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„Na... bereit?"
Liam ließ seinen Blick über mein Outfit gleiten. „Zu... unpassend? Ich kann mich auch noch schnell umziehen gehen", entgegnete ich und zeigte hinter mich.
„Nein, quatsch. Du siehst einfach super aus!"
In einer löchrigen Jeans und seinem T-Schirt, was er hier vergessen hatte? Ich legte meinen Kopf schief und blickte zu ihm rauf.
Sein Blick verdunkelte sich ein klein wenig und er nahm seine Unterlippe zwischen die Zähne.
Ich griff nach seiner Hand und verschränkte meine Finger mit seinen.
„Danke Jeydon, dass du das heute Abend übernimmst! Wenn irgendein Notfall sein sollte, kannst du mich anrufen."
„Kein Problem, Keira... viel Spaß!"
Liam zog mich raus und löste unsere Hände. Er legte seinen Arm um mich und zog mich näher. „Wirst du das Shirt heute auch in der Nacht anhaben?", flüsterte er.
Ich überlegte eine Weile und sagte dann lässig: „Ne, ich bevorzuge oben ohne zu schlafen..."
Zufrieden grinste ich, als Liam neben mir einen tiefen Atemzug nahm.
„Also was machen wir?"
„Eigentlich dachte ich an ein schönes, gemütliches Essen... aber gerade gefällt mir der Gedanke an ein schön großes Hotelbett irgendwie besser."
Er klang so verführerisch, dass ich automatisch noch näher an ihn trat. „Ich werde es ihm Hinterkopf behalten. Aber jetzt habe ich Hunger."
„Aber vorher..."
Liam blieb stehen und senkte seinen Kopf. Er gab mir einen sanften Kuss. Seine Hand schob er unter mein Shirt, aber es störte mich nicht. Mir gefiel seine Berührung und der Kuss. Es war einfach nur ein Kuss, er versuchte keinen Zungenkuss.
Dann trat er zurück und fuhr sich durch die Haare. „Tut mir Leid... das musste einfach sein. Du hast mir gefehlt und es war anstrengend... mal abgesehen von den Tatsachen, dass du total scharf darin aussiehst und mich verrückt machst."
Ich sah zu ihm herauf und lächelte leicht. Dann nahm ich seine Hand, ohne irgendetwas auf seine Bemerkung zu erwidern.
„Na los...", forderte er und deutete auf den Wagen. „Steig ein. Ich verspreche dir, du irst es nicht bereuen."
„Ich weiß...", sagte ich als ich einstieg, Liam rutschte neben mich. „Aber du wirst es... Ich bin so aufgeregt bei Dates, dass ich total unausstehlich bin."
„Schreckt mich nicht ab. Ich bin immer so aufgeregt, dass ich kaum rede. Immer. Aber mit dir finde ich immer etwas und da ich jetzt rede und das Date bereits begonnen hat, deute ich es als ein gutes Zeichen."
Lehnte mich gegen seine Schulter. „Ich hoffe das bleibt so..."
„Natürlich! Denn es ist bloß ein freundschaftliches Treffen." Er warf mir ein charmantes Lächeln zu und legte seinen Arm um meine Schulter. „Und nach dem freundschaftlichen Treffen, werde ich wieder bei dir schlafen..."
„Ach Liam...? Sagst du mir jetzt wohin wir gehen?"
„Wir sind gleich d-"
Genau in dem Moment hielt der Wagen an und der Fahrer drehte sich zu uns um. „Wir sind da, Mr. Payne. Wie vereinbart werde ich Sie auf Abruf abholen."
„Danke, Stan. Du hast was gut bei mir."
Liam öffnete die Tür, doch dann hielt er inne und wandte sich um. „Warte... bekomme ich noch einen Kuss?"
Ich überlegte, dann beugte ich mich vor und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange.
„Ich meinte einen rich-"
„Sorry Liam... aber ich habe echt Angst, dass ich es versaue. Du bist mir wichtig geworden und ohne dich würde ich das wahrscheinlich gar nicht schaffen..."
„Verstanden..." Seine Stimme hatte einen leichten enttäuschten Klang angenommen, als ich seine Hand nahm und unsere Finger miteinander verschränkte lächelte er jedoch. „Ich werde darauf zurückkommen."
Dann stieg er aus und half mir beim aussteigen. Er war wirklich charmant, auch wenn er bis wir saßen nicht mehr mit mir redete, war es ein angenehmes Schweigen und ich war froh mit ihm hier zu sein.
„Wow... das Ambiente sieht wirklich umwerfend aus."
Auf Liams Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. „Hier war ich früher immer mit meiner Familie als ich klein war. Das hier war immer das Highlight unseres Urlaubes."
„Urlaub? Wo lebt deine Familie denn jetzt?"
„In Wolverhampton, Groß Britanien."
Ich sah ihn überrascht an. „Oh... das ist aber eine ziemliche Ecke auseinander? Habt ihr keinen Kontakt mehr?"
„Doch natürlich haben wir noch Kontakt, aber ich möchte den ganzen Trubel von meiner Familie fernhalten und Toronto gefällt mir an sich wirklich gut."
Ich sah auf und lächelte ihm zu. „Bisher gefällt es mir auch ziemlich gut... Naja ich habe auch nur dein Haus, mein vorübergehendes Haus und den Spielplatz gesehen... die wirklich interessanten Orte kenne ich noch gar nicht."
„Das werden wir ändern."
Liam schob mir die Speisekarte rüber. „Weißt du schon was du nimmst?"
„Ich nehme immer dasselbe..."
Ich schlug die Speisekarte auf und las sie mir durch. Es gab einen Haufen an leckeren Gerichten. „Ist das nicht langweilig? Dann lernst du ja die anderen Sachen nie kennen..."
Er tat es mit einem Schulterzucken ab. „Schätze das ist so eine Angewohnheit von mir. Andersherum reizen mich die anderen Sachen auch nicht so."
„Bist du gegen irgendetwas essbares allergisch?", fragte ich. Ich hatte eine super Idee im Hinterkopf und hoffte, dass Liam mir soweit vertraute, dass er mitmachen würde.
„Gegen Nüsse und Kokos."
„Vertraust du mir?", fragte ich weiter und zeigte keine Reaktion auf seinen vorherige Antwort.
„Ich vertraue dir mehr, als den meisten anderen."
„Dann werden wir beide heute dasselbe Essen nehmen und ich suche aus."
„Ehm..." Liam sah mich überrascht an und lächelte schief. „Warum?"
„Warum nicht? Du lernst was neues kennen und wir haben dann eine gemeinsame Erinnerung."
Jetzt breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus. „Die Idee gefällt mir. Aber ich hoffe, du suchst was leckeres aus."
„Ich bin mir sicher: du wirst es lieben."
Liam nickte. „Also gut. Ich vertraue dir, aber versau es nicht Keira."
Ich nickte und studierte die Speisekarte, dennoch bemerkte ich, dass Liam mich dabei beobachtete. Nach einer Weile winkte ich einen Kellner heran und zeigte auf das Gericht, was ich wollte. „Zwei mal, dieses Gericht."
Der Kellner nickte. „Habt ihr euch schon ein Getränk ausgewählte?"
„Ja", sagte Liam. „Zwei mal diesen hier", sagte Liam und zeigte auf das Getränk. Der Kellner trat hinter ihn und nickte, während er es sich notierte. Dann verschwand er. „Ehmm... was hast du bestellt?"
„Vertraust du mir?", fragte Liam. Ein schelmisches Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Ja... denk schon."
„Lass dich überraschen. Das wird unsere gemeinsame Erinnerung."
„Das war meine Idee!"
Ich warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu. „Ganz ruhig, du wirst ihn lieben, versprochen!"
„Und das mein Satz!"
Liam lachte, dann beugte er sich vor und nahm meine Hand in seine. „Ganz ruhig. Ich will dich nur ein wenig aufziehen, du siehst nämlich sehr süß aus, wenn du dich aufregst."
Ich schwieg. Ich fand diese Geste zwar gerade verdammt süß, werde sie dennoch zu meinem Vorteil nutzen. „Li...?", fragte ich und sah ihn an. Seine braunen Augen trafen auf meine und es war unglaublich süß, wie er mich aufmerksam ansah. „Du hast mir doch erzählt, dass du singst... singst du mir nachher etwas vor?"
„Hmm... mal schauen. Aber irgendwann werde ich dir sicherlich etwas vorsingen. Und du? Was machst du in in deiner Freizeit?"
Er klang ehrlich interessiert und meine Hand hatte er noch immer nicht losgelassen. „Ich lese gerne."
„Ach komm, da gibt es bestimmt noch mehr Sachen, die du gerne tust."
„Ich unternehme gerne etwas mit Kindern und bin gerne unterwegs... und du?"
„Ein Naturmensch also... und ein Kinderliebhaber." Liam lächelte. „Ich habe kaum Freizeit. Wenn ich beruflich nicht beschäftigt und unterwegs bin, verbringe ich in letzter Zeit meine Freizeit nur bei einer Person. Und ich kann mir gut vorstellen, dass es dabei bleiben wird."
Wieder lächelte er und das Lächeln erreichte seine Augen. „Und sonst?"
„Sonst? Ich schreibe gerne Songs, schaue gerne Serien und ab und zu lese ich auch mal. Meistens Bücher, die auf wahren Begebenheiten beruhen. Das finde ich meist sehr interessant."
Ein Teller landete vor meiner Nase, Gleichzeitig wie bei Liam. „Guten Appetit!", sagten die Kellner und Liam und ich lächelten uns zu. „Es sieht schon mal gut aus", lobte Liam. „So schmeckt es auch, vertrau mir!"
Liam sah kurz auf, ehe er sich den ersten Happen in den Mund schob. „Das hoffe ich doch für dich."
Er griff über den Tisch nach meiner Hand. „Spaß. Es schmeckt wirklich gut."
Er hatte ein Lächeln auf seinen Lippen. Wir saßen solange im Restaurant, bis es schloss, bis dreiundzwanzig Uhr. Nachdem Essen redeten wir ununterbrochen. Es war der erste Moment seit Jahren, dass ich mit jemandem offen über alles sprechen konnte und Liam hörte zu.
Jetzt gingen wir im dunkeln durch die Straßen, Liam hielt meine Hand. „Ich fand es heute echt sch-"
„Stopp! Lass es Liam!"
„Aber ich will doch bloß sagen, dass-"
„Sags nicht!"
Liam blieb stehen und zog mich an meiner Hand zu sich heran. „Ich versteh schon... Aber wir werden nachher drüber reden."
„Ok... da ist es wenigstens wärmer."
Er trat zurück, sein Blick lag auf mir. Seine Hand strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Warum sagst du nicht gleich, dass dir kalt ist?", fragte Liam sanft, während er sich seine Jacke auszog und sie mir umhang. „Das ist nicht nö-"
„Oh doch", sagte Liam streng und warf mir einen strengen Blick zu. „Ich will nicht das du krank wirst."
„Ich hab doch dich."
Ich warf ihm einen Blick zu und bemerkte sein lecihtes Lächeln. „Für das nächste Date weiß ich schon was...", murmelte er. „Hast du zufällig in 3 Tagen Zeit?"

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