T E A S I N G

307 18 2
                                    

"Warum bist du noch nicht fertig?!", fragte mich Jimin der genervt im Türrahmen des Bads stand. "Fertig für was?", wollte ich abwesend wissen, da ich grade dabei war das Level von Candy Crush zu schaffen an dem ich schon seit Tagen sitze. "Du meintest du kommst mit shoppen", meinte mein Freund jetzt und stand, so weit ich das aus dem Augenwinkel deuten konnte, mit verschränkten Armen im Türrahmen. "Das war heute?", fragte ich immer noch abwesend und schaute konzentriert auf meinen Bildschirm während ich über meinen nächsten Zug nachdachte. Von diesen hatte ich nämlich nur noch drei Stück und ein einziger verschwendeter oder falsch verwendeter Zug kann das Ende bedeuten.

Ich wollte endlich das verdammte Level schaffen und nicht, wie ich es Jimin anscheinend versprochen hatte, shoppen gehen. Was Menschen am shoppen gehen entspannend oder lustig fanden konnte ich sowieso noch nie Nachvollziehen. Dem Freund hinterher rennen, ab und zu mal was zu den von ihm ausgesuchten Klamotten sagen und ihm die Einkaufstüten hinterher tragen; darauf konnte ich verzichten. Da raste ich lieber wegen diesem bescheuerten Level aus und werfe im schlimmsten Fall mein Handy weg.

Den Schritten zu folge kam Jimin aber jetzt auf mich zu, was sich bestätigte als mir mein Handy aus den Händen genommen wurde. "Ey!", protestierte ich und zog meine Augenbrauen leicht zusammen während ich mich hinsetzte. "Wie wärs mal mit zuhören?!", schnauzte er mich an und hielt  nebenbei mein Handy hoch in die Luft.

Jetzt zierte mein Gesicht der typische 'Dein-Ernst-Blick' als ich mit den Augen entlang seines Arms wanderte, bis hin zu seiner Hand in der mein Handy lag. Genervt stieß ich die Luft aus meiner Nase aus und stand auf, um mir mein Handy wieder zu holen. Sein Versuch mir das Gerät weg zu nehmen war schon amüsant. Hat er vergessen, dass ich größer als er war und deshalb sein Versuch, mein Handy hoch zu halten, kein Sinn ergibt?

Ruhig stellte ich mich also vor meinen Freund, streckte meine Hand nach seiner aus, nahm mein Handy und umgriff zeitgleich sein Handgelenk, um daraufhin seinen Arm wieder runter zu drücken. Währenddessen kam ich ihm noch näher als zuvor. Langsam beugte ich mich zu ihm runter um den Anschein zu erwecken ich würde ihn küssen wollen. Bevor aber ein Kuss entstehen konnte, flüsterte ich ein "Ich hab zu tun" gegen seine wohlgeformten Lippen. Daraufhin schubste er mich beleidigt von sich weg, was mir ein provokantes Lächeln auf die Lippen zauberte. "Dann geh ich eben mit Tae", gab er nun auf einmal gefährlich selbstsicher von sich und setzte an, um an mir vorbei gehen. Dieser kleine– er wusste genau, wie genervt ich von diesem Kerl war.

Tae war sein, wie er es nannte, bester Freund. Jimin hat zwar schon oft von Taehyung erzählt und mir auch ein paar Bilder gezeigt, persönlich kannte ich diesen Schmarotzer jedoch noch nicht. Es kam einfach noch nie dazu.
Da ich ihn eben noch nicht persönlich kannte, wusste ich nicht wie er drauf war. Und ob er was mit meinem Freund anstellen würde, wusste ich noch weniger. Allein die Vorstellung daran lies mir einen Schauer über den Rücken laufen. Zwar kann er nicht so schlimm sein, immerhin ist mein Freund mit ihm befreundet, dennoch traue ich Taehyung nicht.

Das war jetzt auch der Grund warum ich meine Hand zur Seite ausstreckte und Jimin an seiner Hüfte daran hinderte noch einen Schritt zu gehen.
"Wag es dich", wies ich ihn mit bedrohlicher Stimme zurecht, was seinen Atem stocken lies und er abrupt stehen blieb. Ich liebte es, wie ich ihn mit alleine meiner Stimme so aus dem Konzept bringen konnte und das zeigte ich ihm auch gerne immer wieder aufs Neue.
"Gib mir zehn Minuten", raunte ich ihm schließlich ins Ohr, lies ihn los und begab mich in unser Schlafzimmer.

Da ich meine Hose und mein Oberteil, nämlich eine blaue, lockere Jeans und ein weißes oversized-Hemd darüber, schon an hatte machte ich mich direkt an meinen Haaren zu schaffen. Diese hatten schon ihr natürliches Volumen also kämmte ich sie nur noch einmal durch und definierte den Scheitel etwas. Nachdem ich dann meine braunen Timberlands fertig geschnürt hatte, drückte ich die Türklinke herunter um aus dem Raum zu gehen wo, zu meinem Erstaunen, Jimin direkt vor mir stand. Dieser guckte mich mit großen Augen an und es stand ihm sein Staunen quasi auf der Stirn geschrieben. Als er dann schlussendlich an meinen Lippen hängen blieb musste ich Lächeln. Um ihm dann nicht doch noch zu verfallen, da er auch nicht grade schlecht aussah, drängte ich mich an ihm vorbei, nahm meine Autoschlüssel und öffnete die Haustür. Da mein Freund sich bis zu diesem Zeitpunkt immer noch nicht bewegt hatte und einfach wie versteinert an der Stelle stehen blieb, fragte ich dann noch mal neckend "kommst du?", worauf hin er nur ein hastiges "Ja" von sich gab und mir dann schließlich nach kam.
Nachdem ich die Tür abgeschlossen hatte, legte ich wie immer einen Arm um die Schulter meines wunderschön genervten Freundes und gemeinsam liefen wir zum Auto. Wir steigen in den schwarzen glänzenden Mercedes Sportwagen und ich parkte von unserem Privatparkplatz runter.

TEASING || JikookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt