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"Wie konnten wir hier bloß wieder rein geraten!", lachte Dave und ließ sein Raumschiff eine starke Linkskurve fliegen. „Das ist doch typisch für dich. Du lockst sie immer an", gab David amüsiert zurück und flog ihm hinterher. Sie nahmen Kurs auf einen riesigen Sternenzerstörer der Separatisten und fingen an dessen Schilde zu beschießen.
Eigentlich waren die beiden hergekommen, um einen Kopfgeldjäger zu verfolgen und festzunehmen, waren dann aber in eine Falle geraten und saßen nun hier fest. Ihre Verstärkung konnte so schnell nicht kommen und sie mussten sich alleine durchschlagen.
„ Na,zum Glück habe ich einen der besten Piloten an meiner Seite. So oft,wie du schon eine Sternenschlacht zum Sieg verholfen hast, kann ja nichts schief gehen", sprach David und wich einigen Tie-Fightern aus, die daraufhin drehten und nun hinter ihm waren. Geschickt und flink flog er eine Art Salto und befand sich hinter seinenAngreifern. So schnell, dass seine Gegner es noch nicht bemerkt hatten, hatte David sie schon abgeschossen und nahm wieder Anflug auf das große Raumschiff.
„ Naja, so oft war es jetzt auch wieder nicht. Ich bin schließlich erst neunzehn. Außerdem, so schlecht bist du auch nicht."
„Ja,klar", erwiderte David.
„Hat man ja gerade gesehen", schmunzelte Dave. David verdrehte die Augen. Auch wenn die beiden sich nur hören konnten, wusste der eine genau, wie der andere reagierte.
Sie wichen beide einem weiteren Angriff aus und steuerten zusammen direkt auf einen der Schilde zu, um diesen kurz darauf mit Erfolg zu zerstören.
„Okay,pass auf, David", sagte Dave ernst. „Wir sind im Moment nur zu zweit und es ist ein Wunder, dass wir bisher unbeschadet davongekommen sind. Wir können nur hoffen, dass die Separatisten keine Verstärkung bekommen, denn dann sind wir ohnehin erledigt."
„Worauf willst du hinaus?", fragte David ein wenig skeptisch.
„Ich habe eine Idee und ich glaube, sie wird dir nicht gefallen, denn sie stammt von unserem lieben Freund Anakin."
„Nein!"
„Doch,David. Wir werden es so machen wie der kleine, neunjährige Anakin Skywalker damals auf Naboo."
David stöhnte. „Nein, Dave! Das kannst du nicht ernst meinen! Ich habe erst mit dreizehn das Fliegen gelernt und das ist gerade mal drei Jahre her! Es macht es auch nicht besser, dass du mein Lehrer warst.Dafür bin ich noch nicht bereit."
Dave lachte nur. „Ach komm schon, David. Glaub doch mal ein bisschen an dich. Du bist der beste Padawan den ich kenne und dann kannst du gleich noch beweisen, dass du noch besser bist, indem du nur nach drei Jahren Flugerfahrung einen Sternenzerstörer zerstörst und heil wieder herauskommst. Glaub an dich. Ich weiß, dass du das kannst."
David seufzte und wendete seinen Jedi-Sternenjäger. Dave stieß einen Laut des Jubels aus und folgte ihm freudig. „Ich wusste, dass du es machst!"
„Ja,ja. Jetzt halt die Klappe und sag wie wir vorgehen."
Dave konnte sein Grinsen noch immer nicht unterdrücken, begann aber mit seiner Erklärung: „Okay. Hör zu. Wir haben keine Chance den einfach Weg durch den Haupthangar zu nehmen. Zu wenig Piloten, zu viele Tie-Fighter. Wir werden auch nicht die Landebucht ansteuern können, denn sonst erwischen uns ihre Traktorstrahlen. Stattdessen werden wir den dritten Hangar, von den Terrassen aus gesehen, auf der anderen Seite des Schiffes nehmen. Von dort werden wir uns nach rechts zum Kern durchschlagen. Da es aber mehr Sinn macht, den Kern von mehreren Seiten anzugreifen, werde ich vorher abbiegen und auf der anderen Seite der Halle rauskommen. Wir müssten ungefähr gleichdort ankommen. Wir werden auf die Mitte des Kerns, also auf seinenSchwachpunkt zielen, schießen und dann natürlich schnell abhauen.Soweit verstanden?"
„Bist du dir sicher, dass das klappen wird?"
Dave lachte. „Ich wusste gar nicht, dass du so ein Pessimist bist! Und los jetzt!"

Gemeinsam steuerten sie den beschriebenen Hangar an und wichen geschickt ihren Angreifern aus. Sie erreichten den Hangar und wurden sogleich heftig beschossen, doch die beiden gaben nicht nach und verteidigten sich.„Nach rechts, David!", rief Dave und steuerte den schmalen Gang an. David folgte.
Eine Verfolgungsjagd begann und die beiden mussten sich vor den Schüssen der Feinde und vor Leitungen und Röhren in Acht nehmen. Sie durften nicht eine Sekunde unachtsam sein oder zögern. Sie mussten sich ihrer Sache absolut sicher sein. Ihre Sternenjäger bekamen einiges ab, doch sie flogen so geschickt, dass es zum Teil nur Streifschüsse waren.
„Ich werde jetzt links fliegen und wir treffen uns dann beim Kern."
„Alles klar, Dave."
Ohne die irre Geschwindigkeit die sie hatten zu drosseln, bog Dave nach links in einen noch schmaleren Gang ein. Eine Handvoll Tie-Fighter verfolgten ihn, der Rest blieb an David hängen.
„Na super...", murmelte David vor sich hin," Kaum hat man mal eine Mission ohne Mentor und schon hängen einem die Separatisten am Leib."
Er wich gerade noch so einer schief hängenden Leitung aus und flog dann wieder auf seinen normalen Kurs. „Na los, R-6. Zeigen wir denen doch mal, was wir drauf haben", sagte er leise zu seinem Astromechdroiden. Dieser reagierte sofort und richtete eineLaserkanone auf die Gegner hinter ihnen. Nach wenigen Sekunden waren drei von sechs zerstört. „Gute gemacht, R-6. Und jetzt noch der Rest."
Der Astromech richtete die Kanonen auf einen der restlichen Tie-Jäger,zielte und schoss. So zerstörte er die letzten drei, bekam allerdings ein wenig ab. Wütend beschwerte er sich über die Tie-Fighter.
David schnaubte amüsiert. „Jetzt hab dich nicht so. Wenn wir hier heile wieder rauskommen, repariere und putze ich dich persönlich."
Weiter kam er nicht, denn nun öffnete sich der Gang vor ihm und eine Halle,in dessen Mitte sich ein riesiger Reaktorkern befand, kam zum Vorschein. Eine Sekunde lang staunte David, so einen riesigen Reaktor hatte er noch nie gesehen, doch Dave unterbrach sein Staunen:„Konzentrier dich, David, und ziel auf seine dünnste Stelle. Du willst hier doch bestimmt auch wieder lebend rauskommen."
David riss sich also zusammen und richtete seine Laserkanonen auf die besagte Stelle. Gemeinsam beschossen sie den Reaktor, als es plötzlich einen lauten Knall gab und der Strom ausfiel. David sah gerade noch, wieder obere Teil des Reaktors anfing zu fallen.
„Na los, David! Raus mit dir! Wenn die beiden Teile aufeinandertreffen gibt es eine große Explosion und dann bist du nichts weiter mehr als ein Häufchen Asche!"
Blitzschnell verdrängte David seine Gedanken und hatte die Lage wieder im Griff.Dave hatte Recht, sie mussten schnellstmöglich hier raus, wenn sie leben wollten. Sie steuerten beide den Gang zum Haupthangar an. Das war der schnellste Weg nach draußen, auch wenn es ein Risiko barg.Sie erreichten den Hangar ohne Probleme, wurden dort allerdings sofort wieder beschossen. Den ersten Schüssen konnten sie noch ausweichen,doch der nächste Schuss traf ins Schwarze. Davids Delta-7-Sternenjäger wurde an der rechten Seite getroffen und begann sofort dorthin abzudriften.
„David!",rief Dave und steuerte seinem Freund eilig zu Hilfe. Energisch riss David seine Steuerhebel nach links oben, um nicht an der Wand zuzerschellen. Die Wand und der Boden kamen viel zu schnell gefährlich näher. Im letzten Moment gelang es David wieder die Kontrolle zurückzugewinnen und zu wenden. Dabei schabte der Rumpf einmal ander Wand entlang und gab ein unangenehmes Geräusch von sich.
„Komm,David! Jetzt aber raus hier! Dein Meister wird mich sonst noch umbringen, wenn er erfährt, dass du durch meine Idee ums Leben gekommen bist."
„Haha,sehr witzig" erwiderte David emotionslos.
Nun steuerten sie wieder auf das weite All zu. Kurz bevor sie den Hangar verließen, gab es eine weitere Explosion. Diesmal war Dave betroffen. Eine Rauchwolke bildete sich und David konnte nichtserkennen.
„Hey,Dave! Kannst du mich hören? Ist alles in Ordnung mit dir? Dave!?" Einige lange Sekunden lang kam keine Antwort. In David machte sichein mulmiges Gefühl breit. Das durfte jetzt nicht wahr sein...
Doch dann hörte er ein vertrautes Knacken an seinem Ohr und aus seinem Headset drang Daves Stimme: „Alles okay. R-8 hat es getroffen, aber mir geht es gut. Ist bei dir alles klar?"
Eine Woge der Erleichterung überkam David und er seufzte auf. „Ja, bei mir ist alles klar. Lass uns von hier abhauen."
Gerade rechtzeitig flogen sie von dem Sternenzerstörer weg, als es mehrere gewaltige Detonationen gab, die das Schiff zerstörten.
„Siehst du, David. War doch gar nicht so schlimm. Jetzt müssen wir nur noch auf unsere Verstärkung warten."
„Du hast leicht Reden. Die brauchen wir jetzt wohl nicht mehr, aber da unsere Hyperraumringe zerstört wurden, bleibt uns ohnehin nicht viel übrig, außer hier zu warten."
Sie hörten das vertraute Geräusch einer Flotte, die aus dem Hyperraum austritt. „Da sind sie doch schon", sagt Dave und sie wendeten ihre Sternenjäger, um von ihren Rettern in Empfang genommen zu werden. Doch was sie sahen, ließ ihr Blut in den Adern gefrieren.Eine große Beklommenheit machte sich in den beiden Jedi-Padawanen breit. Was sie sahen, war nicht eins ihrer Schiffe, sondern eine gesamte Flotte der Separatisten.
David sprach ihren gemeinsamen Gedanken aus: „Ich fürchte sie haben doch Verstärkung angefordert. Und hier kommen wir nicht mehr raus." Die beiden schluckten schwer.

AbschiedsworteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt