Keine Sekunde später riss mich Sam aus meinen Gedanken. "Du wirst nicht glauben was ich gerade gelesen habe..."
Ich sah sie verwirrt an und sie richtete den Bildschirm ihres Handys zu mir. Sofort erschien ein Lächeln auf meinem Gesicht, als ich sah, dass es sich um die Schlagzeilen der britischen Boulevardzeitung "The Sun" handelte.
"Wo ist One Direction?"
"Machen sie doch einen Rückzieher"
"One Direction: Kurz vor dem Abbruch"
"Wird sich One Direction nun auflösen?"Ich schüttelte verzweifelt meinen Kopf. Nur weil sich die Jungs seit der Ankündigung des Comebacks nicht mehr hatten Blicken lassen, hiess das nicht automatisch, dass sie einen Rückzieher machten! Vielleicht waren sie irgendwo an einem Strand und genossen noch einige Tage zusammen, bevor sie richtig durchstarteten. Die Jungs hatten sich einige Monate eine Pause gegönnt und jetzt kamen sie wieder voller Power zurück. One Direction war ja noch jung.
Langsam stand Sam vom Tisch auf und sah mich fragend an. "Willst du jetzt mit mir in die Stadt kommen oder nicht?" Ich nickte und stand vom Tisch auf. Wieviel Geld wollte ich eigentlich mitnehmen? Die eigentliche Shoppingtour war erst in den kommenden Tagen geplant und ich wollte jetzt nicht schon das ganze Geld ausgeben. Ich sah in mein Portmonee und nahm die ganzen Euroscheine heraus. Ich liess den grössten Teil davon auf dem Tisch liegen und steckte zwanzig Euro zurück. So hatte ich gar nicht erst die Chance etwas Teures zu kaufen. "Kommst du jetzt oder willst du noch ewig in deine Tasche starren?", fragte mich Sam etwas genervt und ging schon einmal aus dem Zimmer raus. Ich suchte noch kurz mein Handy und den Zimmerschlüssel, danach rannte ich zu der ungeduldigen Stiefschwester in den Flur. "Warum in aller Welt hast du es so eilig?" Sie deutete auf die Uhr an ihrem Handgelenk und sagte irgendetwas von Bus und nicht verpassen. Sie rannte jedenfalls los als sie die Zeit erblickte und ich (natürlich komplett sportlich und rann begeistert -bitte Ironie beachten) rannte hinterher. Wir schafften es noch knapp auf den Bus, der vor dem Hotel wartete und fuhren danach in Richtung Stadt.
***
Gelangweilt starrte ich die Uhr in dem Bademodegeschäft an. Ich sass auf einem grossen, grauen Sessel und immer wieder flitzte Sam an mir vorbei. Der Stapel mit den Badekleider neben mir, wurde immer wie grösser und meine Geduld immer wie kleiner. Wir waren nun schon seit geschlagenen dreieinhalb Stunden im gleichen Geschäft und suchten nach schönen Bikinis. Ich hatte meine drei gefunden. Nach zehn Minuten. Sam auch. Nur gab sie sich mit den drei nicht zufrieden, denn mittlerweile waren es schon etwa zwanzig.
Klar, ihr Vater- der neu verheiratete Mann meiner Mutter, der, der von mir erwartete ihn «Vater» zu nennen, es aber nicht war- er hatte viel Geld. Aber trotzdem musste man ja nicht alles ausgeben. Auch wenn man viel hatte, musste man sich nicht alles kaufen, denn so würde man ja ohnehin unglücklich werden. Früher oder später jedenfalls... Ich hatte meinen leiblichen Vater nie gekannt, nicht einmal seinen Namen. Meine Mutter hatte mir nie irgendetwas über ihn erzählt. Sie war der Meinung, dass man die Vergangenheit ruhen lassen sollte und sich auf das jetzige konzentrieren solle. Bis ich zwölf war, waren ich und meine Mutter alleine. Dann, vor sieben Jahren, war plötzlich dieser Robert mit seiner Tochter vor der Haustür und sagte mir, dass er nun mein neuer Vater sei. Meine Mutter und ich zogen dann innerhalb von zwei Wochen bei den Hardings ein und nach drei Wochen war die Hochzeit. Damals war ich ziemlich überrumpelt, denn sie hatte vorher nie ein Wort darüber verloren. Ich hatte zwar nichts gegen Robert, aber wir waren nicht unbedingt beste Freunde. Er hatte mir gegenüber ziemlich strenge Regeln und da meine Mutter immer noch auf Wolke 7 war, stimmte sie ihm fast immer zu.
"Avery! Hörst du mir überhaupt zu?" Verwirrt starrte ich Sam an, die mit zwei Bikinis vor meiner Nase herumwedelte. Ich schüttelte meinen Kopf und sah sie fragend an. "Welcher ist besser? Grün oder Blau?"
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Trust Issues » L.T.
FanfictionAvery wollte eigentlich nur den ganzen Problemen aus dem Weg gehen, als sie plötzlich auf One Direction trifft. Ihr Leben wird dadurch nicht einfacher, sondern ums tausendfache schwieriger. Sie beginnt nicht nur endlich ihrem Herzen zu folgen, sonde...