Kapitel 48

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(Andrusch&Staschko)

Die Kälte schien immer durchdringender zu werden, umso mehr sich das Jahr dem Ende neigte. Zumindest fühlte es sich für Staschko so an, als er fröstelnd aus der Stube trat.
Es war Weihnachtszeit und einige von ihnen hatten auf Grund einiger Aufträge des Meisters das Dorf aufgesucht und nun da sie zurück gekehrt waren, schien die Stimmung immer mehr in den Keller zu sinken. Die Weihnachtszeit war immer eine schwere Zeit gewesen und alle hatten stets schlechte Laune, wussten sie doch was ihnen bevor stand, doch dieses Mal wollte Staschko nicht mit einsteigen. Man konnte dies als egoistisch bezeichnen, da er sich ziemlich sicher sein konnte, dass es nicht er sein würde, der den Meister zum Opfer fiel, jedoch hatte Staschko schlichtweg beschlossen, dass es so oder so nichts bringen würde. So stapfte er durch die mindestens zwanzig Zentimeter Neuschnee in Richtung Scheune und als er um die Ecke bog, sah er das Bild, welches er erhofft hatte.
Andrusch wartete bereits auf ihn, auf der kleinen Mauer, auf der das Ganze mit ihnen angefangen hatte, auf der vor erst wenigen Tagen, ihre Lippen sich zum ersten Mal vereinten. Er hatte die Mauer vom Schnee befreit und Staschko ging die letzten Schritte etwas schneller um sich endlich in den Armen seines liebsten wieder zu finden.
Der Andere lächelte, als er ihn ausmachte und stand auf. Fast fiel er nach hinten, als Staschko sich in seine Arme warf. Andrusch drückte ihm einen sanften Kuss auf den mit Schneeflocken bedeckten Haarschopf. Der Jüngere sah auf. Zwei braune Augenpaare trafen sich, bevor Andrusch den Kuss ansetzte auf den Staschko den ganzen Morgen gewartet hatte. Er lächelte als die Lippen des Älteren die Seinen berührten und ein warmes Gefühl breitete sich in ihm aus. Ein Gefühl, dass ihn den kalten Winter und den bevorstehenden Jahreswechsel vollkommen vergessen ließ. Ein Gefühl von Sicherheit. Staschko fühlte sich wie in Trance und hätte stundenlang so stehen bleiben können, doch die beiden wurden jäh unterbrochen.
"Na was haben wir denn da."
Die Beiden fuhren herum. Merten grinste sie nur an, während Michal neben ihm vom Glauben abfiel. "Hab ich dir nicht gesagt da läuft was? Ich hab's dir gesagt! Jetzt guck nicht so blöd", lachte Merten über seinen Geliebten und stubste ihm in die Seite. "Tja ich schätze jetzt schuldest du mir was", meinte er und machte eine Handbewegung, dass er Geld meinte. "Deal ist Deal."
Michal, der sich wieder einigermaßen gefasst hatte, sah ihn an. "Ist meine Liebe nicht Belohnung genug."
"Nein. Nein, ist sie nicht", grinste der Jüngere und machte Anstalten davon zu gehen. Michal folgte ihm sprachlos.
Andrusch und Staschko hatten sich unterdessen noch immer nicht aus ihrer Schockstarre gelöst und sahen den beiden hinterher. Als sie fast schon zu weit weg waren, regte sich Andrusch. "Moment mal ihr habt Geld darauf gesetzt ob zwischen uns was läuft??"
Merten drehte sich ein letztes Mal um. "Ja, und ich hatte Recht!", schrie er und lachte wieder.
Mit offenem Mund sag Andrusch zu Staschko zurück, der sich ein Lachen kaum verkneifen konnte. "Und ich dachte uns hätte nie jemand bemerkt", meinte er. Andrusch nickte nur stumm, schüttelte danach jedoch lächelnd dem Kopf. "Es kann uns egal sein. Ändert nämlich nichts daran, dass ich dich liebe", damit legte er wieder seine Lippen auf die von Staschko.

Verbote Liebe am KoselbruchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt