Geständnisse

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In der Nacht war es draußen wirklich kühler, als unter der dem Unterschlupf. Ich saß am Lagerfeuer meine Kopfschmerzen waren leider noch nicht weg, nachdem Ganzen werde ich hundertprozentig zum Arzt gehen. „Sag mal Charly. Woher kannst du Feuer machen?",entgeistert starrte ich Jo an. Das war das erstmal das er mich bei meinen Namen genannt hatte. Ohne Beleidigung. Ohne einen spöttischen Unterton. „Was?" „Nichts. Mein Papa hat es mir beigebracht." Ich sah wieder zum Feuer. Das war doch schon komisch mit Jo hier zu sitzen. Denn größten Idioten aus der Klasse.

„Wieso bist du zurückgekommen?" Die Frage lag mir schon die ganze zeit auf der Zunge.

„Ich hab mich verlaufen und Jonas ist doch Pfadfinder und weiß doch wie das hier so läuft...", gab er kleinlaut zu. Ihm war das ganze bestimmt peinlich.

„Pfadfinder sind doch nicht so schwul oder?", belustigt grinste ich ihn an. Jo saß wie ein fünf jähriger bockig mit dem Rücken zu mir gedreht.

Jetzt musste ich richtig lachen. Allerdings wurden dadurch meine Kopfschmerzen mehr als verstärkt. Es tat höllisch weh. „Au! Verdammt!", fluchte ich.

„Dein Kopf?" Jo hatte sich wieder zu mir gedreht. „Ja." Gab ich unter Schmerzverzerrter Stimme zu. „Darf ich mal sehen." Es war mehr eine Aufforderung als eine Frage. Denn schon tastete er an meinen Kopf herum. Als er auf der rechten Seite meines Hinterkopfes drückte, dachte ich ein Holzpflock würde hin durch gedrückt werden. „AUA!" schrie ich. Murmelnd drehte sich Jonas, der schon schlief, um und schlief weiter.

Wütend starrte ich Jo an.

„Du hast dir eine Hirntrauma 1a hinzugezogen." Bitte was?!

„Eine Gehirnerschütterung.", erklärte er mir geduldig. Ich musste ihn wie ein Auto anstarren, da er mit den Augen genervt rollte.

„Mein Vater hat eine Arztpraxis.", gab er zu. Das glaub ich jetzt nicht. Jo hat doch eine Gehirnkapazität einer Fliege. Dachte ich...

„Aber .... Warum hast du so schlechte Noten?", fragte ich direkt.

Er lachte auf, nicht belustigt sondern eher wie in schlechten Erinnerungen schwelgend. „Mein Vater hat er immer auf gute Noten bestanden und nach der sechsten hab ich den Druck nicht mehr standgehalten, ab da an hab ich mich immer mit ihm gestritten. Das hättest du nicht gedacht oder?", niedergeschlagen sah er in das Feuer.

„Ehrlich gesagt nein. Aber warum machst du dich so schlecht? Und verhältst dich wie ein Idiot?" Fragen über Fragen. Dachte immer Jo währe aus irgendeiner zerröteten Familie. Aber wie man sich täuschen kann.

„Ich weiß es nicht."

Eine weitere Stille kehrte ein. Jeder hing seinen Gedanken nach. Irgendwie war Jo ja ganz nett, wenn seine seltsamen Freunde nicht dabei sind. Vielleicht war doch nicht so übel wie ich die Jahre dachte. Ich schaute vorsichtig zu ihm rüber.

Jo sah direkt ins Feuer. Es schien als würde er über etwas nachdenken.

"Als ich klein war." begann er aufeinmal zuerzählen ohne mich anzusehen. "Hat mein Vater mich immer mit in die Praxis genommen. Meine Mutter war meistens auf Geschäftsreisen im Ausland. Er brachte mir alles bei, damit ich seine Praxis eines Tages übernehme. Aber ich interessiere mich nicht dafür, aber aber..." er sah weg. Ich blieb geduldig neben ihn sitzen. Allerdings redete er nicht weiter. Langsam wurde ich ungeduldig.

"Mensch Jo,  jetzt sag schon. Ich bin keiner deiner Kumpels und selbst wenn ich es verraten würde, würde mir keiner Glauben." forderte ich ihn schrof auf weiter zu sprechen. Ein belustiges Aufschnaupen von Jo war zu hören. "Seit wann so interessiert an mir?" schief grinsend sah er mich an. Jetzt war ich bockig. "Dann halt nicht. Du bist und bleibst ein Idiot. Nacht" mit diesen Worten legte auch mich schlafen. Und ich dachte Jo wäre nett. Was für ein Reinfall.


Hinter der FassadeWhere stories live. Discover now