1. Kapitel

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Everytime I think about you, I smile, but my heart hurts like hell      -  L.P.F


"Ihr wollt mich auf den Arm nehmen, oder?" Ich grinste meinen Freundinnen Kacey und Megan an. Kacey stupste mir an die Nase und lachte. "Nein wirklich. Ich habe gehört wie Grayson über dich geschwärmt hat. So hübsch und süß. Das hättest du dir echt geben sollen. Und sein Gesicht erst als er mich beim Lauschen ertappte!" Ich musste schmunzeln. Grayson war einer der beliebesten Jungs meiner Schule und ich konnte einfach nicht glauben dass er mich hübsch fand. Das Thema Liebe empfand ich als ziemlich schwierig. Ich war noch nie wirklich verliebt gewesen und hatte auch keine Beziehung gehabt. Meine Freunde fanden es seltsam, mit meinen 19 Jahren. Doch für mich war einfach noch nicht der richtige dabei. Ich nahm mir mein Buch aus dem Spind und schloss ihn ab. "Vielleicht hast du dich auch bloß beim Namen verhört." Megan verdrehte ihre blauen Augen. Sie war wunderschön, blaue Auge, schlank und bei allen beliebt. "Das glaubst du doch selbst nicht. Es gibt bloß eine Harmony auf unserer Schule." Ich lächelte und verabschiedete mich von beiden. Das war genug Liebes-Talk für heute.

Die beiden waren so ziemlich meine einzigen Freunde in der Schule. Es gab zwar hin und wieder einen Wortwechsel mit anderen, aber als Freunde konnte man uns noch lange nicht bezeichnen. Ich kannte Megan und Kacey seit der Grundschule und unsere Freundschaft hielt bis jetzt. Manchmal machte ich mir Gedanken darum, warum ich so wenig Freunde hatte. Und immer wieder blieb ich bei einem Punkt stehen. Ich bin zu schüchtern und sehe nicht gut genug aus. Was konnte sonst ein Grund sein. Doch leider waren die Schüler meiner Schule ziemlich auf Aussehen getrimmt. Läufst du ungeschminkt rum, hast nicht die neuste Kleidung wirst du schon ziemlich runtergestuft. Ziemlich lächerlich.

Ich schnappte mir mein Handy, ein Huawei, worüber sich meine Freunde schon lustig machten. "Jeder hat ein IPhone. Du solltest dir auch eines zulegen" - waren die Worte von Megan. Aber was ist, wenn genau das ich nicht wollte? Eine von vielen sein. Wow jetzt war ich schon so tiefgründig bei der Wahl eines Smartphones. Aber mal ehrlich. Ich schaute den anderen Schülerinnen nach. Jeder hat denselben Style, dieselbe Art von Kleidung. Das wird doch langsam langweilig, so geht man unter.

Ich wählte die Nummer meiner Schwester damit sie mich von der Schule abholte. Ein paar Minuten vergingen bis die Mailbox sich anschaltete. Genervt stöhnte ich auf. Ernsthaft jetzt, Lynn? Es war doch abgemacht dass du mich heute abholst. Wie soll ich jetzt nach Hause kommen? Ich hinterließ er eine nicht wirklich nette Nachricht und machte mich auf den Weg in den Schulhof. Nachdem ich es einige Male nochmal bei ihr versuchte, gab ich auf und setzte mich auf eine Bank. Meine Eltern waren auf der Arbeit und der nächste Bus kam erst in einer Stunde. Der Tag konnte ja nur besser werden.

Ich stütze meinen Kopf in meine Hände und blickte auf den Boden. Was mach ich nur hier. Ich will einfach nur weg. Als ich ein paar schwarze Schuhe vor mir sah, hob ich meinen Kopf und blickte in Graysons Augen. "Hey Harmony." Er lächelte mich an.  "Hi Grayson." Nervös strich ich mir meine Haare hinters Ohr. "Was machst du denn noch hier? Die anderen sind doch schon alle weg." Ich lachte auf. "Dasselbe könnte ich dich auch fragen. Meine Schwester hat mich versetzt, sie sollte mich eigentlich abholen." "Wenn du willst", er grinste jetzt, und ich konnte sein Grübchen sehen. "fahre ich dich nach Hause. Ich habe eh nichts anderes momentan vor." Innerlich freute ich mich riesig, wie ein kleines Kind. Doch äußerlich versuchte ich gechillt zu wirken. "Klar, das wäre schön."

Zusammen mit ihm gingen wir zu seinem Auto. Ich konnte es immer noch nicht fassen. Konnte was an Kaceys Aussage dran sein? Mochte er mich wirklich? Er hielt mir seine Autotür auf und ich setzte mich hin. Ein Gentleman also. Nachdem er sich hingesetzt hatte, startete er den Motor. Während der Fahrt redeten und lachten wir viel. Es war schön mit ihm, aber wirklich wohl fühlte ich mich nicht. Ich fragte mich woher er wusste, wo ich wohnte, doch verwarf den Gedanken wieder als er sich zu mir rüber lehnte. "Ich finde", flüsterte er mir ins Ohr. "Wir sollten das öfters unternehmen." In diesem Moment hoffte ich bloß, dass er mein rot angelaufenes Gesicht nicht sah. Bitte konzentriere dich einfach auf die Straße. Wir hielten vor meinem Haus und verabschiedeten uns mit einer Umarmung. Das war die erste Umarmung mit einem Mann - und sie fühlte sich komisch an. "Danke fürs nach Hause fahren."

Nachdem ich durch Fenster beobachtete wie er weg fuhr, ging ich ins Bad und betrachtete mich. Was war an mir so besonders, dass ihm gefallen könnte? Meine Augen waren zu klein, die Wimpern nicht lang genug. Blaue Augen wären schön gewesen. Doch mir wurden braungrüne mit in die Wiege gelegt. Die Sommersprossen um die Nase herum waren das einzige was ich ansatzweise schön fand. Meine Stupsnase sah kindisch aus, meine Lippen zu dünn. Mein Blick wanderte zu den Bürsten. Ich musste lachen und strich mir durch meinen Kurzhaarschnitt. Die brauchten nicht gebürstet zu werden. Wie nannte Megan meine Haarfarbe? Kackbraun mit blonden Akzenten. Ich lächelte mich im Spiegel an und ein Grübchen an der rechten Seite kam zum Vorschein.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 31, 2019 ⏰

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