Kapitel 19

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Nachdem ich mich, für mich ansprechende Kurse, eingetragen hatte, wurde ich von unserem Direktor abgefangen, der Kyle im Schlepptau hatte.
"Ah, Mrs. Thompson! Endlich haben wir dich gefunden. Ich wollte mich noch einmal mit ihnen beiden unterhalten. Morgen wird, wie sie ja wahrscheinlich schon wissen, der Test auf die Magie stattfinden. Weil ihr Zwillinge seid und ihr eure Magie schon freigesetzt habt, werdet ihr ein hinzugefügtes Training bekommen, an dem auch andere besondere Magiebegabte teilnehmen werden."
"Aber sie sagten doch gerade, dass Stella und ich schon unsere Magie freigesetzt hätten, müssen wir dann noch an dem Test auf Fähigkeiten absolvieren?", meldete sich nun auch Kyle zu Wort.
"Das ist richtig, Mr. Thompson. In eurer Familie ist es aber so gehandhabt, wie wir in den letzten Jahren in Erfahrung bringen konnten, dass ihr dieses Sternenbild auf eurer Hand und in Teilen auch die Fähigkeit  eurer Mutter geerbt habt. Diese Fähigkeit könnt ihr am stärksten gemeinsam hervorrufen. Jedoch gehen wir davon aus, dass das nur ein Teil von euch ist und ihr noch eine weitere Fähigkeit habt.", erklärte er uns."Wir werden hoffen, dass die andere Fähigkeit sich zeigen wird im Test. Wenn nicht, werden andere Maßnahmen ergriffen, und zwar, so erbarmungslos das auch klingen mag, in Form von dem besagten euch schon zugerechneten Training plus härtere Einheiten."
Etwas bestürzt verabschiedeten wir uns dankend von ihm.
"Das hört sich ja alles ziemlich krass an. Aber keinen Grund zur Sorge, kleine Schwester. Jetzt machen wir uns erst einmal noch eine schöne Zeit.", beruhigte Kyle mich und legte beschützend einen Arm um mich.
Wir feierten noch ausgelassen, bis wir uns um Mitternacht zurückzogen und uns nach einem anstrengendem Tag "Gute Nacht" sagten.
Und ich in einen traumlosen Schlaf fiel.

Jäh wurde ich aufgeweckt, als jemand laut gegen meine Tür hämmerte.
Mit müden Bewegungen schleppte ich mich aus meinem wohlig warmen Bett und drehte mich mit einem letzten sehnsüchtigen Blick von meinem Schlafplatz weg und schloss die verriegelte Tür auf.
Vor ihr stand, wie auch nicht anders zu erwarten, mein anscheinend total bekloppter Zwillingsbruder.
Er setzte gerade zur Erklärung an,  als ich ihm das Wort abschnitt.
"Sag mal, weißt du eigentlich wie viel Uhr wir haben? 2:00 Uhr, falls du es noch nicht bemerkt haben solltest. Also was um Himmels Willen hast du hier zu suchen?"
Amüsiert hörte er mir zu, bis er sich an mir vorbeidrängte und sich in nur  Boxershorts bekleidet in mein Bett legte.
"Weiß nicht, ich dachte, dass du bestimmt nicht schlafen könntest wegen den ganzen Sachen, die heute passiert sind und so. Also habe ich gedacht, ich komme vorbei und helfe dir beim Einschlafen."
Zerknirscht schaute er mich an und da verstand ich, dass das nur ein Hilfeschrei seinerseits war und er zu mir gekommen war, weil er sich vermutlich in meiner Anwesenheit besser zur Ruhe legen konnte. Lächelnd legte ich mich zu ihm und wartete bis ich seine ruhigen Atemzüge vernahm, ehe mich ebenfalls der Schlaf übermannte.

Ich bin Licht und SchattenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt