Probleme

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Alle waren geschockt nach dieser Nachricht. Niemand wusste wie es weitergeht und vor allem wann. Ich liebe Louis und wenn ich von ihm weg muss dann ist mein Leben wieder im Arsch. Ich kenne das schon. Erst ist alles ein wenig besser und dann kommt es doppeltsoschlimm zurück. Ich habe beschlossen duschen zu gehen. Was die Jungen machen weiß ich nicht so genau. Sie meinten nur sie haben eine Idee.
Ich drehe das Wasser ab und .... shit ich habe kein Handtuch.
I: Jungs?
L: Was ist?
I: Ich hab kein Handtuch.
L: Warte.
Nach 10 sec. klopft Louis an der Tür. Ich öffnete sie ein Stück und nahm das Handtuch. Da ich kein Oberteil anhatte, konnte Louis meinen Arm sehen.
I: Dankeschön
L: Kein Ding. Kann ich sonst noch bei irgendwas helfen😏😂
I: Haha ne Danke ich bin fertig😂
Ich machte mich fertig. Es war schon fast Sommer, also ziemlich warm. Am liebsten würde ich mir ein Top anziehen, aber ich schäme mich für meine Arme. Ich trocknete mich ab und wickelte das Handtuch um mich. Die Jungen sind im Wohnzimmer. Was machen die bloß? Aus meinem Schrank nehme ich mir einen langärmeligen Pulli und eine Jogginghose. Fertig angezogen gehe ich ins Wohnzimmer. Arian telefoniert und Louis sitzt auf der Couch. Er sieht angespannt aus. Ich setze mich neben ihn.
I: Mit wen telefoniert Arian?
L: Mit dem Jugendamt.
I: Warum?
L: Erzähle ich dir gleich. Komm mal mit.
I: Wohin?
L: In unser Zimmer.
Louis zog mich hinter sich her, geht in unser Zimmer und öffnet meinen Schrank.
I: Was wird das?
L: Du kannst dir ruhig ein T-Shirt anziehen.
I: Ich finde meine Arme aber hässlich.
L: Und ich finde sie wunderschön.
Er hat mir ein weißes Top rausgeholt. Genau das wollte ich anziehen. Jetzt ging ich zu seinem Schrank und hole ihn ein weißes T-Shirt raus.
I: Du aber auch.
L: Ok
Wir zogen uns um. Ich hatte noch einen Bh unter meinem Pulli. Louis hat nichts drunter gehabt. Man sieht seinem Körper an, das er Sport macht. Ich zog mir das Top über und ging zu ihm.
I: Danke.
L: Alles gut.
Er nimmt mich in den Arm. Ich gucke seine Arme an. Die Wunden sind wirklich schon etwas älter. Manche sind ziemlich tief André nur oberflächlich. Genau wie meine. Nur ein paar Streifen von vorhin fielen auf. Ich löste mich aus der Umarmung und strich leicht über Louis Arme.
I: Es sieht so aus als würde dir das so leicht fallen damit aufzuhören.
L: Glaub mir das tut es nicht. An dem Tag an dem du angekommen bist, da war ich lange im Bad. Ich stand vor dem Spiegel und hatte die Kling in der Hand. Ich wusste nicht was ich machen sollte. Ich hörte deine Stimme und habe die Klinge wieder weggelegt. Bis Heute und für immer. Ich habe einfach eine super Motivation.
I: Ich ja auch aber
L: Nichts aber
Er legte langsam den Finger auf meine Lippen. Wir guckten uns direkt in die Augen. Dieses Blau ist unglaublich. Langsam kommen wir uns näher.
A: Leute kommt ihr?
I: Och nee.
L: Wie macht der das nur. Merk dir wo wir stehengeblieben sind
I: Mache ich.
Louis gingen Hand in Hand mit weißem kurzem Oberteil zurück ins Wohnzimmer.
A: Steht euch.
L: Was hat er gesagt?
I: Wer?
A: Ach es ist kompliziert. Wenn kann er nur mir helfen
I: Wer?
L: Und das Jugendamt?
I: Was?
A: Ist besetzt.
I: Jungs! Kann mir mal jemand sagen was los ist.
A: Ich habe versucht meine Pflegefamilie anzurufen. Sie meinen sie können Beschwerde beim Jugendamt einreichen sodass ich vll hierbleiben kann. Allerdings können sie nur für mich sorgen und die Chancen sehen ehr schlecht aus weil im Gesetz steht wenn Familie gefunden wird muss man da hin.
I: Die Idee ist gut.
L: Es muss halt nur klappen.
A: Ich habe keine Ahnung was wir sonst noch machen können.
L: Ich auch nicht.
I: Kann Louis nicht einfach mit nach Berlin.
L: Wäre gut aber da müssen meine Eltern zustimmen und das werden sie nie machen.
A: Ich verstehe halt einfach nicht warum sie uns jetzt zu sich holen wollen. Ich meine sie hatten 16 und 15 Jahre Zeit.
I: Ist schon unlogisch. Wir können nichts mehr machen Leute.
A: Warum? Irgendeine logische Erklärung muss es doch geben.
L: Fragt sie doch einfach.
A: Was?
I: Warum nicht.
A: Ihr wollt fragen?
I: Ja.
L: Wer von euch will anrufen?
A: Lia kannst du. Ich glaube ich würde ausrasten.
I: Ok mache ich
A: Danke
Ich wähle die Nummer und stelle auf Lautsprecher.
T(ante): Hallo?
I: Hallo hier ist Lia.
T: Hallo. Ich denke ihr wollt nicht kommen. Unsere Entscheidung steht.
I: Unsere auch. Ich rufe an weil ich wissen möchte, warum wir zu Ihnen sollen
T: Lia. Es geht ums Prinzip. Mein Mann ist Chef einer Firma und steht vor einer Wahl. Wir sind fast nie zu Haues aber wenn durch die Presse geht, dass wie 2 Kinder aus dem Internat gerettet haben, beikommen wir Wähler.
I: Verstehe. Sie wollen uns also von unserem zu Hause und unserer Familie wegholen um uns auszunutzen?
T: So ist das. Außerdem, so wichtig können die Sozialfälle dort ja nicht für euch sein.
Hatte sie gerade Sozialfälle gesagt? Ich werde nach diesem Satz sauer. Arian und Louis scheinen das zu merken.
I: Sozialfälle also?
T: Ja
I: Ich sage ihnen mal etwas. Nicht jeder der im Internat ist ist automatisch ein Sozialfälle, so wie nicht jeder der zwei Jugendliche ausnutzt und ihr Leben zerstört sofort eine Wahl gewinnt. Wenn man keine Familie hat oder sie einen nie beachten, dann sucht man sich irgendwann eine neu und die ist hier.
Arian und Louis stehen neben mir. Beide gucken mich beeindruckt an. Ich bin nicht oft sauer aber jetzt kann ich einfach nicht mehr.
T: Ihr würdet bei uns alles bekommen was ihr wollt. Ich habe viel Freieaum und alles was ihr euch wünscht.
I: Freiraum hatte ich schon mein Leben lang, indem ich nie beachtet wurde. Und was wir uns wünschen? Unser einziger Wunsch ist es hier zu bleiben. Was bringt es Ihnen wenn sie ihr restliches Leben irgendwelche „Sozialfälle" bei sich zu Hause haben?
T: Was das bringt? Es bringt Aufmerksamkeit und Wähler.
I: Ach ja? Sie sind unmenschlich wissen sie das?
T: Es geht ums Geschäft.
Sie legt einfach auf.
I: Gott ich kann nicht mehr.
L: Das hast du super gemacht.
A: Hast du wirklich, Danke
I: Kein Ding. Ich fürchte, wir können sie nicht umstimmen.
L: Ich glaube ich habe eine Idee.
A: Sag schon.
L: Mustis Vater
A: Na klar
I: Was ist mit ihm?
L: Er ist Anwalt und er kennt Arian und mich gut.
A: Hast du die Nummer?
L: Nein die hat nur Musti
I: Das heißt wir müssen den anderen alles erzählen
L: Keine Sorge das mit den Depressionen bleibt unsere Sache.
A: Du kannst dich auf uns verlassen.
I: ok
A: Und das mit euch?
Louis guckte mich fragend an. Ich nickte.
I: Sie werden es eh wissen.
L: Du hast recht
A: Ich kann anrufen und auf laut machen
Mu: Hii, wie gehts meinen Bros und Sis
Sofort musste ich Lächeln. Es kommt nicht oft vor aber Mistis verrückte und verpeilte Art schaffte es.
A: Eigentlich ganz gut aber wir haben ein Problem.
Mu: Klar worum gehts?
A: Erst die gute Nachricht. Kannst du laut machen
Mu: Jap.
Mi: Hi
Lu: Eyy bros Und sis
L: Hi
D: Hello
K: Wie gehts leudis
I: Ganz gut aber wir haben ein Problem.
D: Was los?
A: Erst die gute Nachricht.
K: Sag schon man.
L: Es gibt doch nur wenig nette Mädchen hier.
Lu: Jap und die beste ist meine.
A: Ahhh
Mu: Warte, es geht um Lia nh?
Mi: Nein, Louis
D: Seid ihr zusammen?
I: Jaa
L: Sind wir.
Mu: Ohha alles Gute
D: Von mir auch
K: Ich wusste es gleich alles Gute
Mi: Von mir auch
Lu: Alles Gute
L: Danke
I: Dankee
Mu: Ist das etwa das Problem?
A: Nein. Das Problem ist das wir vll nicht mehr lange hier sind.
D: Alter nein
K: Ihr könnt nicht gehen.
Mi: Wer denn?
A: Also, ich habe meine Eltern ja nie kennengelernt. Vor ein paar Tagen ist ein Brief gekommen. Ich habe angeblich eine Tante und ein Onkel zu denen ich soll. Meine Eltern sind vor ein paar Wochen umgekommen.
Lu: Und wer ist dann wir?
I: Arian und ich. Wir sind Geschwister.
K: What?
Mu: Alter
L: Lia und Arian sollen zu Ihrer Familie nach Berlin.
D: Aber warum ich meine sie haben sich dich nie gekümmert oder?
A: Stimmt. Wir haben angerufen und gefragt warum. Sie müssen eine Geschäftliche Wahl gewinnen und erhoffen sich durch und Aufmerksamkeit und Wähler.
Mi: Die nutzen euch voll aus
I: Ich habe ihr das gesagt, sie meinte wir bekommen allen Freiraum den wir wollen weil sie eh nicht zu Hause sind.
A: Freiraum im Sinne von nicht Beachten kennen wir. Deshalb können sie uns nicht ein zu Hause und euch allen wegholen.
D: Das stimmt. Die bekommen ein ordentliches Problem mit mir.
Mu: Aber sowas von
Mi: Leute fragt doch Mustis Vater.
L: Deshalb rufen wir ja an
Lu: Mike man
Mi: Ja sorry.
Mu: Ich schicke euch die Nummer und werde ihm bescheidsagen.
D: Ihr dürft nicht gehen
K: Ihr seid eine Familie und wenn ihr geht, dann brechen wir alle auseinander.
A: Ich weiß.
I: Leute wir schaffen das.
Lu: Wir melden uns wenn uns was einfällt
I: Ok Danke
Mu: Kein Ding
K: Tschüss
D: Tschüss
A: Chaio
Mi: Bye
Mu: Ach Louis, Lis viel Spaß euch noch😏😂
L: Musti sei leise
D: Ich will Ruhe wenn ich zu Haue bin das ist euch klar nh
I: Leute 😂
L: Tschüss jetzt.
Arian legt wieder auf und schon klingelt sein Handy und er hat die Nummer von Mustis Dad.
A: Leute?
I: Ja
A: Ich will auch Ruhe nh.
L: Arian
A: Ok ok. Rufen wir jetzt an?
L: Ja lass machen wir haben schon 22:00
Arian ruft die Nummer an
V(ater): Hallo?
A: Hallo, hier ist Arian.
V: Ahh Arian. Wie gehts dir?
A: Ganz gut aber ich brauche ihre Hilfe
V: Klar, ach und nenn mich Rolf.
A: Ok, Danke
V: Also wo klemmt es denn?
A: Ich habe meine Eltern ja nie kennengelernt. Vor ein paar Tagen ist ein Brief von meiner Tante und meinem Onkel gekommen. Meine Eltern sind vor ein paar Wochen tödlich verunglückt und jetzt wollen sie mich nach Berlin holen. Ich habe auch noch eine Schwester, die nach den Tod zufällig hierhergezogen ist.
V: Ja stimmt, Lia richtig. Musti hat mir schon erzählt.
A: Das Problem ist, sie wollen Lis und mich einfach zu sich holen um Aufmerksamkeit und Wähler für ein Geschäft zu bekommen. Sie haben uns selber an Telefon gesagt, dass sie nie zu Hause sind. Wir wollen hier natürlich nicht weg, hier ist unser zu Hause und die Jungs sind Familie.
V: Das kann ich verstehen. Ersann ist es wichtig nicht die Nerven zu verlieren. Ich kann euch etwas beruhigen. Erstens würde ich testen ob sie wirklich eure Familie ist, es könnte sich ja auch um ein Irrtum handeln. Dann ist es im Gesetz geschrieben, nur direkte Verwandte dürfen euch ohne eure Erlaubnis aus dem Internat holen. Das heißt: Direkte Verwandte sind nur Mutter und Vater oder bei euch jetzt das Jugendamt. Wenn eure Tante oder euer Onkel euch haben wollen müsst ihr beim Jugendamt einwilligen und wenn ihr das nicht macht, können sie garnichts machen.
A: Das ist super vielen Danke
V: Kein Problem. Ich habe noch eine Frage.
A: Ja klar.
V: Hat Lia schon vor Gericht ausgesagt zu wem sie möchte?
I: Nein, das Jugendamt hat gesagt, sie melden sich bei mir.
V: Ok, dann ruft da nochmal an damit das bald passiert und du offiziell nicht zu Ihnen möchtest
I: Ok mache ich. Vielen Dank
L: Dankeschön.
V: Keine Ursache.
A: Tschüss
Arian legt auf und mit einem Mal fällt der ganze Stress von mir ab.
A: Ich bin gerade so erleichtert
L: Ich auch. Heute ist so viel passiert.
A: Ich bin so müde. Die Dusche ruft
I: Ich rufe gleich beim Jugendamt an
L: Ok mach das. Ich kann das Essen vorbereiten.
Arian verschwand mit einem Handtuch im Bad, Louis ging in die Küche und ich wählte die Nummer des Jugendamtes
F(rau): Hallo?
I: Hallo hier ist Lia Steiner.
F: Hallo Lia
I: Ich muss noch vor Gericht aussagen, wann kann ich das machen?
F: Ahh richtig. Ich gucke kurz. In einer Woche ist frei. Kannst du nach Hannover kommen?
I: Ja das passt super.
F: Du kannst mir auch per Telefon schonmal bescheidenen dann trage ich das schonmal in die Dokumente ein. Möchtest du zu deiner Familie oder übers Jugendamt im Internat bleiben?
I: Ich möchte auf jeden Fall im Internat bleiben.
F: Ok ist notiert.
I: Vielen Danke
F: Tschüss
Ich lege auf. Aus dem Bad höre ich das Wasser und aus der Küche ein leises Fluchen. Louis steht mit einem Brot am Tisch.
L: Was haben sie gesagt?
I: Alles super. Ich habe ihr schon gesagt, dass ich hier bleibe und nächste Woche soll ich hinkommen.
L: Ok super
I: Was machst du da?
L: Brot schneiden aber es will nicht.
I: Lass mich mal.
Louis gibt mir das Messer und ich schneide Brot ab.
I: Als ob du das nicht kannst
L: Nö, konnte ich noch nie.
Noch vor ein paar Wochen hätte er gesagt, er könne nichts. Ich bin so stolz auf ihn.
I: Jetzt hast du mich
L: Da bin ich äußerst froh drüber
I: haha 😂 . Weißt du noch wo wir stehengeblieben sind?
L: Klar, wie könnte ich das vergessen.
Ich stelle das geschnittene Brot auf den Tisch und Louis umarmt mich von hinten. Ich drehe mich um und schlinge meine Arme um ihn. Genau in dem Moment hört man das Schloss und Arian ist fertig mit Duschen
I: Warum duscht er so schnell?
L: Ich weiß es nicht aber Merk dir wo wir stehengeblieben sind.
I: Mache ich
A: Leute ich möchte Ruhe
L: Kannst du haben
Wir setzen uns an den Tisch und essen.

Wie er mich aus den Depressionen retteteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt