Ich hatte etwas Angst, dass One Direction mich vergessen würden sobald ich weg war. Ich wünschte mir doch sosehr, dass diese Freundschaft halten würde, denn wir kamen wirklich gut miteinander aus...
Mitten in der Nacht wurde ich unsanft aufgeweckt. Mit voller Lautstärke trällerte mein Handy los und liess mich um Mitternacht "No Control" hören. Obwohl ich mein Handy anschrie, es solle endlich schweigen, trällerte es fröhlich weiter und ging zu Refrain über. Wütend nahm ich mein Handy in die Hand und schaltete den Wecker, den ich ganz sicher nicht gestellt hatte, aus. "Was war das?", fragte Sam verschlafen. "Der Wecker" Ich sah wie sich Sam auf die andere Seite drehte und weiterschlief. Ich tat es ihr gleich.
Am Morgen darauf wachte ich auf. Ich wäre am liebsten weitergeschlafen, doch ich konnte einfach nicht. Ich warf ein Blick auf die Uhr und runzelte die Stirn als ich sah, dass es erst halb sieben war. Es war draussen noch dunkel, noch nicht einmal die Sonne war aufgegangen. Ich sass auf meinem Bett und starrte auf den dunklen Ozean, den ich von hier sehen konnte. Langsam stand ich auf, zog eine schwarze Trainerhose und ein T-Shirt an. Schnell holte ich noch die weissen Adidas, dann schnappte ich mein Handy und ging ganz leise aus dem Zimmer heraus. Ich entschied mich heute einmal für die Treppe und nahm Stufe um Stufe in Angriff. Ich ging aus dem Hotel hinaus, an den Wächtern vorbei und steuerte die Strasse, die nach ganz oben führte, an. Ich wollte an den Ort gehen wo ich schon vor einigen Tagen gewesen war. Langsam lief ich der Strasse entlang und sah mich etwas um. Ich begann rückwärts zu laufen, damit ich auf den Ozean blicken konnte. Plötzlich stiess ich mit dem Rücken gegen etwas und fiel beinahe um. Sofort drehte ich mich um und sah, dass ich in eine Person hineingelaufen war. Wow, peinlicher konnte es ja nicht werden! Rückwärts einen Berg hinauflaufen und dann noch in jemanden hinein knallen. "Sorry, es tut mir so-" Ich traute meinen Augen nicht recht. "Louis?" Er war genauso überrasche wie ich und starrte mich einige Sekunden an, bevor er leise begann zu lachen. "Was machst du so früh hier?" Ich wurde etwas rot und war froh, dass es noch recht dunkel war und man meine Gesichtsfarbe nicht sehen konnte. «Ich konnte nicht mehr schlafen und dachte ich gehe mir den Sonnenaufgang ansehen» Louis hatte anscheinend die gleiche Idee gehabt wie ich und so gingen wir gemeinsam den Berg hinauf. Naja, es war eher ein Hügel...
Als wir oben ankamen standen wir erst einmal sprachlos da. Man konnte die Sonne schon etwas sehen. Sie erleuchtete den ganzen Ozean und liess das Wasser gold schimmern. Ich nahm mein Handy hervor und machte ein kurzes Bild davon. Als ich einige gemacht hatte, nahm mir Louis das Handy aus der Hand und drehte mich um, so dass ich mit dem Rücken zur Sonne war. Er stellte sich neben mich und schaltete auf den Selfie Modus. Ich fühlte seinen Arm an meiner Schulter und sah ihm dabei zu, wie er den Auslöser drückte. Wir lächelten beide in die Kamera und sahen uns die Fotos an um zu sehen ob sie gut gekommen waren. Im Hintergrund konnte man gut den Ozean erkennen. Innerlich bereute ich, dass ich nicht eine Jacke mitgenommen hatte, denn es war nicht sehr warm und ich hatte nur ein T-Shirt an. Dummes Ich! Louis schien bemerkt zu haben, dass ich etwas kalt hatte und zog seinen grünen Adidas Pullover aus. Er streckte ihn mir hin und ich sah ihn dankend an. Nun war er derjenige mit dem T-Shirt.
Wir standen eine Weile einfach so da und genossen den Anblick des Ozeans. Als die Sonne schon etwas weiter oben am Himmel stand, entschieden wir, dass wir wieder zurück ins Hotel gehen würden. Unser Weg führte wieder an dem Café vorbei, indem ich das letzte Mal auch gewesen war. "Louis, hast du Hunger?" Er nickte und sah mich fragend an. Ich deutete auf das Café auf der anderen Strassenseite. "Ich lade dich ein" Er lächelte und folgte mir über die Strasse. Ich öffnete die dunkle Tür und musste mich noch einmal nach Louis umdrehen. Er hatte anscheinend die zweite Stufe nicht richtig erwischt und torkelte zurück auf die Strasse. Kurz lachte ich auf und wartete bis er wieder bei mir war. Wir lasen uns durch die Speisekarte und kauften etwas zu trinken und je ein Croissant. Es gab noch einen freien Tisch am Fenster und wir setzten uns dort hin. Ich hatte einige Argumente gebraucht, dass Louis nicht für mich bezahlte, denn ich heute wollte ich. Eine Ewigkeit sprachen wir über alles mögliche. Über Musik, Orte, die wir noch sehen wollten und was wir an London liebten. Die Ewigkeit dauerte etwa bis halb Elf, dann entschieden wir uns zurück zu gehen und den Platz anderen Menschen frei zu lassen.
Zurück im Hotel empfing mich Sam nicht ganz so glücklich. "Wo warst du? Ich habe die tausendmal probiert zu erreichen und du bist einfach nicht rangegangen!" Ich entschuldigte mich und erklärte ihr, dass mein Handy keinen Akku mehr hatte. Sie nickte nur leicht und setzte sich an den Tisch. Etwas mürrisch biss sie von ihrem Brötchen ab und starrte ins Leere. "Ist irgendetwas?", fragte ich sie vorsichtig. Laut seufzte sie und schüttelte den Kopf. "Mein Vater hat gesagt, dass wir meine Tante besuchen würden. Sie lebt in irgendeinem Kaff in Newsvilling und wir gehen für ZWEI GANZE TAGE zu ihr! Ich meine, ich habe sie wirklich gerne und ich sehe sie auch gerne, aber ich wollte hier noch so viel machen" Ich verliess das Zimmer und klopfte bei meiner Mutter und Robert an. "Herein!" Schnell öffnete ich die Tür und lief beinahe in meine Mutter hinein. "Mom ich-" "Nein du musst nicht mitkommen" Etwas überrasch von dem was sie gerade gesagt hatte, trat ich einen Schritt zurück. Robert kam in den Raum und lächelte mich etwas an. "Wir wissen, dass du dich aus dem heraushalten willst und das akzeptieren wir" Nun war ich noch verwirrter. Warum ging etwas so wie ich es wollte? Das war sonst nicht so... "Ausserdem sind nur Familienmitglieder bei der Hochzeit meines Bruders eingeladen", fügte Robert hinzu, als meine Mutter aus dem Raum war. Ich liess meinen Kiefer nach unten fallen und starrte ihn an. Klar, wir waren nicht die besten Freunde, aber ich hatte nicht gewusst, dass er so tickte... Aber das war mir eigentlich egal, denn er war nicht mein Vater!
***
"Avery, kommst du an den Strand bevor wir gehen?" Ich sah Sam an und nickte. Ich zog das neue Badezeug an und packte die Badetasche. Meine Mutter, Robert und Sam würden das Palm Hotel etwa um halb vier verlassen. Das hiess für mich ganze zwei Tage allein, machen was ich will und niemand der mir etwas verbieten würde. Das dachte ich jedenfalls...
Kapitel fünf! Schön, dass ihr immer noch hier seid! Wie gefällt es euch bis jetzt? Und was mögt ihr an One Direction am meisten? Ich will euch etwas kennenlernen :) Danke für euren ganzen Support!
Song of the day:
» Consequences – Camila Cabello
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Trust Issues » L.T.
FanfictionAvery wollte eigentlich nur den ganzen Problemen aus dem Weg gehen, als sie plötzlich auf One Direction trifft. Ihr Leben wird dadurch nicht einfacher, sondern ums tausendfache schwieriger. Sie beginnt nicht nur endlich ihrem Herzen zu folgen, sonde...