Heimkommen

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Ich steuerte den Hilux durch die, um diese Zeit eigentlich ruhigen, Straßen der Stadt.
Da ich wie immer stille Seiten- und Nebenstraßen benutzte kam ich ziemlich schnell und gut voran, aber es schienen diese Nacht unglaublich viele Besoffene unterwegs zu sein.
Überall taumelten und torkelten Gestalten durch die Gegend und mehr als einmal hätte nicht viel gefehlt und ich hätte einen dieser Idioten überfahren.
Aber wie auch immer, nach einer halben Stunde war ich endlich zu Hause angekommen.
Sogar in der ruhigen Seitenstraße in der ich wohnte taumelten welche durch die Gegend.
Wegen der vielen Besoffenen, die heute Nacht offenbar unterwegs waren, beschloss ich das Auto lieber nicht auf der Straße zu parken.
Ich fuhr auf den Bürgersteig, stieg aus und öffnete das große Hoftor.
Als ich in den Wagen stieg und in die schmale Einfahrt rangierte, torkelten drei der komischen Vögel auf mich zu.
Bevor sie heran waren ließ ich die schweren Torflügel zufallen und schloss ab.
Mich mit solchen Idioten abzugeben hatte ich nach dem Abend sicher keinen Bock mehr.
Schnell stieg ich hoch in die zweite Etage und öffnete die Tür zu meiner kleinen Wohnung.
Da ich mittlerweile ziemlich müde war verzichtete ich darauf noch mal den Fernseher anzuschalten und wie sonst noch etwas Nachrichten zu sehen.
Ich stellte mir noch ein Bier auf den Nachttisch, legte eine CD ein und war nach ein paar Schlucken auch schon eingeschlafen.
Wach wurde ich irgendwann durch lautes Geschrei auf der Straße und das Geheul einer Autoalarmanlage.
Leicht angepisst sah ich aus dem Fenster und war im nächsten Moment hellwach.
Auf der Motorhaube des lärmenden Autos lag ein kreischender Mann, dem ein anderer Kerl mit den Zähnen Fleischfetzen aus dem Hals und Gesicht riss.
Bevor ich in irgendeiner Form reagieren konnte erstarb das Schreien in einem Gurgeln, als dem armen Kerl von dem Wahnsinnigen die Halsschlagader herausgefetzt wurde.
Und trotzdem riss und biss der andere noch immer an ihm herum.
Ich rannte zum Telefon um die Polizei zu rufen, doch im Gegensatz zum gestrigen Abend bekam ich diesmal überhaupt keine Verbindung.
Resigniert ging ich zurück zum Fenster.
Das Opfer des Wahnsinnigen war von der blutverschmierten Motorhaube gerutscht und lag neben dem Auto.
Plötzlich bewegte er sich und begann zu kriechen und sich aufzurappeln.
„Brauchen Sie Hilfe?" rief ich hinunter.
„Warten Sie, ich komme runter!"
Der Verletzte schaute zu mir hoch, streckte die Arme nach mir aus und gab ein Stöhnen von sich, wie ich es letzte Nacht von dem Typen gehört hatte, der in meiner Tankstelle verreckt war.
Ich wich vom Fenster zurück und setzte mich an den Küchentisch.
Irgendwas stimmte hier echt nicht.
Gegen meine Gewohnheit schenkte ich mir, trotz der für mich eigentlich frühen Stunde, einen Bourbon ein und trank ein paar Schlucke.
Nach 10 Minuten stand mein Entschluss fest, ich würde mich vorsichtig im Haus und im Hinterhof umsehen und versuchen einen Blick auf die Straße zu werfen.
Im Flur nahm ich meinen Säbel und das große Bowiemesser von der Wand, die dort schon seit Jahren dekorativ vor sich hin staubten.
Vorsichtig öffnete ich die Tür und schaute in den Hausflur.
Hinter der Tür der Nachbarwohnung klang ein Stöhnen, ansonsten war es im Haus ruhig.
Vorsichtig ging ich die Stufen hinunter, als ich in der Etage über mir etwas hörte.
Das Messer stoßbereit erhoben rannte ich mit großen Sätzen die Treppe hinauf und stand plötzlich vor der Studentin, die in der Wohnung über mir wohnte.
Eine fürchterlich nervige Person, die zu den unmöglichsten Zeiten staubsaugen,Party feiern oder herumtrampeln musste und dann die dümmsten Erklärungen hatte, warum das so sein müsste.
Und ausgerechnet die stand jetzt,erschrocken kreischend, vor mir.
„Beruhigen Sie sich Frau Kehlmann! Ich bin es nur, ich hab Geräusche gehört und wollte nachschauen was es ist. Alles ok, ich bin schon wieder weg."
Damit drehte ich mich um und wollte die Treppe hinunter steigen, als sie mich am Arm packte und hysterisch auf mich einlaberte.
„Wir müssen sofort hier weg! Ich muss nach Hannover, ich hab ihr Auto unten gesehen und mein Koffer ist schon fertig, wir müssen sofort los und....!"
„Stopp!" rief ich „Frau Kehlmann, es gibt kein ,wir', ich hab nicht vor nach Hannover zu fahren und auch nicht irgendetwas mit Ihnen zusammen zu machen. Ich will erst einmal herausfinden was hier passiert und dann entscheiden was ich als nächstes machen werde. Aber Sie sind in dieser Planung nicht vorgesehen.
Ist ja nicht so, das wir uns übermäßig gut verstanden hätten, also wüsste ich auch nicht, warum wir plötzlich irgendwas gemeinsam zu planen hätten."
Damit machte ich mich los und stieg die Stufen hinunter und ging zurück in meine Wohnung.
Ich hörte sie noch eine Weile vor der Tür zetern und klopfen, aber ich beschloss es zu ignorieren, schenkte mir noch ein Glas ein und sah aus dem Fenster.
Die taumelnden Gestalten hatten sich ans Ende der Straße verzogen und vor dem Haus war gerade niemand zu sehen, da öffnete sich die Haustür und die dumme Pute stürzte sich mit einem Küchenmesser in der Hand auf einen VW Amarok, der auf der anderen Straßenseite parkte.
Als sie den ersten Reifen zerstochen hatte sah sie mich am Fenster und begann zu kreischen „wenn du mich nicht fahren willst, dann fährst du eben überhaupt nicht mehr! Viel Spaß mit den Plattfüßen!" und stach das Messer in den nächsten Reifen.
Ich hob mein Glas und sagte: „Ich würde vorschlagen etwas leiser zu sein." Dabei deutete ich in die Richtung der aufmerksam gewordenen Gestalten.
„Ist übrigens gar nicht mein Auto" grinste ich und wollte gerade das Fenster schließen, als ich den Kerl sah, der von dem anderen Typen gebissen wurde und dann wieder aufgestanden war.
„Achtung, links!" brüllte ich, als der Typ auf sie zustolperte, doch sie zerrte weiter an ihrem Messer und lachte hysterisch.
Jedenfalls so lang, bis sich die Zähne des Kerls in ihr Ohr gruben und es ihr vom Kopf rissen.
Scheisse, ich konnte die Tussi nie leiden, aber zuzusehen, wie sie von einem Wahnsinnigen regelrecht zerfleischt wurde - das war echt ein Stück Zuviel des guten.
Ich stürzte die Stufen hinunter und riss die Haustür auf.
Ihr Gesicht war inzwischen nur noch eine blutige Maske, trotzdem trat ich den Kerl mit einem wuchtigen Tritt von ihr herunter.
Es dauerte nur wenige Augenblicke, da hatte er sich wieder aufgerappelt und stolperte mit ausgestreckten Armen stöhnend auf mich zu.
Ich hatte jetzt entgültig die Schnauze voll.
Offenbar war die ganze Welt wahnsinnig geworden.
Mit einem kräftigen Schlag, in den ich meine ganze Kraft legte, schlug ich ihm mit dem Säbel die Rübe von den Schultern.
Und während der abgeschlagene Kopf zähneschnappend über den Bürgersteig rollte, stieß ich der ehemaligen Studentin, die sich gerade stöhnend in meine Richtung bewegte, das schwere Bowiemesser in die Schläfe.

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So, das wäre dann das zweite Kapitel.
So langsam nimmt die Story jetzt Fahrt auf (nachdem die Hauptperson gecheckt hat, das die normale Art die Dinge zu regeln nicht mehr funktioniert)
Hoffe es gefällt.

Bis bald
Euer Konföderierter1861

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 27, 2019 ⏰

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