Als ich mich schlussendlich in unserer Endposition des letzten Songs wiederfand war ich erleichtert. Soweit ich es mitbekommen hatte, waren weder mir noch jemand anderem schwerwiegende Fehler passiert.
Wir begaben uns alle wieder in eine Reihe und schauten die uns gegenübersitzenden an. Ich würde nicht sagen, dass ich gut darin bin Emotionen in den Gesichtern von Menschen zu erkennen, allerdings war ich auch nicht besonders schlecht darin. Doch dieses Mal konnte ich wirklich nichts erkennt. Gar nichts. Ich konnte weder einschätzten, ob wir gut, oder schlecht getanzt hatten, noch ob es ihnen gefallen hatte, oder nicht.
„Also gut.", erhob jetzt der Typ, den ich vorhin als Bonez MC ausfindig gemacht hatte, das Wort."Unsere Staff Mitglieder werden euch jetzt erst Mal in einen Raum für euch allein bringen und nachher werdet ihr noch Mal rausgerufen, damit wir euch unsere endgültige Entscheidung mitteilen können.", lies dieser uns wissen. »Na toll... noch mal warten« war das Einzige, was mir durch den Kopf schoss, als wir den Raum verließen.
Kurz darauf wurden wir allerdings schon in einem Raum abgesetzt, der mehr als nur groß genug für uns alle war. Ich fragte mich langsam, wie groß dieses Gebäude wirklich war. Allein der Weg vom Raum in dem wir vorher gewartet hatten bis hier mussten 500m sein. Weiter konnte ich aber nicht darüber nachdenken, da ich von einem völlig durchgeschwitzen Jay in die Arme gezogen wurde. »Wir haben es geschafft, Ari!« kreischte er.
Man könnte sich jetzt fragen, wer Ari ist, aber die Frage beantworte ich gleich mal. Ari bin ich. Genauso sehr wie ich Eli bin. Ari bzw dessen Langform Ariana war mein Zweit-Name und damit Ari mein Spitzname. Auch wenn der Name Eli nur drei Buchstaben hat taugt er nicht wirklich als Spitzname, wenn man ihn so ausspricht wie ich es tue („Ilay"), also war ich für meine Freunde meist eher Ari.
Mittlerweile fand ich mich in einer Gruppenumarmung mit mindestens dem halben Tanzteam wieder aus der ich mich so schnell es ging befreite. Versteht mich nicht Falsch, ich empfand nichts als Liebe für dieses Team und war mehr als erleichtert den anstrengendsten Teil dieses Tages, neben dem Aufstehen, geschafft zu haben.
Diese Fakten brachten mich trotzdem nicht dazu plötzlich den nahen Kontakt zu so vielen Menschen zu suchen. Ich mochte es nicht, wenn sich viele schwitzige Körper aneinander rieben und es dadurch nur noch unangenehmer für alle wurde. Ich war jetzt eh nicht der Mensch, der immer Menschen um sich haben musste. Ich hatte meinen engeren Kreis und das reichte mir. Meiner Meinung nach war es so, dass wenn man jeden seinen Freund nannte, das Wort an Bedeutung verliert, allerdings konnte ich auch nicht sagen, dass ich nicht mit jedem aus dem Team eine besondere Bindung hatte.
Wir waren als Gruppe sowieso eine Einheit und ich wusste, dass ich mit jedem über alles reden könnte, wenn ich das wollte, allerdings traf ich mich selten mit ihnen ausserhalb vom Training. Außer natürlich Jay und Emma.
Die beiden waren seit Stunde eins an meiner Seite. Wir waren zusammen in einen Tanzkurz gesteckt worden, als ich gerade das Tanzen für mich entdeckte. Seit dem waren wir unzertrennlich. Beziehungsweise waren Jay und ich das. Mit Emma kam ich zwar mittlerweile mehr als gut klar, aber wir hatten eine Zeit lang auch unsere Komplikationen. Diese lagen mittlerweile allerdings hinter uns und wir hatten uns dazu entschieden das, was mal war, zu vergessen.
„Eyy, Jay!" rief ich nun dem Schwarzhaarigen hinterher, der sich gerade auf die andere Seite des Raumes bewegen wollte. „Willst du, dass ich einen Tinnitus bekomme, Ari? Der Raum ist zwar groß, aber ein einfaches „Eyy, Jay." hätte auch gereicht", maulte er mir gespielt dramatisch entgegen. „Was willst du jetzt? Und jetzt komm mir nicht mit: nichts. Ich will nicht umsonst meine Gesundheit aufs Spiel gesetzt haben" „Nichts", antwortete ich lachend. Als er sich nun gespielt genervt umdrehte um wieder zu den anderen zu gehen zog ich ihn zu mir.
„Nein Spaß, ich wollte fragen, ob du mit mir raus kommen willst um eine zu rauchen?" „Eigentlich liebend gern, allerdings sollte ich vermutlich erst mal die Toilette finden und würde dann eher später noch mal raus gehen." „Okay, dann lass mich halt im Stich." Mit einem deutlich überdramatisierten Hairflip drehte ich mich auf der Stelle um und verließ den Raum.
»So... Mal schauen wo es hier nach draußen geht.« Darüber hätte ich vermutlich deutlich früher nachdenken sollen, allerdings fand ich kurz darauf zum Glück Schilder, die mich zu einem Ausgang wiesen. Etwa 2 Minuten später stand ich vor einer Glastür, welche scheinbar in den Garten des Gebäudes führte. »Perfekt« schoss es mir durch den Kopf, als ich die Tür öffnete.
Ich begab mich nach draußen und lief um die Ecke um nicht so auffällig zu wirken. Sofort zündete ich mir eine Zigarette an und bewunderte den Garten. Irgendwann später wollte ich auch einmal so einen Garten haben. Ich hatte zwar nicht den grünsten Daumen, aber für die Paar Pflanzen in meiner Wohnung hatte es immer gereicht. Völlig in meinen Gedanken versunken stand ich also da und rauchte, bis sich plötzlich hinter mir jemand räusperte.
„Hey, sorry, hast du mal ein Feuer?"
|| Hey, Menschen, die meine Story lesen. Sorry, dass so lange nichts kam. Ich hab in der Zeit seit Neujahr einfach nicht die Zeit oder Motivation gefunden weiterzuschreiben, allerdings hab' ich im Moment wieder total Lust darauf, also mal schauen :)
Ich hoffe euch hat das neue Kapitel gefallen und ich freue mich über Rückmeldungen oder Vorschläge!
Noch eine Sache, zu der ich gern eure Meinung hätte ist, dass ich überlege diese Ff zu einer Rafstory zu machen, anstatt sie über Gazo zu schreiben. Also: Lieber eine Raf-, oder eine Gazostory?
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Dance with the Devil || Gzuz
FanficEli ist 23 und seit 16 Jahren Tänzerin. Sie ist sozusagen das Herz ihres Teams. Als es für zu sie zu einem scheinbar normalen Casting geht hat sie keine Ahnung, dass dieses vielleicht ein paar Dinge auf den Kopf stellen könnte.