Der Schnee sickerte laut unter meinen Stiefeln ein, zog sich in den Stoff dieser und machte mir den Weg schwerer, als er eh schon war. Meine Hände froren und ich hauchte mehrmals auf diese, gab jedoch nach und kuschelte mich einfach in meinen braunen Umhang. Es war verdammt kalt hier draußen und ich hielt es kaum aus. Aber trotz der Kälte hingen meine Gedanken nur an einem: Tyklopes.
Schnell presste ich meine Augen zusammen, aufgrund der Flocken, die mir ins Gesicht peitschten oder den Tränen, die mir in die Augen stiegen.Wieso, wusste ich selbst nicht genau. Ich wusste nur zwei Dinge:
Ich hatte keinen blassen Schimmer, was ich nun tun sollte.
Und ein tiefes Loch würde für immer in meinem Herzen verbleiben.Seufzend starrte ich aus dem Fenster, verharrte auf einzelnen Bäumen und folgte ihnen mit meinen Augen, bis sie nicht mehr zu sehen waren. "Alles gut, Tyklo?", fragte mein Vater und fuhr eine Kurve, weswegen es mich leicht zur Seite drückte und ich mich an den ledernen Sitz, dessen Haut sich an mich schmiegte, festkrallte. "Klar." "Bist du aufgeregt?" Diese fröhliche Tonlage meines Vaters brachte mich leicht zum Lächeln, was er durch den Spiegel sofort bemerkte.
"Natürlich. Ich werde endlich meine Ausbildung zum Vampirjäger anfangen. Ich kann endlich in deine Fußstapfen treten", erwiderte ich, während wir in ein kleines Dorf einfuhren. Es bestand aus einfachen Fachwerkhäusern wie die in unserem Dorf und auch der einfache Boden, der das ganze Auto zum Scheppern brachte, ähnelte unserem stark. Bei dem Gedanken an meine Heimat schmerzte mein Herz ein wenig.
Denn ich musste nur in das Internat, um den gesamten Schmerz meiner Heimat zu vergessen. Meine Mutter lag todkrank im Koma Zuhause auf meinem Bett. Diese Erinnerung jagte mir Tränen in die Augen, die ich schnell wegblinzelte, bevor mein Vater sie entdeckte. Zu spät. "Denk nicht an sie. Nicht jetzt", hauchte er und fuhr weiter durch die Stadt, die in die Dunkelheit der Nacht getaucht worden war.
'Die Dunkelheit der Nacht', wiederholte sich immer wieder in meinem Kopf, wodurch ich vor Zorn meine Hände zu Fäusten ballte. Nur den Kreaturen der Nacht wegen, die in deren Dunkelheit aktiv waren, lag meine Mutter im Spalt zwischen Leben und Tod und konnte nicht mehr die sein, die sie einmal gewesen war. Doch eines Tages, ob sie überleben würde oder nicht, würde ich sie rächen. Allen Biestern, die mir über den Weg liefen, den Gar ausma-...
"Beruhige dich", murrte der Schwarzhaarige und hielt mit seinem Wagen vor einem Gebäude, schön und gut erhalten, an. Die Zäune ragten hoch in die Luft und Wachen, deren Speere spitz wie eine Nadel waren, standen aufgereiht vor und hinter den Zäunen, um diese mit ihrem Leben zu beschützen. Ich schluckte den dicken Kloß, der sich in dieser Zeit in meiner Kehle gebildet hatte, runter.
"Wow.. Wie ein Hochsicherheitsgefängnis...", murmelte ich, legte meine schwitzende Hand an den Griff der Tür und drückte diesen herunter, um auszusteigen.
"Natürlich wie ein Hochsicherheitsgefängnis. Darin werden Vampirjäger gezüchtet. Die Einzigen, die ihre Stadt vor den Biestern beschützen kann", erklärte mein Vater, obwohl ich relativ leise gesprochen hatte und nahm mein Gepäck aus dem Kofferraum.
"Das ist trotzdem... gruselig", murmelte ich und klappte den Kofferraum laut und knallend zu. "'Tschuldigung!" "Passt schon! Jetzt geh und werde der Beste!", rief er mir zu und ich konnte sein Grinsen förmlich hören. Tapferen Schrittes ging ich zum Tor, baute mich mit meiner vollen Größe vor dem Wächter auf und war trotzdem noch kleiner. "Was willst du?", knurrte der Wächter und aus seiner Mimik deutete ich, dass er heute nicht gut zu sprechen war. Mein Vater saß hinten im Auto und schaute in meine Richtung, denn ich konnte seine prüfenden Blicken in meinen Rücken spüren.
"Mein Name ist Tyklopes Amerus. Ich bin hier auf diesem Internat angemeldet", stellte ich mich vor, doch konnte mir ein nervöses Schlucken nicht verkneifen. Mit hochgezogener Augenbraue musterte mich der Mann, bevor er die große Eisentür, vor der er zuvor gestanden hatte, freigab, sodass ich eintreten konnte.
Ein wenig verwirrt tat ich das, während ich bemerkte, dass die restlichen Wächter sich zu nickten.
Schon hörte ich, wie mein Vater weiterfuhr. Er war sich sicher, dass ich ab nun gut aufgehoben war, doch ich selber war mir überhaupt nicht sicher. Der Kies knarzte laut unter meinen Schuhen, was mich unwohl fielen ließ, da ich alle Blicke auf mich zog. Nervös schaute ich mich auf dem großen, grünen Hof um und zog die frische Luft und den zarten Geruch der weißen Rosen, die reihenweise vor dem Eingang platziert waren, ein. Als ich dort ankam, schnappte ich mir kurz eine Rose, stopfte sie vorsichtig in meine Jackentasche und lief weiter. Ich hoffte, dass niemand was mitbekam, drehte mich um und sah die fragenden Blicke der Wachen, weswegen ich sofort weiter ging.
Nachdem ich über den langen Kiesweg zum Eingang gelaufen war, blieb ich an diesem stehen, während ich immer unsicherer wurde.
Nie wurde mir gesagt, wo ich mich bei meiner Anreise hätte melden sollen.
Unschlüssig klopfte ich an einer der Holztüren, welche bei genauerem hinsehen zu glitzern schienen, als plötzlich die Türen geöffnet wurden und sich mein Blick mit der einer älteren Frau traf.
"Oh, du bist bestimmt Tyklopes Amerus, richtig?", fragte sie mich freundlich und trug das liebenswürdigste und breiteste Lächeln, das ich je gesehen habe. "Ja, richtig", bejahte ich, zupfte an meinem Shirt herum und fügte hinzu, "man hat mich an Zimmer 576 angemeldet." "Schön, dass du das weißt!" Lächelnd lehnte sie sich an die Tür und reichte mir die Hand, die ich zögerlich annahm. "Ich bin Frau Gutirla und werde dich jetzt in dein Zimmer zu deinem Kollegen führen", erklärte sie mir, zog mich herein und schloss die Tür. Begeistert schaute ich mir die großen Bilder an den Wänden an und eines hielt mich fest: Wie ein Mensch einen Vampiren erstach. "Hehe", lachte Frau Gutirla beschämt, "die Bilder habe ich gemalt, lass dich nicht von denen ablenken."
"Sie können gut malen", meinte ich, bevor wir den Eingangsbereich verließen, indem wir durch eine weitere Tür eine Art Glasgang in den hinteren Teil des Gebäudetraktes liefen.
"Eh... Danke", lachte sie und wurde rot, weswegen sie automatisch nach vorne sah. "Dein Zimmer", meinte sie und wir blieben vor einer einfachen Holztür stehen. Kurz schaute ich nach hinten zu den Fenstern und konnte Bruchteile einer Mensa oder etwas ähnlichen erkennen. Die Stühle waren in verschiedensten Farben, nur die Tische waren in weiß gehalten. Als ich Frau Gutirlas Klopfen hörte, sah ich wieder nach vorne, um nicht schon bei der ersten Begegnung unhöflich zu sein. "Ich lass euch mal alleine", flüsterte Gutirla und ich hörte ihre Absätze durch den Gang hallen. Die knarzende Tür wurde geöffnet und mir blickte ein schwarzer, müder Schopf entgegen. "Was ist, Matt?", grummelte der Schwarze und rieb sich die Augen. Ich lief rot an, denn der Junge vor mir hatte nur eine dunkle Boxershorts an.
"Ich bin nicht Matt. Ich bin Tyklopes", stellte ich mich vor und hielt ihm eine zittrige Hand entgegen. "Und was machst du hier... 'Tyklopes'?", fragte der Schwarzhaarige, und schien meine Hand zu ignorieren oder vor Schlaftrunkenheit zu übersehen. "Ich bin nun auch auf diesem Internat und mir wurde gesagt, dies wäre nun mein Zimmer", erklärte ich, worauf sich der Junge vor mir nur am Kopf kratzte und die Schultern zuckte, bevor er mir Eintritt erlaubte.
Langsam betrat ich das Zimmer und sah mir stirnrunzelnd das Chaos an, während der Schwarze sich in sein Bett legte. Grummelnd musste ich feststellen, dass meines nicht einmal bezogen war. "Tyklopes, richtig?", murrte der Schwarze, setzte sich auf und machte sein Nachtlicht an, weswegen der ganze Raum in ein dunkles Rot, was wie Blut aussah, glänzte. "Ich bin Luvaro. Nenn mich einfach Luvo", stellte er sich vor und sah mich garnicht mehr so müde an. Meine Pupillen schrumpften, mein Herzschlag beschleunigte sich und ich ließ die Tasche, die die ganze Zeit schon schmerzlich sich in meine Hand bohrte, fallen. "Luvo...", hauchte ich, "Luvo!" Voller Freude sprang ich auf sein Bett, schmiss ihn nach hinten um und umarmte ihn so fest ich konnte. "Was soll das?!", quengelte er, während ich ihn fast zu erdrücken schien und die Tatsache, dass ich auf ihm lag, machte es nicht besser. Rotwerdend setzte ich mich auf und es irritierte mich ein bisschen, dass ich auf einem halbnackten Jungen saß, hauchte aber: "Ich bin's. Tyklopes. Tyklo." Seine Augen wurde größer und ich spürte, wie erstaunt er war, als er mich zu sich herunter zog und umarmte.Das war das erste Kapitel Geschichte, geschrieben mit Wolfsayakashi.
♠ Eure Eule ♠ (1419 Wörter)
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Bite of Blood
VampireTyklopes - Sohn eines berühmten Vampirjägers, der in seine Fußstapfen tritt. Luvaro - seit neuestem Vampir, dem Tyklopes' Vater dicht auf den Fersen ist. Tyklopes und Luvaro. Beste Freunde. Und was, wenn das Gefühl, ohne jemanden nicht auskommen zu...