Prolog

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Die Schritte hinter mir wurden immer lauter. Ich rannte, rannte um mein Leben. 

Mein Herz schlug immer schneller, es drohte zu platzen. Ich konnte kaum atmen, jeder Atemzug schmerzte und ich war kurz davor umzukippen. Doch ich wollte nicht aufgeben. Ich hatte Angst.

Die Äste rissen mir meine blassen Arme auf, hinter jedem Baum schien jemand zu lauern - bereit sich auf mich zu stürzen. Panisch blickte ich hinter mich. Er hatte aufgeholt. Nicht mehr lange und mich würden meine Kräfte verlassen. Jeder Schritt weiter nach vorne schien unmöglich, ein Zufluchtsort unerreichbar. Ich konnte nicht mehr. Der Wald um mich herum schien endlos zu sein. Dunkel und still.

Ich muss mich verstecken. Kann ich es schaffen? Er müsste doch nur an mir vorbei rennen, vielleicht würde ich es dann zum Auto zurück schaffen. Doch was dann, ohne Autoschlüssel? Ohne Handy? Ich würde die Straße weiter entlang laufen müssen, auf Hilfe hoffen. Das war meine letzte Chance im zu entkommen. Dem Grauen. Dem Monster.

Es war stockdunkel, ein Wunder dass ich noch nicht über eines der unzähligen Wurzeln gestolpert bin.

Ein schneller Blick verriet mir, dass mein Verfolger sein Tempo verringert hatte. Gab er auf? Ich rannte noch ein paar Meter bis meine Beine unter mir aufgaben und verstreckte mich hinter dem nächstbesten Gebüsch. Ich biss mir in meinen Pulli, um keinen Laut von mir zu geben und meine Atmung etwas zu dämpfen. Er durfte mich nicht hören. Ich zitterte und schwitze am ganzen Körper. Meine Kraft war jetzt am Ende angelangt. Langsam versuchte ich zwischen den Ästen durchzusehen, Finsternis.

Dann hörte ich Schritte. Langsam aber zielstrebig schlich er sich an, wie ein Löwe bei seiner Jagt. Ich hielt meinen Atem an, als er vor meinen Versteck zu stehen kam.

"Game over."

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