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Pov. Jin

Es war echt fantastisch. Unser Abschluss stand unmittelbar bevor und chim liebte mich oder mein essen so sicher konnte man da nie sein.

Ich weiß nicht was seine Eltern mit ihm gemacht haben aber irgendwie war er nur noch klein.. Zuckersüß aber klein und daher echt zeitaufwändig.

Das soll aber nicht heißen das ich ihn nicht liebe! Ich liebe diesen kleinen so wie meinen eigenen Bruder. Hätte ich einen meine ich

Lächelnd beobachtete ich gerade wie Chim im Sandkasten buddelte, als mir meine Augen zu gehalten wurden. Schnell drehte ich mich um und konnte direkt in die Augen meines wundervollen Freundes sehen.. Wie ich ihn vermisst hatte..

"Ich hab die Anzüge geholt für morgen und auch einen für chim. Ich weiß nur nicht wie lange er den an behält"

"Keine Sorge solange er danach Eis bekommt geht alles"

Lachend küsste ich meinen Freund, im nächsten Moment aber kam Chim auch schon zu uns und sah uns mit großen Augen an.

"Wo Eis?"

Wir lachten wieder und knuddelten den kleinen.

Pov. Namjoon

Heute war es so weit. Wir bekamen unsere Zeugnisse. Jedes Eltern paar war da. Nur meines nicht. Ich war es gewohnt das sie nicht da waren aber das sie mich so ignorieren..

"Kim Namjoon die Rede bitte"

Ich nickte und ging nach vorne auf die Bühne. Ich hatte jeden Tag an der Rede gesessen und sie Wort für Wort umgeschrieben. Sie war nie perfekt.. Und somit hatte ich alle zerrissen. Das was ich hier sagen würde, würde zu 100% improvisiert sein und davor hatte ich Angst. Ich brauchte einen Plan, eine Struktur..

"Wir hatten.. Ihr hattet ich kam ja erst zwischen drin.. Was ich sagen möchte ist, wir hatten es alle nicht leicht. Denn das hier ist der wahrscheinlich wichtigste Abschluss in eurem Leben. Ohne den ist nicht mehr viel da... Ich wurde von klein auf gedrillt Leistung zu erfüllen und so geht es denke ich nicht nur mir. Leistung und Fleiß das hat sich in unsere Köpfe gebrannt aber ist das wirklich alles? Mit meinem Zeugnis könnte ich alles studieren aber ich werde es nicht tun. Ich habe es wegen meinen Eltern und nicht wegen mir. Nicht jeder muss studieren. In erster Linie müssen wir erstmal Mensch sein und uns um die kümmern die uns brauchen, die wir all die Jahre vernachlässigt haben. Unsere Familie. Eure Geschwister. Eure Freunde. Wann habt ihr das letzte mal etwas mit ihnen gemacht? Überlegt. Wir leben nicht um zu funktionieren, sondern um zu leben. Heute Abend ist für viele hier der letzte in Freiheit, denn wenn ihr dieses Gebäude verlasst seid ihr auf dem weg in ein noch größeres. Die Unis. Jetzt denkt ihr toll lasst den da vorne reden der bekommt eh alles von seinen Eltern. Da irrt ihr euch. Ich habe meine Eltern dieses Schuljahr insgesamt höchstens eine Woche gesehen. Seit einem Halben Jahr würden sie nicht mal mehr die selbe Luft atmen wie ich und sie haben die Menschen verletzt die mir am meisten bedeuten. Ich werde und habe - außer ein Viertel meines Taschengeldes- nie etwas von ihnen genommen. Für mich und meinen Bruder gab es kein Weihnachten, keine Geburtstage, keine Familienfeiern. Ich bin kein Sklave dieser Leistungsgesellschaft. Als Schulsprecher sollte ich wahrscheinlich etwas anderes sagen aber es ist mir egal. Niemand legt mir mehr Wörter in den Mund. Mein Leben beginnt jetzt. Ich hoffe eures auch"

Ich hatte es verkackt aber richtig, dachte ich zumindest denn nach und nach standen alle im Saal auf und fingen an zu klatschen. Keine Ahnung was ich gesagt hatte.

Im Verlauf des Abends hörte ich immer häufiger das einige erstmal ein Jahr ins Ausland gingen und sich eine Auszeit nahmen bevor sie anfingen dort oder hier zu studieren.

Zum Abendessen saß ich an einem Tisch mit Jin, seinem Paps und Chim. Die anderen drei Plätze waren leer. Zwei für meine Eltern und einer für Jins Vater. Dieser musste heute aber bei einem Kommando aushelfen und konnte somit nicht kommen. Aber ich war mir sicher das sie es nach holen würden.

Ein paar andere aus unserer Klasse setzten sich stattdessen zu uns und wir redeten etwas. Ihnen ging es genauso und sie hatten jetzt endlich den Mut sich ihren Eltern entgegenzustellen, wenn nicht kamen sie auf mich zurück.

Gerade als wir gehen wollten, da chim schon auf meinem schoß einschlief, klingelte Paps Handy und wir warteten noch bis er telefoniert hatte.

Es war wohl etwas sehr ernstes, denn er wurde bleich und fing an zu schluchzen. Als er auflegte setzte er sich wieder und fing bitterlich an zu weinen. Das konnte nichts Gutes bedeuten..

"Paps?"

Jin kniete sich vor ihn und nahm ihn in den Arm. Versuchte ihn zu beruhigen.

"Eer.. Wwurde.. Ees war ein.. Uunfall.. Eer.. Ddie Kkugel.."

Danach brach er zusammen. Aber das reichte um auch Jin aus der Fassung zu bringen. Er war sicher Jins Vater. Ein Unfall mit einer Kugel kombiniert mit seinem Job hieß das er im Krankenhaus lag oder schlimmeres..

Ich war nicht dumm, aber diesen Gefühlen auch nicht gewachsen...

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 19, 2019 ⏰

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