiderte sie trocken und musterte noch immer die seltsamen Gewänder, in die er gekleidet war. So jemanden hatte sie tatsächlich noch nicht in dieser Gegend gesehen.

„Vor ein paar Monaten sind wir hergezogen." bestätigte Nathan und seine Miene begann sich ein wenig zu verdüstern, „Meine Eltern brauchten ein wenig Abstand, da ihnen noch immer vorgeworfen wird Anhänger von Du-weißt-schon-wem gewesen zu sein und das bloß, weil beide reinblütig sind und in Slytherin waren."

Serena versuchte angestrengt ihm zu folgen, doch einige von ihm genannten Begriffe sagten ihr dann doch nichts. Ihr Mund stand halb offen, während sie ihn bloß verwirrt anschaute. Sagen tat sie allerdings nichts, denn sie kam sich zunehmend dumm vor. Sollte sie all diese Dinge kennen?

Allerdings schien er ihre Unwissenheit zu bemerken, „Oh, tut mir leid. Deine Eltern sind bestimmt Muggel, oder?"

„Muggel?"

Verlegen begann der Junge sich am Hinterkopf zu kratzen, „Also... äh... keine Zauberer."

„Meine Mum hat gesagt, dass mein Vater so war wie ich." sagte sie leise, „Aber sie selbst ist keine Hexe, falls du das meinst. Meinen Vater kenne ich nicht."

Nathan nickte kurz und in seinen hellbraunen Augen schien etwas wie Verständnis zu liegen, während sich seine Miene zunehmend verfinsterte, „Die dunklen Zeiten haben viele Opfer gekostet."

Das brünette Mädchen musste schlucken, hieß das ihr Vater war tot? Zwar hatte sie ihn nie kennengelernt, doch somit starb auch ihre Hoffnung, dass sich dies vielleicht in Zukunft ändern würde. Der Junge Zauberer schien ihre traurige Miene zu bemerken und warf eilig ein, „A-aber vielleicht heißt das gar nichts."

Sie nickte, die andere Möglichkeit war, dass er sich vermutlich einfach nicht für sie interessierte. Sie wusste nicht, was sie schlimmer finden sollte, doch vielleicht würde sie in dieser anderen Welt antworten finden, auf dessen Fragen ihre bisher keine hatte.

„Kannst du mir vielleicht ein bisschen von der Zauberwelt erzählen?" fragte Serena schüchtern und sah ihn neugierig an. Er lächelte und ließ sich in das grüne Gras nieder, wo er einladend mit seiner Hand neben sich klopfte, sodass sie es ihm prompt gleich tat.

Und so begann Nathan zu erzählen. Von einem traumhaften Ort namens Hogwarts, welcher in ein paar Jahren zu ihrem neuen Zuhause werden würde. Von einem kleinen Jungen, der zur Legende wurde. Einer höchst wundersamen Einkaufsstraße mitten in London und von verrückten Wesen, die zu absonderlich waren, als dass sie real sein könnten.

Mit leuchtenden Augen und geröteten Wangen lief Serena am frühen Abend zu ihrer Wohnung, in der ihre Mutter schon besorgt auf sie gewartet hatte, „Du kannst doch nicht einfach weglaufen." sagte sie mit einem hysterischen Unterton in der sanften Stimme und strich ihr einige ihrer dunklen Locken aus dem Gesicht.

„Mum, da war dieser Junge und er hat mir von Hogwarts erzählt! Kann ich da auch hingehen wenn ich elf bin? Bitte! Und dann müssen wir in die Winkelgasse und..."

„Jetzt aber mal langsam." sagte sie zum einen noch etwas besorgt, doch zum anderen auch zunehmend belustigt, „Wo hast du denn diesen Begriff aufgeschnappt?"

Serena holte erneut tief Luft, „Er heißt Nathan, aber er hat mir erlaubt ihn Nate zu nennen. Er wohnt da drüben." Überflüssigerweise zeigte sie in eine grobe Richtung und versuchte daraufhin ihre Aufregung etwas unter Kontrolle zu bringen, „Ich bin doch eine Hexe, oder?"

„Ich denke, das lässt sich nun nicht mehr leugnen." Ihre Mutter schmunzelte kurz und nahm sie daraufhin bei der Hand, „Komm, ich zeig dir was."

An diesem Tag sollte Serena zum ersten Mal ein Bild von ihrem Vater sehen und durch die ganzen Erzählungen ihres neuen Freundes und ihrer Mutter, fühlte sie sich ihm näher als zuvor.

Serena Black | 𝒁𝒖𝒔𝒂𝒕𝒛𝒃𝒂𝒏𝒅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt